Spielend für den Beruf lernen

Spielend lernen – was für Kinder gang und gäbe ist, soll künftig auch für Erwachsene gelten: KORION stellt auf der Messe Learntec in Karlsruhe (15. bis 18. Februar) im Future Lab am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand 230 die spielbasierte Unternehmenssimulation learn2work vor. Die E-Learning-Software macht Weiterbildung attraktiv.

Montag Morgen in einem mittelständischen Unternehmen: An der Werkbank steht Maria Möller, Julia Schmid-Konrad bedient die Bohrmaschine, Edward Stuart und Hans Koch die Schweißroboter und John Servant arbeitet an der Stanzmaschine. Der Umsatz der Firma liegt etwas über eine Million Euro pro Jahr, die Auftragslage ist gut, das Team gut eingespielt, es gibt kaum Probleme im Betrieb. Plötzlich fällt eine Maschine aus. Der Produktionsplan muss komplett umgestellt werden. Aber reicht dafür das Personal? Und beherrschen die Facharbeiter die Ersatzmaschinen? Bei learn2work – dem „Spiel der Arbeit“ – geht es zu wie in einer richtigen Fabrik: Maschinenauslastung und Produktion werden optimiert, Mitarbeiter zur Schulung geschickt, neue Stellen ausgeschrieben. Und jederzeit zeigt der Klick auf Finanzmenu und Statistik, wie die Finanzen aussehen.

Mit spielbasiertem Lernen für den Beruf will das junge Unternehmen KORION, ein Spin-Off aus dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart, eine Marktnische im E-Learning-Bereich besetzen. „Für Kinder nutzt man diese Methode mit Erfolg, aber in weiterführenden Schulen oder in der Ausbildung geriet der Ansatz in Vergessenheit“, sagt Oliver Korn. „Doch auch Erwachsene leben gerne ihren Spieltrieb aus, vor allem, wenn sie dabei beruflich profitieren.“ learn2work ist eine komplexe Unternehmenssimulation, bei der sich Realitätsnähe und Spielreiz ideal verbinden. Neben technischen Aspekten wie der Optimierung von Maschinenauslastung oder Rüstzeiten spielen auch soziale Faktoren wie Mitarbeitermotivation eine wichtige Rolle. Mit den Bilanzen vor Augen zeigt sich schnell, wer in der Unternehmensführung die Nase vorn hat.

Das „Spiel der Arbeit“ gibt es in verschiedenen Versionen für Bildungseinrichtungen und Unternehmen. In learn2work pro2fit lässt sich die reale Situation eines Unternehmens in der Simulation abbilden – von den Produkten über die Maschinen bis hin zur Werkshalle. An der Anpassung sind auch die Experten vom IAO beteiligt. „Diese Version ist für mittelständische und große Unternehmen gedacht, die Wert darauf legen, dass ihre Mitarbeiter möglichst praxisnah geschult werden. Die Weiterbildung erfolgt Schritt für Schritt, denn die Module wie Personal oder Finanzen lassen sich separat freischalten. So ist learn2work auch sehr gut mit klassischem Lernen kombinierbar“, erläutert Korn die Vorteile. „Außerdem werden auf Wunsch im Rahmen eines train-the-trainer-Konzepts einzelne Mitarbeiter im Umgang mit der Software geschult. So können sie nicht nur die Schwierigkeit und Realitätsnähe lernerspezifisch anpassen, sondern auch eigene Lernszenarien erstellen.“ Damit sind die Firmen autark und brauchen keine Außenunterstützung mehr. Ein Vorteil aller Varianten liegt darin, dass Auszubildende auf attraktive Weise fachübergreifendes, praxisrelevantes Wissen erwerben können. So können sie zunächst in den einzelnen Modulen Erfahrungen sammeln und kostenneutral Anfängerfehler machen, bevor sie schrittweise berufliche Verantwortung übernehmen.

learn2work wird sich auch in Zukunft intensiv weiterentwickeln. „Wir haben ein erstes Stück auf dem Weg hin zur komplexen Unternehmenssimulation geschafft“, meint Korn. „Weitere Module sind bereits geplant. So etwa eines zur Abgabe von Angeboten und eines zum Thema Arbeitsschutz.“ Deshalb ist KORION während der Learntec im Future Lab vertreten. „Wir wollen auf dem Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft nicht nur fertige Produkte rund ums Thema Lernen zeigen“, erklärt Martin Attallah von Fraunhofer-Wissen. „Im Future Lab präsentieren wir Ideen und innovative technische Entwicklungen zum Ausprobieren und Anfassen, die noch im Forschungs- und Entwicklungsstadium sind.“ Neben learn2work ist beispielsweise auch ein virtuelles Autohaus aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD zu sehen. Auch hier können die Besucher live erleben, wie sich virtuelle Welten in der Weiterbildung sinnvoll nutzen lassen. Höhepunkt im Future Lab wird eine learn2work-Olympiade sein. Mehrere „Unternehmer“ können dabei spielerisch gegeneinander antreten – und den besten Entscheider ermitteln. Neben umfassenden Erfahrungen winken den Teilnehmern schöne Preise.

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Marion Horn Fraunhofer-Gesellschaft

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