Schwerpunkt "Schule/Hochschule" auf der didacta 2006

didacta – die Bildungsmesse 2006 (Hannover, 20. bis 24. Februar)

Alle reden über den Reformstau in Politik und Gesellschaft. In der Bildungspolitik ist man hier schon einen gewaltigen Schritt weiter – nämlich bei der tatkräftigen Umsetzung. Mit länderübergreifend verabschiedeten nationalen Bildungsstandards wurden die Ziele von Schule und Ausbildung schärfer definiert und sollen nun besser kontrolliert werden. Mit neuen Bildungsplänen wie Lehrplanreformen wurden die Unterrichtsvorgaben neu gefasst. Mit dazu entwickelten Schulbüchern und Bildungsmedien werden die Reformen nun in den Unterricht getragen: Schule in Deutschland wird gerade umfassend modernisiert und professionalisiert.

didacta 2006 – Zwischenbilanz ziehen

Wie aus Reformen besserer Unterricht wird, das zeigt vom 20. bis 24. Februar 2006 Europas größte Bildungsmesse – die didacta – in Hannover. Die Messe wird eine Zwischenbilanz der Bildungsreform ziehen: Im Ausstellungsbereich Schule/Hochschule mit seinen rund 400 Ausstellern von Ministerien über Institute, Lehr- und Lernmittelhersteller bis hin zu pädagogischen Vereinen ebenso wie im Rahmenprogramm mit seinen vielen Hundert Vorträgen, Präsentationen und Podiumsrunden. So werden auf dem vom VdS Bildungsmedien e.V., Frankfurt/Main, organisierten „forum bildung“ an allen Messetagen verantwortliche Bildungsminister, bekannte Erziehungswissenschaftler und Lernmethodiker, Bildungsforscher wie auch Lehrer- und Elternvertreter die aktuellen Themen und Probleme des Reformprozesses skizzieren sowie neue Ideen und Konzepte zur Schul- und Unterrichtsentwicklung vorstellen und diskutieren. Auch auf den anderen Gesprächsforen der Messe – auf den Ständen der Lehrerverbände und der Ministerien – werden Fragen der Weiterentwicklung des Reformprozesses im Vordergrund stehen. Allen Beteiligten ist klar, dass auf dem Weg zu einer besseren Schule bestenfalls eine Etappe geschafft ist, der viele weitere folgen müssen. Auf der didacta 2006 in Hannover werden die Weichenstellungen dazu erkennbar.

Hannover: am richtigen Ort zur richtigen Zeit

Mit der Veranstaltung in Hannover gastiert die didacta 2006 in einem Brennpunktland der Bildungsreform: Im nächsten Jahr werden in Niedersachsen neue Lehrpläne für die Grundschule und die Sekundarstufe I in Kraft treten. Mit der Verkürzung des Gymnasiums auf acht Schuljahre und der Auflösung der Orientierungsstufe hat das Land praktisch alle Schulbereiche auf einmal in den Reformprozess eingebunden. Stärker noch als in den Nachbarländern, in denen gleichwohl ebenfalls umfassende Reformen in den Sekundarstufen und im Gymnasium eingeleitet sind. Der Informationsbedarf der Lehrerinnen und Lehrer ist außerordentlich hoch. Auf der didacta wird das Niedersächsische Kultusministerium deshalb prominent seine Konzepte und Projekte z. B. auf einer Sonderschau zur Qualitätsentwicklung von Schule präsentieren. Hier werden beispielhafte Projekte und Initiativen aus allen Schulformen vorgestellt.

Um Unterrichtsverbesserung wird es auch in der Sonderschau „Lernort Labor“ des Kieler Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften/IPN gehen. Nicht erst seit der letzten PISA-Studie 2003 wissen wir, dass der naturwissenschaftliche Unterricht mehr Anschauung und einen attraktiveren Zugang für die Schüler braucht. Auf der didacta 2006 werden dazu interessante Ansätze demonstriert.

Nachhaltiges Lehren und Lernen

Auf der didacta 2006 in Hannover wird nicht nur fachliche Weiterbildung geboten: Schule ist heute auch ein sozialer Brennpunkt, der von den Pädagogen vielfältige sozialpädagogische Fähigkeiten und Kenntnisse verlangt. Auf der Sonderschau „Alle Kinder braucht das Land“ informiert die Arbeiterwohlfahrt über solche Initiativen und Projekte einer erfolgreichen Schulsozialarbeit, die zu mehr Chancengleichheit im Bildungsprozess beitragen kann. Ein in Deutschland brandaktuelles Problem – auch durch die Ergebnisse der letzten PISA-Studie wieder einmal belegt.

Wie man ganz konkret Störer und verhaltensauffällige Schüler wieder in das Unterrichtsgeschehen einbinden kann, wird das Thema des zweitägigen Symposiums „Schüler fallen auf“ sein. Organisiert vom VdS Bildungsmedien werden dazu sechs bekannte Erziehungswissenschaftler und Experten aus der Lehrerweiterbildung ihre Ideen und Konzepte vorstellen und diskutieren. Der VdS Bildungsmedien erwartet mehr als 1 000 Pädagoginnen und Pädagogen zu diesem Symposium.

Mit allen Medien lernen

Fördern heißt, mit allen Sinnen lernen. Dass dazu auch eine möglichst ganzheitlich ansetzende Musikerziehung gehört, zeigt die Sonderschau „Let’s make music“. Auf verschiedenen Themeninseln präsentiert die Schau des gleichnamigen Vereins aus Stuttgart innovative Konzepte und Best-Practice-Beispiele nicht nur für den Musikunterricht. In Hannover wird das Sonderthema „Musikprofile“ vorgestellt.

Ganz multimedial wird es dann auf dem „Forum Multimedia“ und der Sonderschau „Lernwelten“ von der Initiative Schulen ans Netz, Bonn. Die „neuen“ computergestützten Lernmedien stehen momentan vor einer schwierigen Phase der Etablierung im Unterrichtsalltag. Das vom Niedersächsischen Kultusministerium, der Initiative N-21 und dem VdS Bildungsmedien veranstaltete „Forum Multimedia“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, dazu Beispiele und Projekte nicht nur aus niedersächsischen Schulen vorzustellen. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass diese Anregungen mit einer Standard-Multimedia-Ausstattung im Unterricht umgesetzt werden können. Ergänzt werden die Forumsbeiträge durch Referate von Mediendidaktikern und Informationsveranstaltungen zu Förderprojekten und internetbasierten Lern- und Wissensportalen. Auf dem Forum wie auch auf der Sonderschau von Schulen ans Netz wird dabei Unterricht in Aktion auf der „Computerinsel“ bzw. in den „Medienecken“ anschaulich durch Schüler-Lehrer-Gruppen demonstriert. Beiden Projekten geht es darum, Hemmschwellen zu überwinden und den computergestützten Unterricht dort zu popularisieren, wo er Sinn macht.

Ein besonderes Highlight des „Forum Multimedia“ ist die Verleihung des Deutschen Bildungssoftwarepreises „digita“ am 21. Februar 2006. Die deutschlandweit begehrteste Auszeichnung für Bildungssoftware und E-Learning-Konzepte wird in mittlerweile neun Kategorien verliehen. Die Träger sind das Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft an der TU Berlin, die Zeitschrift „bild der wissenschaft“ und die Stiftung Lesen.

Der didacta-Besuch leicht gemacht

Ob „alte“ oder „neue“ Medien, ob Bildungspolitik oder Lernmethodik: Die didacta 2006 hält für alle Bedürfnisse ein reichhaltiges Informationsangebot bereit. Die Messe ist auch im nächsten Jahr die größte Lehrerfort- und -weiterbildungsveranstaltung. Lehrerdienstbefreiung kann dazu im Rahmen der üblichen Verfahren beantragt werden. Die Anreise in Gruppen per Bus unterstützen die Veranstalter – die Deutsche Messe AG, Hannover, der Didacta Verband e.V., Darmstadt, und der VdS Bildungsmedien – mit einem „Busbonus“ in Höhe von 102 Euro. Informationen hierzu gibt es unter der Telefon-Hotline 0511/89-3 45 67.

didacta – die Bildungsmesse

Der didacta – die Bildungsmesse liegt ein ganzheitliches Konzept zu Grunde, das Lehren und Lernen in allen Lebensphasen umfasst. Dabei sorgt ein klar gegliedertes Leitsystem dafür, dass die Besucher ohne Umwege zu den einzelnen Ausstellungsbereichen gelangen: Kindergarten (gelb), Schule/Hochschule (blau), Ausbildung/Qualifikation (rot) sowie Weiterbildung/Beratung (grün). Vor allem aber zeigt die didacta das Zusammenspiel der Bildungsbereiche, deren Inhalte und Methoden immer stärken ineinander greifen. Auf Europas größter Bildungsmesse wird lebenslanges Lernen erlebbar.

Media Contact

Inga Waldeck presseportal

Weitere Informationen:

http://www.didacta-hannover.de

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