Uni Magdeburg stellt neuartiges Hausboot auf der Hannover Messe vor

Modularer Trimaran Bausatz

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist zur diesjährigen Hannover Messe (11.-15. April 2005) mit 8 Projekten in der Halle 2, Stand C39 (Forschung für die Zukunft), vertreten. So stellen Studierende der noch relativ jungen Studienrichtung „Integrierte Produktentwicklung“ (IPE) auf der größten Industriemesse zwei spannende und innovative Produktideen vor, die in Kooperation mit sachsen-anhaltischen Unternehmen entstanden. In einem der beiden vorgestellten Projekte entwickelten die Studierenden ein Plattformkonzept für Hausboote. Hierbei wurde auf bereits bewährte Aluminiumpontons sowie vorhandene Fertigungsmöglichkeiten der Firma Kiebitzberg Schiffswerft GmbH und Co. KG zurückgriffen. Das in nur einem Semester entwickelte Konzept eines modular aufgebauten Hausbootes integriert alle für ein autarkes Leben notwendigen Systeme. Zusätzlich können einzelne Hausboote miteinander bzw. an Steganlagen zu „schwimmenden Inseln“ zusammengekoppelt werden.


Die Studenten tüftelten an weiteren Ideen und verbesserten beispielsweise auch die Gebrauchswerteigenschaften herkömmlicher Faltboote. In Zusammenarbeit mit der Poucher Boote GmbH entstand in dem zweiten Projekt, das ebenfalls auf der Messe präsentiert wird, ein modularer Trimaran Bausatz. Das Segelboot zeichnet sich u. a. durch mehr Stabilität im Wasser und zusätzlichen Stauraum aus.

Für die Forschung und Ausbildung entwickelten Wissenschaftler des Instituts für Elektrische Energiesysteme der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung einen mobilen Schreitroboter SLAIR (Six Legged Autonomous Intelligent Robot). Der Roboter ist modular aufgebaut und kann ähnlich wie ein Legobaukasten zu den unterschiedlichsten Strukturen zusammengesetzt werden. So lässt sich beispielsweise problemlos durch entsprechende Kombination der Module ein zwei- oder vierbeiniger Roboter konstruieren. Der Roboter kann in unwegsamen Gelände operieren und dort die verschiedensten Aufgaben lösen. Typische Einsatzbereiche sind beispielsweise kontaminierte oder verminte Gebiete. Durch seinen modularen Aufbau ist er universell einsetzbar.

Von Wissenschaftlern des Instituts für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb ist unter Einbeziehung studentischer Arbeiten ein Fabrikplanungswerkzeug entwickelt worden, das Innovation und Kommunikation in den Mittelpunkt stellt.
Das Institut für Maschinenmesstechnik und Kolbenmaschinen ist auf der Hannover Messe mit neuesten Untersuchungsergebnissen zur Reduzierung von Kohlenwasserstoffemissionen in der Kaltstart-Warmlaufphase eines Ottomotors vertreten.

Eine Weiterentwicklung eines Piezo-Pneumatikventils stellt das Institut für Mechatronik und Antriebstechnik der Fakultät für Maschinenbau vor. Der bisher übliche elektromagnetische Antrieb wird durch eine Piezokeramik ersetzt, so dass das Ventil u.a. kostengünstiger hergestellt werden kann und sein Energiebedarf deutlich reduziert wird. Das Piezo-Pneumatikventil ist der erste Anwendungsfall für strukturierte Piezokeramik. Versuchsmuster wurden von den Wissenschaftlern des Instituts projektiert, gebaut und getestet. Geplant sind weitere Anwendungen für strukturierte Piezokeramik, z.B. zur Erzeugung von Mikro- und Nanobewegungen für die Zellmanipulation oder die Oberflächenanalyse.

Neuentwicklungen von zerstörungsfreien Wirbelstromverfahren zur Prüfung von Blechen und Fügeteilen zeigt das Institut für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung auf der Hannover Messe. Die Verfahren eignen sich besonders für Bauteile, die nur einseitig zugänglich sind.

Das Institut für Berufs- und Betriebspädagogik der Universität präsentiert ein neues Konzept von Bachelor-/Masterstudiengängen für die akademische Ausbildung von Fach- und Führungskräften in der beruflichen Bildung.

Weitere Informationen: Technologie-Transfer-Zentrum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsplatz 2, 39106 Magdeburg, Tel. 0391 67-18711, -18838, Fax -12111, ttz@uni-magdeburg.de

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Waltraud Riess idw

Weitere Informationen:

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