Mobilfunkanbieter verpflichten sich zum Jugendschutz – Schule und Eltern sollten Medienkompetenz stärken

Europäische Mobilfunkunternehmen wollen künftig Minderjährige bei der Nutzung von Handys besser schützen. Darüber haben sich die führenden Mobilfunkanbieter in einer Vereinbarung mit der EU-Kommission verständigt. Die Unternehmen werden demzufolge an Zugangskontrollen für pornografische Inhalte arbeiten. Zudem wollen sie sich an Aufklärungskampagnen für Eltern und Kinder beteiligen und die Bekämpfung illegaler Inhalte unterstützen. Die Mobilfunkbetreiber wiesen darauf hin, dass auch vor dem Hintergrund der freiwilligen Selbstverpflichtung die größte Verantwortung bei den Eltern liege. Diese müssten ihren Kindern einen sicheren Umgang mit dem Handy erklären.

Auch nach Ansicht der Erfurter Medienwissenschaftlerin Iren Schulz sollten sich Eltern und Lehrer mit der Handy-Nutzung des Nachwuchses auseinandersetzen. Immerhin 92 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren besitzen ein oder mehrere Handys, wie der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest in der Studie „Jugend, Information, Multimedia“ (JIM) 2006 ermittelte. Bleibt die Frage, wie verantwortungsvoll die jungen Nutzer mit der Technologie umgehen. Hier sieht Iren Schulz die Schule in der Pflicht: In einer Art Handy-Kunde sollte die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert werden.

Auch das Informationszentrum Mobilfunk e.V. (IZMF) engagiert sich im Bereich Jugend und Bildung. „Wir haben frühzeitig erkannt, wie wichtig es ist, jungen Menschen den richtigen Umgang mit dem Mobiltelefon nahe zu bringen. Diese Kompetenz gehört zum Basiswissen für kommende Generationen „, erklärt Dagmar Wiebusch, Geschäftsführerin des IZMF. Das Informationszentrum engagiert sich deshalb in Zusammenarbeit mit Pädagogen im „Schulprojekt Mobilfunk“. Hier erhalten Lehrerinnen und Lehrer in Fortbildungen umfassende Sachinformationen zur mobilen Kommunikation und vielfältige Hinweise für die Unterrichtsgestaltung. Im Rahmen von Workshops und Vorträgen können sich Pädagogen einen differenzierten Überblick verschaffen, welche Rolle das Handy im Leben von Jugendlichen spielt. Das „Schulprojekt Mobilfunk“ bietet pädagogisch aufbereitete Unterrichtsmaterialien zu verschiedenen Aspekten der mobilen Kommunikation.

Wer mehr über das „Schulprojekt Mobilfunk“ erfahren möchte, kann vom 27. Februar bis zum 3. März den IZMF-Stand (Halle 9, Stand D 118) auf der diesjährigen Bildungsmesse didacta in Köln besuchen. Am 28. Februar veranstaltet das IZMF von 10:30 bis 12 Uhr eine Vortragsveranstaltung im Rahmenprogramm der Messe. Das „Schulprojekt Mobilfunk“ wird von Barbara Keller (IZMF) im Vortrag vorgestellt. Wolfgang Schill (GMK – Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur) referiert zum Thema „Medienerziehung in der Schule“. Abschließend hält die Medienwissenschaftlerin Katharina Hellwig (Universität Erfurt) einen Vortrag zum Thema „Jugendliche und Mobile Kommunikation“. Alle Interessierten sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.

Weitere Informationen:

Das Schulprojekt Mobilfunk http://www.schulprojekt-mobilfunk.de/

Die Selbstverpflichtung der EU-Mobilfunkanbieter:

http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/index_6880_de.htm

Weitere Informationen zur didacta 2007: http://www.didacta-koeln.de/

Über das IZMF

Das Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) ist Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Medien sowie öffentliche und private Einrichtungen zum Thema mobile Kommunikation. Es ist ein eingetragener Verein, der von den Mobilfunknetzbetreibern gegründet wurde. Weitere Infos zum Thema Mobilfunk bietet das IZMF unter der kostenlosen Hotline 0800/330 31 33 oder unter www.izmf.de.

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