Neues für die Fachmesse: Jenaer Physiker auf der "Laser 2001"

Gleich mit mehreren Exponaten ist die Friedrich-Schiller-Universität vom 18. bis 22. Juni auf der „Laser 2001“, der weltweit größten Fachmesse ihrer Art, in München vertreten. Dr. Joachim Hein und Dr. Thomas Töpfer, zwei Physiker aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Roland Sauerbrey im Institut für Optik und Quantenelektronik, stellen erstmals neuartige Spezialgläser, pulsbare Laserdiodentreiber sowie ein Gerät zur automatischen Qualitätskontrolle von Dioden für die Hochleistungs-Lasertechnologie der Fachöffentlichkeit vor.

Alle Produkte entstanden an der Universität Jena als so genannte „spin offs“ in einem Projekt zur Entwicklung eines diodengepumpten Spitzenlasers mit einem Petawatt – also einer Billion Kilowatt – Leistung. Das Projekt wird im wesentlichen vom Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur finanziert. (Wir berichteten. -> link.)

Für die Spezialgläser zeichnen Glaschemiker um Dr. Doris Ehrt aus dem Otto-Schott-Institut der Uni Jena verantwortlich. Sie bestehen aus Fluorid-Phosphat und sind wahlweise mit Ytterbium-, Erbium- oder Neodym-Ionen dotiert, so dass sie eine hohe Fluoreszenzquantenausbeute bei niedrigem, nichtlinearem Brechungsindex erzielen, sich also vorzüglich zum Pumpen mit Laserdioden und zur Verstärkung ultrakurzer Laserimpulse eignen. Bislang sind Baugrößen bis zu 70 mm Durchmesser möglich.

Die automatische Anlage zur Charakterisierung von Hochleistungslaserdioden prüft Pumpdioden als die maßgeblichen Bauteile moderner Spitzenlaser im Pulsbetrieb bei Strömen bis zu 300 Ampere. Dabei werden präzise Aufschlüsse über die Qualität des thermischen Managements in der Diode erzielt, und der differenzielle Wirkungsgrad und die Leistungsdrift des Bauteils werden gemessen. Außerdem testet das Gerät die potenzielle Lebensdauer der Dioden.

Die beiden Wissenschaftler Joachim Hein und Thomas Töpfer haben inzwischen ein eigenes Unternehmen gegründet, um die technologischen Erkenntnisse aus dem großen Petawatt-Laser-Projekt zu vermarkten und einen Know-how-Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu befördern. Insbesondere die Thüringer Optikindustrie als traditionsreiche Schlüsselbranche im Freistaat werde davon profitieren.

Ansprechpartner:

Dr. Joachim Hein und Dr. Thomas Töpfer
Institut für Optik und Quantenelektronik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Tel.: 03641/947209, Fax: 947202
E-Mail: jhein@qe.physik.uni-jena.de und toepfer@pinet.uni-jena.de


Friedrich-Schiller-Universität
Dr. Wolfgang Hirsch
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
D-07743 Jena
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