Neues Thema auf der TerraTec: Recycling von Flächen statt Zersiedelung

TerraTec – Internationale Fachmesse für Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen (11. bis 14. März 2003)

Reichlich Brachflächen in Mitteldeutschland für neue Ansiedlungen vorhanden

Mehr als 40.000 Hektar ehemals gewerblich, industriell oder militärisch genutzter Flächen liegen allein in den deutschen Ballungszentren brach. Diese Flächen einem neuen Verwendungszweck zuzuführen, ist ein hochaktuelles Thema. Das so genannte „Flächenrecycling“ berührt nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale, urbane und Umweltfragen. Gemeinsam mit dem Flächenmanagement ist das Flächenrecycling Bestandteil der Regionalplanung und der Wirtschaftspolitik. Auf der 2003er TerraTec vom 11. bis 14. März spiegelt sich das Thema sowohl in der Ausstellung als auch im Fachprogramm der Messe wider.

„Technik und Dienstleistungen zur Beseitigung von Altlasten bildeten auf den Leipziger Umweltmessen Anfang der 90er Jahre einen Schwerpunkt. Nachdem die Dekontaminierung der Böden in Ostdeutschland nahezu abgeschlossen ist, haben sich die Themen Flächenrecycling und Flächenmanagement ins Blickfeld geschoben – eine Aufgabe, vor der ganz Deutschland und künftig auch die EU-Beitrittsländer stehen“, sagt Dr. Deliane Träber, Bereichsleiterin der Leipziger Messe. So gehören 2003 zu den Ausstellern im Bodenbereich nicht nur Unternehmen, die Altlastenbeseitigung und Bodenschutz anbieten, sondern Flächenrecycling insgesamt. Dies umfasst das gesamte Dienstleistungsspektrum von der Erkundung und Bewertung eines Standortes über die komplette Planung nötiger Umbaumaßnahmen bis hin zur Sanierung für die spätere Nutzung mit dem Ziel, alle Investitionshemmnisse zu beseitigen.

Die zentrale Veranstaltung im Fachprogramm zum Flächenrecycling bildet ein Vortragskomplex der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt am 12. März 2003 zu den Perspektiven und Problemen in der Flächennutzungsplanung. Das Fachprogramm spricht aber auch die anderen Facetten des Themas an. Aus aktuellem Anlass steht hier an erster Stelle die Hochwasserproblematik. Verschiedene Veranstaltungen nehmen dieses Problem auf, zum Beispiel die Diskussionsrunde „Bauen am Fluss – Risiken, Erfahrungen, Konzepte und Standortentwicklung“ des Verbandes unabhängig beratender Ingenieure (VUBIC), in dem unter anderem die Leipziger Consulting Firma CDM Jessberger mitarbeitet.

Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft bietet Vertretern aus Kommunen und im Hochwasserschutz tätigen Unternehmen die Veranstaltung „Nachhaltiger Hochwasserschutz in Sachsen“ an. Hier geht es unter anderem um die Auswertung der Erfahrungen aus dem Hochwasser im Jahr 2002, Hochwasserschutz-Strategien und gesetzliche Regelungen.

Staat fördert neue Nutzung von Brachflächen

Das GEOKOMPETENZZENTRUM für interdisziplinäres Flächenrecycling in Freiberg bringt sich auf der TerraTec 2003 mit der Podiumsdiskussion „Georisiken – auch unter dem Aspekt Hochwasserschutz“ ein. Sein Mitbegründer, Professor Herbert Klapperich, ist überzeugt: „Flächenrecycling ist ein Markt.“

Nach Angaben der Freiberger handelt es sich bei den 40.000 Hektar ehemals gewerblich, industriell oder militärisch genutzter Brachflächen vor allem neben Kasernen und Truppenübungsplätzen um Industrieruinen, leer stehende Wohngebäude und aufgelassene Bahnanlagen. Gleichzeitig werden täglich rund 130 Hektar Fläche für Wohn-, Verkehrs- oder Gewerbenutzung verbraucht – meist auf der „Grünen Wiese“ – ein Phänomen, das in den ersten Jahren nach der deutschen Einheit massiv in Ostdeutschland zu beobachten war. Dabei gibt es gerade in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen jede Menge Alternativen zum extensiven Flächenverbrauch, so Klapperich. Allein das sächsische Umweltministerium geht von bis zu 30.000 Brachflächen aus, die revitalisiert werden können. Der Freistaat unterstützt die Umnutzung selbst kräftig: Im Rahmen der sogenannten Altlastenfreistellung hält er bis 2015 für bis zu 3.000 Objekte gut eine Milliarde Euro aus Landes- und Bundesmitteln bereit, um Investoren von beim Kauf nicht absehbaren Altlasten-Sanierungskosten zu befreien. Auch Sachsen-Anhalt rechnet bis 2006 mit Ausgaben von etwa 450 Millionen Euro, während Thüringen im Sondervermögen „Ökologische Altlasten“ 457 Millionen Euro für die Beseitigung dieser Art von Investitionshemmnis bereitstellt.

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