Köthener Wissenschaftler präsentieren Neuentwicklungen im Bereich Umweltschutz und Biotechnologie

Die 27. ACHEMA – Internationaler Ausstellungskongress für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie öffnet in Frankfurt am Main vom 19. – 24. Mai 2003 ihre Pforten.

Als einer von mehr als 4.000 Ausstellern präsentiert die Hochschule Anhalt (FH) ihre Neuentwicklungen im Bereich Umweltschutztechnik und Biotechnologie in Halle 1.2, Stand A 19 – B 20.

Die stromlose Verkupferung von Stahldrähten wird technisch vor allem in der Oberflächentechnik in großem Umfang durchgeführt. Um die Deponierung kupferhaltiger Hydroxidschlämme zu vermeiden und den Kupfereintrag in den Vorfluter von Abwassersystemen zu reduzieren, ist es notwendig, die anfallenden kupfer- und eisenhaltigen Prozesswässer zu reinigen. Für die Entkupferung solcher Wässer wurde an der Hochschule Anhalt (FH) im FB Elektrotechnik unter der Leitung von Prof. Dr. H. Bergmann und Dr. A. Rittel in Zusammenarbeit mit einem Industrieunternehmen eine Pilotanlage mit zweistufiger Elektrolyseprozessführung entwickelt, die in der Lage ist, gelöstes Kupfer zurück zu gewinnen. Nach der Reinigung mit Hilfe der neuentwickelten Elektrolysentechnik kann die verbleibende Lösung anschließend mit flockungsfördernden Eigenschaften einer Abwasseranlage bedenkenlos zugeführt werden.

Mit der biologischen Reinigung von salzhaltigen Industrieabwässern, die bisher als nicht möglich galt, beschäftigt sich eine Arbeitgruppe um Prof. Dr. W. Meusel vom FB Lebensmitteltechnologie/Biotechnologie/Verfahrens- und Umwelttechnik. Im Rahmen eines Forschungsprojektes zum Thema: „Entwicklung biologischer Verfahren zur Reinigung hoch salzhaltiger Abwässer“ wird der Einsatz halophiler und halotoleranter Mikroorganismen (salzliebender Bakterien und Pilze) für die Reinigung hoch salzbelasteter Abwässer getestet. Ziel der Arbeiten ist es, halophile Mikroorganismen zu selektieren, zu charakterisieren und Kultivierungsbedingungen zu optimieren. Ausgehend davon können prozesstechnische und technologische Verfahrensweisen zur Abwasserbehandlung nach diesem neuen Verfahren entwickelt werden.

Jährlich werden weltweit große Mengen synthetischer Carotinoide hergestellt. Die Herstellung solcher Farbstoffe ist zum einen nicht nur sehr teuer, sondern diese weisen zum anderen nur eine geringe Bioverfügbarkeit auf. Heutzutage wird aber gerade im Lebensmittelsektor verstärkt auf Carotinoide zurückgegriffen (beispielsweise zur Färbung von Lebensmitteln oder für den Einsatz von „Functional Food“). „Biotechnologische Gewinnung von Sekundärmetaboliten aus Mikroalgen“ ist ein Forschungsprojekt, das diese Problematik aufgreift. Frau Prof. Dr. C. Griehl und ihrem Team vom FB Lebensmitteltechnologie/Biotechnologie/Verfahrens- und Umwelttechnik ist es gelungen, zunächst einen neuen Algenstamm zu etablieren, der für die Carotinoidbiosynthese geeignet ist. Im Verlaufe der Forschungsarbeiten konnte ein neues 2-stufiges Verfahren für die Produktion von Carotinoiden entwickelt werden, das in Frankfurt/M. erstmals vorgestellt wird.

Media Contact

Dipl.Ing.Ök Petra Becker idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-anhalt.de

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