Wissenswelten heute: interaktiv, dynamisch, vernetzt

Mit konventionellen Mitteln allein sind die heutigen Anforderungen an Unterricht und Wissensvermittlung schon längst nicht mehr abzudecken. Die Zukunft gehört der elektronisch unterstützten Wissensaufbereitung und

-exploration. Denn nur durch verbesserte Strukturen in der Aus- und Weiterbildung und durch vernetzte Informations- und Wissenswelten können Unternehmen in Deutschland ihre Expertisen und das Know-how ihrer Mitarbeiter weiter ausbauen und so auf dem internationalen Markt mithalten.

Die Abteilung e-Learning & Knowledge Management des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD hat es sich zum Ziel gesetzt, aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen E-Learning und Wissenswelten im anwendungsbezogenen Umfeld von Wirtschafts- und Bildungseinrichtungen zu etablieren. Ob Expertisen-Managementsysteme oder virtuelle Lernwelten – bereits seit 15 Jahren entwickelt die Abteilung Bildungs- und Informationstechnologien zur Verwaltung und Vermittlung von Wissen. Auf der Learntec stellen die IGD-Forscher vom 13. bis 15. Februar 2007 die nachfolgenden Projekte auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 4, Stand D132 vor.

Information – just in time!

Das Visualisierungstool „TM-Viewer“ gibt Unternehmen die Möglichkeit, Wissensfelder zu vernetzen und graphisch-interaktiv zu verwalten. Der „TM-Viewer“ stellt komplexe Sachverhalte übersichtlich in Form von Wissenskarten dar. Er erlaubt aspektorientierte Visualisierung und kann damit beispielsweise aus Manager-Perspektive oder Mitarbeiter-Sicht genutzt werden. Der Anwender kann in kurzer Zeit genau die für ihn relevante Information gewinnen. Der TM-Viewer ist daher in allen wissensintensiven Anwendungen wie der Strukturierung lernender Organisationen oder dem Aufbau von Wissensbanken (Knowledge Repositories) effektiv einsetzbar und trägt entscheidend zur Effizienz von Problemlösungen bei. Gemeinsam mit SAP hat das Fraunhofer IGD Visualisierungskonzepte auf Basis der TM-Viewer-Technologie entwickelt. Einige dieser Lösungen zeigen die Fraunhofer-Forscher auf der Learntec 2007.

Virtuelle Lernwelten

Mit „VAH – Virtuelles Autohaus“ entwickelten die Forscher des Fraunhofer IGD eine Lernplattform zur Ergänzung des dualen Ausbildungssystems im Kfz-Gewerbe sowie zur beruflichen Weiterbildung. VAH bietet eine virtuelle Lernwelt als Brücke zwischen Berufsschule und Betrieb und dient damit als Unterrichtswerkzeug, das auch zur Qualitätssicherung der Ausbildung eingesetzt werden kann. „Durch den Charakter einer 3-D-Lernwelt schafft es VAH, eine hohe Motivation der Auszubildenden zu erzeugen und diese auch aufrecht zu erhalten“, erläutert Eicke Godehardt vom Fraunhofer IGD. „Mit Avataren als elektronischen Repräsentanten ihrer Person können beispielsweise die Auszubildenden in der Welt des Virtuellen Autohauses interagieren und so den Umgang mit Kunden üben. Durch die Abbildung realer Arbeitsaufgaben in der virtuellen Umgebung erlangt das VAH eine hohe Praxisnähe.“

Das Projekt wird vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) gefördert. Kooperationspartner sind der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. und die IG-Metall.

DigiMod – Digital Moderation

Digital Moderation steigert die Effektivität und Effizienz einer moderierten Veranstaltung durch die Kombination bewährter Moderationsmethoden mit den innovativen technischen Möglichkeiten vernetzter Computer. Packpapier, unleserliche Karteikarten und nutzlose Fotoprotokolle – die traditionelle Moderation gelangt an ihre Grenzen. Digital Moderation ist ein bewährtes System mit Computern für Moderator und Teilnehmergruppen, das traditionelle und neuartige Moderationsmethoden bereitstellt. „DigiMod erleichtert die Planung und Durchführung der Veranstaltung sowie die Auswertung, Visualisierung und Weiterverarbeitung der Ergebnisse“, erklärt Dr. Peter Tandler vom Fraunhofer IGD. „Damit intensiviert Digital Moderation den Veranstaltungsablauf, lässt mehr Zeit für das Wesentliche und führt zu besseren Ergebnissen.“

Learntec, 13. bis 15. Februar 2007, Halle 4, Stand D132

Ansprechpartner:
Dr. Christoph Hornung
Fraunhofer IGD Darmstadt
Telefon: 0 61 51/1 55-5 60
E-Mail: christoph.hornung@igd.fraunhofer.de
Kurzprofil INI-GraphicsNet:
Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy und IMEDIA, Inc. in Providence, Rhode Island (USA), den Omaha Graphics and Media Laboratories (OGM Labs) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).

Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2005 über 38 Millionen Euro.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer