TU Berlin auf der IFAT-Messe in München

Sieben Fachgebiete der TU Berlin werden sich in diesem Jahr an der IFAT, der Messe für Umwelt und Entsorgung: Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling, vom 5. bis 9. Mai 2008 beteiligen und stellen ihre Forschungsprojekte am Gemeinschaftsstand Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg in Halle B 2, Stand 107/204 vor.

Forschungsschwerpunkt „Wasser in Ballungsräumen“

Der Forschungsschwerpunkt „Wasser in Ballungsräumen“ (FSP-WIB) ist eine fachbereichsübergreifende Initiative der TU Berlin. Seit September 2000 bündeln 22 Fachgebiete aus fünf Fakultäten ihre Aktivitäten in der Wasserforschung. Zahlreiche Disziplinen mit erheblichen Forschungsleistungen zum Thema Wasser sind an der TU Berlin vorhanden (aktuell über 50 laufende Projekte). Die Arbeiten werden in vier thematischen Kernfeldern ausgeführt: 1) Wasser- und Stoffkreisläufe, Technologieentwicklung; 2) Problemstoffe, Analytik, Verhalten in der Umwelt, 3) Planung, Bewertung, Organisation (Wassermanagement), 4) Internationale Zusammenarbeit, Wissenstransfer. Der FSP-WIB ist die ideale Anlaufstelle für Ihre wasserrelevanten Fragen an die TU Berlin.

Kontakt: Dr. Mathias Ernst, TU Berlin, Forschungsschwerpunkt „Wasser in Ballungsräumen“ (FSP-WIB), Tel.: 030/314-25493, Fax: -23313, E-Mail: FSP-WIB@tu-berlin.de

Neue Wege in der Krankenhausabwasseraufbereitung

An der TU Berlin wird im Auftrag des Kompetenzzentrums Wasser Berlin ein günstiges und einfaches Verfahren zur Behandlung von Urin entwickelt. Der häufig mit Arzneimitteln/Diagnostika belastete Urin wird in einem Reaktor mit elementarem Eisen umgesetzt. Es kommt zu einer chemischen Reduktion und damit einhergehenden Inaktivierung der Arzneimittel. Es wird erwartet, dass die veränderten Wirkstoffe besser biologisch abbaubar sind und in konventionellen Kläranlagen entfernt werden. Durch dieses Verfahren kann die Belastung der aquatischen Umwelt durch Arzneimittelrückstände vermindert werden. Zusätzlich ergibt sich für Krankenhäuser eine Möglichkeit, die Kosten für die Einleitgebühren ins Abwassersystem zu senken. Das Projekt „PharmaTreat“ wird finanziert von Veolia und den Berliner Wasserbetrieben.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel, Dr. Anke Putschew, Dipl.-Ing. Michael Stieber, TU Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Wasserreinhaltung, Tel.: 030/314-25058, Fax: -23850, E-Mail: wrh@TU-Berlin.de

Internet: itu107.ut.tu-berlin.de

Strömungstechnik in Maschinen und Anlagen

Im Zuge der zunehmenden Automatisierung im Bereich der Abwasserentsorgung in Großstädten und Ballungsräumen ergeben sich neue Anforderungen an die Zuverlässigkeit von Abwasserpumpen und -systemen. Das Fachgebiet Fluidsystemdynamik (FSD) der TU Berlin bearbeitet verschiedene Projekte im Bereich der Abwasserförderung. Im Vordergrund stehen dabei neben der Maschinentechnik u. a. auch Diagnosesysteme zur optimierten Betriebsweise von Abwassersystemen. Aktuell werden am Fachgebiet FSD grundlegende Zusammenhänge der zu Störungen führenden Mechanismen (z. B. der Verstopfung von Laufrädern) im Rahmen von mehreren Forschungsvorhaben vorbereitet und realisiert.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Paul Uwe Thamsen, Frank Neuer, TU Berlin, Institut für Strömungsmechanik und Technische Akustik, Fachgebiet Fluidsystemdynamik, Tel.: 030/314-24023, Fax: -21470, E-Mail: frank.neuer@tu-berlin.de

Optimierung von Membranbelebungsreaktoren

Am Fachgebiet Verfahrenstechnik werden vielfältige Untersuchungen zu Membranbelebungsreaktoren (MBR) durchgeführt. MBR werden aufgrund ihrer Vorteile wie kompakte Bauweise und verbesserte Ablaufqualitäten zunehmend in der Abwasserreinigung eingesetzt, wobei ihre Wirtschaftlichkeit derzeit noch durch das Membranfouling begrenzt ist. Getauchte Membranmodule werden üblicherweise belüftet, um durch Scherkräfte und Turbulenzen einen effektiven Abtrag von Deckschichten zu erzielen. Die Auslegung von Geometrie und Belüftungsintensität ist bislang noch nicht optimiert, sondern erfolgt empirisch. Ziel der Untersuchungen im vorgestellten Projekt ist die Optimierung mittels numerischer Strömungssimulation (CFD), für die das Exponat – ein maßstabsgetreues Modell eines MBR – wichtige experimentelle Daten liefert.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Matthias Kraume, Dr. Anja Drews, TU Berlin, Institut für Verfahrenstechnik, Fachgebiet für Verfahrenstechnik, Tel.: 030/314-24852, Fax: -21134, anja.drews@tu-berlin.de

Projekt SPREE2011

In Berlin läuft seit April 2007 das BMBF-geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt SPREE2011, welches zum Ziel hat, eine neuartige Speichertechnologie für Mischwasserüberläufe zu entwickeln sowie Reinigungstechniken für die Mischwasserbehandlung zu erproben, die in Deutschland bisher nur aus anderen Anwendungsfällen bekannt sind. Das Verfahren stellt den klassischen Speicherverfahren das Modell einer off-shore, also wassergestützten Speicherung gegenüber, die andere Räume nutzt, neue innerstädtische Freiflächen schafft und nach jetzigem Kenntnisstand kostengünstiger erstellt werden kann als herkömmliche Bauarten. Auf diesem Wege soll ein direkter Beitrag geliefert werden zu den zukünftigen Zielen, die Stoffeinträge aus Misch- und Regenwasser in Gewässer zu minimieren.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch, Dr.-Ing. Kathrin Gantner, TU Berlin, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft, Tel.: 030/314-72249,
Fax: -72248, E-Mail: kathrin.gantner@tu-berlin.de
Internet: www.siwawi.tu-berlin.de
Projekte am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft
Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum WasserBerlin (KWB) werden Labortests mit quasi-kontinuierlichen Online-Sensoren für das Monitoring von Mischwasserüberläufen und angrenzenden Gewässerabschnitten durchgeführt.

Beim Projekt „Feuchtgebiete“ läuft sieben technischen Feuchtgebieten der Ablauf einer Kläranlage mit Nährstoffeliminierung zu, wobei das Durchlaufverhalten, die Reduzierung von Planzennährstoffen, mikrobiologische Indikatoren und Pharmaka untersucht werden.

Ein anderes Projekt zur Behandlung kommunaler Abwässer untersucht die Ursachen guter Denitrifiktionsraten in einem Membranbelebungsreaktor (MBR) mit biologischer Phosphorelimination kombiniert mit nachgeschalteter Stickstoffelimination ohne Kohlenstoffdosierung.

Bei der Vergärung von Fäkalien mit dem Ziel energiereiches Gas zum Heizen, zur Verstromung oder als Treibstoff zu gewinnen, lassen sich in einem weiteren Forschungsprojekt die energetischen Aspekte der Abwasserreinigung neu bewerten.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch, TU Berlin, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft, Tel.: 030/314-72246, Fax: -72248,
E-Mail: matthias.barjenbruch@tu-berlin.de
Internet: www.siwawi.tu-berlin.de
Entwicklung und Charakterisierung von Biosorbenzien zur Entfernung von ionischen Komponenten aus kontaminiertem Wasser

Unterschiedliche Mikro- und Makroalgen werden auf ihre Fähigkeit untersucht, metallische Komponenten mit hoher Kapazität und Selektivität zu binden. Für einen technischen Einsatz muss die Biomasse in einer definierten Form und Größe vorliegen, um deren Verwendung in einer Sorptionskolonne zu gewährleisten. Hierzu ist die Biomasse zu immobilisieren.

Die Immobilisate müssen den im Kolonnenbetrieb auftretenden mechanischen, thermischen und chemischen Belastungen widerstehen können. Vorgestellt wird die Entwicklung von Sorbenzien auf der Basis von Algenbiomasse und deren Einsatz in einer Sorptionskolonne. Zur Charakterisierung der Biosorbentien werden neue moderne Methoden eingesetzt. Die Ergebnisse werden mit denen unter Verwendung herkömmlicher Methoden verglichen. Potenzielle Anwendungsgebiete sind in der metallverarbeitenden Industrie, Farbstoffherstellung, Elektroindustrie und Kunststoffherstellung zu finden. Das Forschungsprojekt ist unterstützt worden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Koreanischen Forschungsstiftung (KOSEF).

Kontakt: Dr. rer. nat. Gerald Bunke, TU Berlin, Institut für Biotechnologie, Fachgebiet Bioverfahrenstechnik, Tel.: 030/314-72412, Fax: -72950,

E-Mail: g.bunke@tu-berlin.de

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Angelika Baron, TU Berlin
Servicegesellschaft, Tel.: 030/44720244,
E-Mail: baron@tu-servicegesellschaft.de

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Dr. Kristina R. Zerges idw

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