Euromold 2004: Trends und Innovationen für den Werkzeug- und Formenbau

Die automatisierte Reparaturzelle für den Werkzeugbau "OptoRep" bildet die Prozesskette durchgängig in einer Bearbeitungsmaschine ab (Quelle: Fraunhofer IPT)

Auf der diesjährigen Euromold in Frankfurt vom 1. bis 4. Dezember präsentiert der aachener werkzeug- und formenbau (awf) in Halle 8, Stand N111/O102 Trends und Innovationen für die aktuellen technologischen und strategischen Herausforderungen des Werkzeug- und Formenbaus.

Die gemeinsame Initiative des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT und des Laboratoriums für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre (WZL) der RWTH konzentriert ihren Messeauftritt besonders auf die Themen „Strategische Exzellenz“ und „Operative Exzellenz“. Ziel ist es, dem durch Überkapazitäten und steigende ausländische Konkurrenz unter Druck geratenen deutschen Werkzeugbau Wege aus der Krise zu weisen.

Als weiteres Messehighlight stellen die Aachener Institute Komponenten einer automatisierten Reparaturzelle für den Werkzeug- und Formenbau vor. Damit können Werkzeuge zur Massiv- und Blechumformung in einer einzigen Maschine vollständig repariert werden.

Nach der ausgesprochen positiven Resonanz des ersten Wettbewerbs zum „Werkzeugbau des Jahres“ wird auch im kommenden Jahr wieder das beste Unternehmen der Branche ausgezeichnet. Pünktlich mit der Euromold startet am 1. Dezember 2004 „Excellence in Production 2005“.

„OptoRep“ – Automatisierte Reparaturzelle für den Werkzeug- und Formenbau
Während heute Reparaturen oder Designänderungen an Werkzeugen vielfach noch manuell durchgeführt werden, lassen sich solche Prozesse durch Automation und kontinuierlichen Datendurchgang in Zukunft stark beschleunigen. Im Forschungsprojekt „OptoRep“, gefördert vom BMBF und betreut durch das Forschungszentrum Karlsruhe, entwickelt das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT den Prototypen einer automatisierten Reparatur- und Änderungsfertigungszelle. An die Stelle von Insellösungen für die einzelnen Prozessschritte tritt mit „OptoRep“ ein integriertes Gesamtlösungskonzept. Die komplette Prozesskette zur Reparatur wird dazu modular in eine Maschine integriert.

Die Maschine ermittelt anhand optischer Lasermesstechnik und automatisiertem Soll-Ist-Vergleich zunächst die verschlissenen Werkzeugbereiche und generiert anhand durchgängiger CAD/CAM-Technologie Daten für die anschließende Bearbeitung. Zur eigentlichen Reparatur der verschlissenen Bauteilbereiche dienen dann das konturnahe Pulverlaserauftragschweißen und im Anschluss das konventionelle 3- und 5-achsige HSC-Fräsen

Auf der Euromold 2004 zeigt der aachener werkzeug- und formenbau beispielhaft den Arbeitsraum des Maschinendemonstrators, der mit einem integrierten optischen Messsensor und Beschichtungskopf zum konturnahem Laserstrahlauftragschweißen ausgestattet ist. Zwei Tiefziehwerkzeuge, die auf Grund von Designänderungen angepasst werden müssen, verdeutlichen die Prozesskette.

Auftakt zum Wettbewerb „Excellence in Production 2005“

Mit dem Start der Euromold beginnt die Teilnahmefrist für den Wettbewerb „Excellence in Production 2005“. Wie im vergangenen Jahr wird der aachener werkzeug- und formenbau auch 2005 wieder Werkzeug- und Formenbau-Unternehmen auszeichnen, die selbstständig oder als interne Dienstleister außergewöhnliche Leistungsfähigkeit beweisen. Eine Jury mit Vertretern aus Politik, Verbänden, Wirtschaft und Wissenschaft wird dazu nicht nur die Ergebnisse der Unternehmen beurteilen, sondern auch die Faktoren, die sie zu dieser Leistung befähigen. Wichtige Kriterien sind nicht nur technologische und finanzielle Leistungsfähigkeit, sondern auch die Unternehmensstrategie und ihre Umsetzung sowie Effektivität und Effizienz von Prozessen und unterstützenden Ressourcen. Der Unternehmenserfolg wird aus den Blickwinkeln von Investoren, Kunden und Mitarbeitern bewertet.

Bereits am ersten Wettbewerb „Excellence in Production 2004“ beteiligten sich mehr als 220 Werkzeug- und Formenbau-Betriebe. Von Betriebsgrößen unter zehn bis über 1000 Mitarbeiter erstreckte sich das Teilnehmerfeld über nahezu alle Werkzeugtypen, unabhängig ob interner Dienstleister oder eigenständiges Unternehmen. Die Teilnehmer profitieren von einem kurzem Feedback über ihre individuellen Stärken und Schwächen.

Über den aachener werkzeug- und formenbau:

Orientierung und Überblick in Markt und Wettbewerb bietet der aachener werkzeug- und formenbau seit 1995 durch die Expertise des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT und des Laboratoriums für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre (WZL) der RWTH Aachen. An den Instituten engagieren sich rund 30 Wissenschaftler mit Erfahrung und Fachwissen für die Aufgaben des Werkzeug- und Formenbaus. Mit Know-how und einer einzigartigen Infrastruktur der beteiligten Institute bietet der awf seinen Projektpartnern Systemlösungen aus einer Hand – von ersten Markt- und Machbarkeitsstudien bis hin zur Serienreife neuer Technologien. Der Fokus des awf zielt dabei neben der technischen Innovation immer auch auf die Unternehmensstrategie und organisatorische Umsetzung. Kundennutzen und Wirtschaftlichkeit stehen dabei an erster Stelle. Die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 belegt und garantiert eine effiziente Zusammenarbeit.

Ihr Ansprechpartner:
Jörgen von Bodenhausen
Fraunhofer-Institut für
Produktionstechnologie IPT
Steinbachstraße 17
52074 Aachen
Telefon: +49 (0) 2 41/89 04-233
Fax: +49 (0) 2 41/89 04-62 33
joergen.von.bodenhausen@ipt.fraunhofer.de

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