Informatikstudierende als Wissenschaftsmanager, Soundanalytiker und Digitalfilmmacher

Auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung IFA, die vom 29. August bis 3. September in Berlin stattfindet, zeigen Studierende der Universität Potsdam in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin Ergebnisse der Informatikforschung.

Die Palette reicht von Netzwerkanalyse-Software über Geräuschklassifizierung von Wohnungen und mobile Vernetzungen für die Lehre bis zur digitalen Medienproduktion.

Die Zusammenarbeit in Unternehmen findet heute zunehmend in sogenannten Wikis und Weblogs, aber auch E-Mail-, Groupware- und Kundenbeziehungsmanagement(CRM)-Systemen statt. Dabei entwickeln sich genau wie im echten Leben Wissens- und Kollaborationsnetzwerke. Sie können nun sichtbar gemacht werden durch den Einsatz des neuartigen Analysewerkzeugs SONIVIS:Tool, das im Rahmen des universitätsübergreifenden Projekts SONIVIS von Studierenden der Professur für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government der Universität Potsdam entwickelt wird.

In den üblichen Prozessbetrachtungen werden bestehende Potenziale, welche beim Einsatz von Informationstechnologien entstehen, nicht genutzt, da die einzelnen Systeme isoliert betrachtet werden und keine Vernetzung der Themen, Personen sowie deren Wissen und Interaktion stattfindet. Die Software SONIVIS wird nun zur automatisierten Aufbereitung solcher Daten entwickelt. Neben Messwerten der Analyse sozialer Netzwerke werden Techniken des Text- und Data-Minings eingesetzt.

Die Software stellt Ergebnisse der Analysen in leicht verständlicher grafischer Form dar und visualisiert damit Experten, die Entstehung von „Hot Topics“ und Wissensflüsse in Unternehmen. Die Software „SONIVIS:Tool“ kann kostenlos unter http://www.sonivis.org für Windows und Linux heruntergeladen werden und ermöglicht eigene Analysen, beispielsweise auf der Basis einer vorhandenen MediaWiki-Installation.

Das an der Professur für Netzwerktechnologien und multimediale Teledienste der Universität Potsdam entwickelte System zur Geräuschanalyse ist in erster Linie für den Hausbereich gedacht. Weitere denkbare Anwendungen sind Schulhofüberwachung und Überwachung von Anlagen, Qualitätssicherung bei der maschinellen Fertigung von Bauteilen durch Industrieroboter sowie die Unterstützung des Wohnens im Alter durch moderne Technik.

An der gleichen Professur werden auch Untersuchungen über den Zusammenhang von digitaler Technik und Filmästhetik durchgeführt. Auf der IFA wird der Kurzfilm „Delay“ vorgeführt, der weltweit erste schwarzweiß Film, der mit einem neuen digitalen Filmformat gedreht wurde. Das visuelle Konzept von „Delay“ betrachtet den digitalen Film als ein zweites, neben dem analogen Film bestehendes Filmmaterial mit einer eigenen, digitalen Ästhetik, welche gerade bei der Produktion von Inhalten für das digitale Fernsehen, das digitale Kino oder das WebTV von Bedeutung sein könnte.

Als Ansprechpartner stehen Ihnen von der Universität Potsdam
Prof. Dr. Klaus Rebensburg telefonisch unter 0177 8090214,
E-Mail: klaus.rebensburg@tu-berlin.de
und Benedikt Meuthrath telefonisch unter 0331/977-3413,
E-Mail: bmeuthrath@sonivis.org zur Verfügung.

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Sylvia Prietz idw

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