Wirtschaft und Wissenschaft präsentieren gemeinsam medizinische Innovationen aus NRW

MEDICA 2005 vom 16. bis 19. November

Von mexikanischen Salamandern können Mediziner noch viel lernen. Die Tiere sind deswegen beliebte Forschungsobjekte in der regenerativen Medizin. Sogar Teile des Herzens kann beispielsweise das Axolotl innerhalb von Wochen nachwachsen lassen. Ganz so weit sind die Regenerationsmediziner der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum noch nicht. Aber mit Hilfe des von ihnen entwickelten Implantats könnten Patienten in Zukunft Knochengewebe nachwachsen lassen. Möglich macht das eine besondere Fertigungstechnologie kombiniert mit Biomaterialien und einer neuartigen Oberflächenstruktur, die die Wissenschaftler aus dem Ruhrgebiet am Gemeinschaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalen (Halle 3, Stand C60/70/80 und D93) auf der MEDICA 2005 präsentieren.

Die Landesregierung NRW präsentiert auf einem 650 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand 59 Aussteller, die ihre Technologien, Entwicklungen, Produkte und Projekte rund um die Gesundheitswirtschaft vorstellen. Neben der Regenerativen Medizin sind die Aussteller den thematischen Gruppen: Nanotechnologie, Diagnostik und Therapie, medizinische Artikel und Ausrüstung, Dienstleistungen, Informationstechnologie und Kommunikationstechnologie sowie der Spitzenmedizin im Ruhrgebiet zugeordnet. Der NRW-Gemeinschaftsstand ist ein Kooperationsprojekt der Ministerien für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie und für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie der LSA Life Science Agency GmbH und der Life Technologies Ruhr. Insgesamt ist Nordrhein-Westfalen mit 348 Ausstellern das am stärksten vertretene Bundesland auf der MEDICA.

NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben zeigte sich von der Vielfalt des NRW-Auftritts beeindruckt. „Nordrhein-Westfalen ist der führende Gesundheitsstandort in Europa. Die starke Präsenz der nordrhein-westfälischen Unternehmen auf dieser Messe unterstreicht dies eindrucksvoll. Dabei sind die Potenziale der Unternehmen und Dienstleister rund um das Thema Gesundheit sowie der Forschungs- und Entwicklungsinstitute und der gut ausgebauten Kliniken längst noch nicht ausgeschöpft“, so die Ministerin. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitsplätze im Gesundheitswesen bis 2015 allein in Nordrhein-Westfalen um bis zu 200.000 zunimmt. Schon heute sind über eine Million Menschen in NRW in diesem Sektor beschäftigt.

„Am NRW-Stand stellen Unternehmen und Hochschulen zum ersten Mal gemeinsam ihre medizinischen Innovationen vor“, betonte NRW-Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. „Rund die Hälfte des Umsatzes in der deutschen Medizintechnik wird durch Produkte erwirtschaftet, die nicht älter als zwei Jahre sind. Neuentwicklungen sind oftmals absolute High-Tech-Produkte, wie sie beispielsweise durch die Nanotechnologie ermöglicht werden. Die Vernetzung von Wissenschaftlern und Unternehmern in NRW wollen wir ausbauen, um den Wissenstransfer und die Umsetzung neuester Technologien in Produkte noch effektiver zu gestalten.“

Das Forschungszentrum Jülich erforscht beispielsweise Nanostrukturen, die Biomaterialien neue Eigenschaften geben sollen. Auf dem NRW-Gemeinschaftsstand stellt das Forschungszentrum eine Schicht mit einer Aminocellulosen-Leitstruktur vor, die Materialoberflächen weniger anfällig für Ablagerungen oder auch umgekehrt besonders empfänglich für bestimmte Stoffe machen soll. Stents könnten damit beispielsweise länger die Durchblutung von Arterien sichern.

Der Allergiediagnostik hat sich das Unternehmen Biocheck verschrieben, das ebenfalls am NRW-Stand ausstellt. Auf Basis monoklonarer Antikörper hat Biocheck ein immunologisches Nachweisverfahren entwickelt, mit dem Allergien bei Mensch und Tier anhand mehrerer Parameter und in Kombination mit einer quantitativen Analytik zuverlässig identifiziert werden können. Und schnell: Dafür sorgen die dazugehörigen Pipettierautomaten und die eigene Software. Mit höchster Geschwindigkeit arbeiten auch die Hochleistungs-Automation und Kits der Firma Chemagen. Sie dienen der Nukleinsäure-Isolierung und Aufreinigung von Proben mit einem Volumen zwischen 10 Mikro- bis 10 Milliliter.

Für Sylvia Deutschmann, Geschäftsführerin der Life Science Agency (LSA), verkörpern die hier ausstellenden Unternehmen das breite Spektrum der Medizintechnik in NRW. Deutschmann: „Der NRW-Stand liefert den Besuchern ein repräsentatives Abbild des Medizintechnik-Standorts NRW: Dicht an dicht reihen sich zukunftsweisende Entwicklungen der Hochschulen, innovative Technologien der Gründer und die Produkte etablierter
Medizintechnikfirmen.“

Preisverleihung im Wettbewerb ’life science design award: concepts’
Am 16. November verleiht Innovationsminister Pinkwart im Rahmen des jährlichen NRW-Empfangs ab 18.00 Uhr erstmalig den Preis im internationalen Wettbewerb ’life science design award: concepts’. Zehn Konzepte wurden von einer internationalen Jury für ihre besondere Zusammenführung von Produkt/Materialdesign und Life Sciences nominiert. Das Preisgeld beträgt 20.000 Euro.

Wichtige Termine auf der MEDICA:

16. November
10.00 – 13.00 Rundgang von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit Besuch des NRW-Stands (Halle 3, C60/70/80 und D93)
10.15 Ansprachen von Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers und Jeb Bush,
Gouverneur des Staates Florida, anschl. Eröffnung des Florida-Pavillions. Akkreditierung ausschließlich über Martin Koch, Messe Düsseldorf, 0211/4560-549, browal@messe-duesseldorf.de
16.30 – 18.00 Rundgang von Innovationsminister Professor Andreas Pinkwart am NRW-Stand (Halle 3, C60/70/80 und D93)
18.00 – 18.35 Verleihung des life science design award durch Innovationsminister Professor Pinkwart, Moderation: Dr. Rainer Esser, DIE ZEIT (Halle 3, C80) im Rahmen des NRW-Abends

17. – 18. November
10.00 – 16.00 Life Science Karriereforum mit: Wyeth Pharma, Qiagen, Fraunhofer
SCAI, Protagen, Boehringer Ingelheim MicroParts (Halle 7.1, A01)

Für weitere Informationen:

Dr. Antje Hartmann-Strünck, Pressereferat Innovationsministerium (MIWFT)
Telefon (0211) 896-4793, E-Mail: antje.hartmann@miwft.nrw.de

Jennefer Vogt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit LSA GmbH
Telefon +49 (0211) 301236-22, Mobil +49 (0) 163 8641649, E-Mail: j.vogt@liscia.de

Media Contact

André Zimmermann idw

Weitere Informationen:

http://www.innovation.nrw.de

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