Fraunhofer auf der Learntec-Messe

Fraunhofer-Wissen praxisnah anwenden – E-Learning orientiert sich am Arbeitsplatz und wird mobil

Nach viertägiger Learntec-Messe in Karlsruhe sind die Fraunhofer-Institute mit der Resonanz zufrieden

„Weiterbildung bringt den Unternehmen und den Mitarbeitern dann den meisten Nutzen, wenn sie sich an den Arbeitsprozessen orientiert. Gerade hier kann E-Learning seine Vorteile voll ausspielen.“ So definiert Martin Attallah, zentraler Ansprechpartner für die Fraunhofer E-Learning-Aktivitäten, den Anspruch der Fraunhofer-Institute, wenn es um die Vermittlung ihres Expertenwissens geht. APO, arbeitsprozessorientiert, ist ein gern gebrauchtes Kürzel; „Learning by doing“ soll zukunftsfähig für moderne Produktionsformen werden.

Gerade ist in Karlsruhe die Learntec-Messe für Bildungs- und Informationstechnologie zu Ende gegangen (15.-28.2.2005), auf der neun Fraunhofer-Institute ihre Projekte und Konzepte rund um E-Learning in der beruflichen Aus- und Weiterbildung vorgestellt haben.

Dabei standen nicht nur Technologien im Vordergrund: die Fraunhofer-Institute bieten den Unternehmen auch Beratung vom Konzept bis zur langfristigen Begleitung im Einsatz ihrer Systeme. „Wir konnten ein breites Leistungs-Spektrum präsentieren, das sich an innovationsstarke Branchen wendet, in denen E-Learning direkten Nutzen bringt“, beschreibt Dr. August Tepper, Leiter der Fraunhofer-Weiterbildungsabteilung, die Ausrichtung der Fraunhofer-Institute. Als ein Beispiel nennt er mobiles Lernen mit Hilfe von tragbaren Taschencomputern (PDAs), die eine noch größere Unabhängigkeit von Raum und Zeit bieten und sich so besser in die Arbeitssituation integrieren lassen als Schreibtischrechner oder Laptops.

Zur Erstellung entsprechender Kurse hat das Fraunhofer-Institut FIT ein Content-Service-System entwickelt, das abhängig von Situation, Aufenthaltsort und Präferenz des Nutzers gezielt Informationen ausgibt. Beliebige Endgeräte können damit bedient werden: von der Multimedia-Leinwand bis zum Handy. Das System eignet sich gleichermaßen zur schulischen und betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Die Wiederverwendung von Daten und Informationen wird konsequent unterstützt – vom Zugriff auf letzte Dokumentationen zu einem Thema bis zum Autorenwerkzeug zur Erstellung kompletter webbasierter Trainingskurse für die Wissensweitergabe.

Die Mobilität der Fraunhofer-Systeme für E-Learning in professionellem Umfeld soll berufsbegleitendes Lernen ganz neu gestalten: Mitarbeiter lernen arbeitsplatznah und problemlösungsorientiert. Als wesentlichen Vorteil solcher teils „informeller“ Lernmöglichkeiten nennt Attallah, dass der Nutzen des Erlernten durch die direkte Anwendbarkeit unmittelbar sichtbar wird.

Ein weiterer Schwerpunkt der Fraunhofer-Institute war in diesem Jahr die Stärkung der Effizienz eingesetzter Technik durch Tools, die computergestützte Arbeitsabläufe standardisiert analysieren, oder die den Wissensbedarf in der Belegschaft schon vor der Schulung ermitteln – die Beratung von Anfang an rückt dabei immer mehr in den Mittelpunkt: „Neue Technologien werden nur dann akzeptiert, wenn alle Beteiligten bei der Entwicklung mit einbezogen worden sind“, so die Erfahrung von Tepper.

Als weiteren Beleg für die Fraunhofer-Orientierung am Nutzen von E-Learning sieht Tepper auch die Einrichtung des Usability-Labors am Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme (IPSI) Ende 2004. Dort will ein interdisziplinäres Team aus Informatikern, Designern, Pädagogen und Psychologen auch die Gebrauchtstauglichkeit und Nutzerfreundlichkeit von E-Learning-Kursen überprüfen.

Grundsätzlich müssen Lernszenarien und -technologien so beschaffen sein, dass sie Widerstände abbauen und die intrinsische Motivation nutzen“, konstatiert Attallah. Ein Beispiel hierfür ist auch die spielbasierte Unternehmenssimulation „learn2work“ des Fraunhofer-Spin-Offs Korion; eine Unternehmenssimulation, die Handlungsorientierung und Praxisnähe mit der Attraktivität eines Planspiels verbindet. Die schlanke Anwendung läuft auf jedem MAC oder PC über Web, Intranet oder auf CD-ROM.

Media Contact

Stefanie Engeroff idw

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