„Act on Stroke“: Neues Beratungskonzept für optimierte Schlaganfallversorgung im Krankenhaus

Der Siemens-Sektor Healthcare hat mit „Act on Stroke“ ein Beratungsmodell entwickelt, das speziell auf klinische Abläufe in der Schlaganfallbehandlung zugeschnitten ist.

In Anlehnung an Modelle aus der Industrie bewertet dabei ein Expertenteam von Siemens den Reifegrad klinischer Prozesse in einem Krankenhaus. Auf Basis einer Datensammlung, die das Wissen weltweit führender Kliniken integriert, unterstützen die Siemens-Berater bei der Optimierung klinischer Abläufe mit dem Ziel einer messbar höheren Versorgungsqualität für Schlaganfallpatienten. Auf der Medica 2010 präsentiert Siemens den neuen Ansatz und erste Beratungsprojekte mit „Act on Stroke“.

In der Neurologie gilt „Time is Brain“. Dieser Leitsatz beschreibt, wie wichtig Zeit bei der Schlaganfallversorgung ist: Je eher der Patient seine Diagnose und die richtige Behandlung erhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich von eventuellen Hirnschäden gut erholt. Allerdings werden die Prozesse und Leitlinien für eine optimale Versorgung noch nicht konsequent eingehalten. So erreichen in Europa weniger als 40 Prozent der Krankenhäuser den Mindeststandard für die Schlaganfallversorgung.1

In Deutschland wird nur etwa die Hälfte der Schlaganfallpatienten in einer sogenannten Stroke Unit, einer spezialisierten Schlaganfallstation, behandelt.2 Und in den USA erhalten nur 4,3 Prozent der Patienten mit Hirninfarkt rechtzeitig eine Thrombolysebehandlung3 – das ist die gängige Schlaganfall-Therapie, bei der das Blutgerinnsel (Thrombus) aufgelöst wird, das die Minderdurchblutung im Gehirn verursacht. Mit „Act on Stroke“ hat Siemens einen neuartigen Beratungsansatz im Gesundheitswesen entwickelt. Das Modell integriert die Analysen von Prozessen der weltweit führenden Kliniken in der Schlaganfallversorgung und bringt diese mit medizinischen Leitlinien und aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen zusammen. Hinter „Act on Stroke“ steht ein interdisziplinäres Experten-Team von Siemens: Mediziner, Strategie- und Workflowberater sowie Ökonomen, ITExperten, Ingenieure und Medizintechniker.

In nur fünf Tagen analysieren zwei der Siemens- Berater die Schlaganfallprozesse einer Klinik. Anhand von über 450 Einzelkriterien ermitteln sie den Reifegrad komplexer klinischer Prozesse auf einer Skala von 1 bis 5. Nach dieser Bewertung der Ist-Situation und einem detaillierten Ergebnisbericht entwickeln die Berater Maßnahmen für den Kunden, die die Abläufe insbesondere im Hinblick auf Zeit und auf das Einhalten von Richtlinien messbar und nachhaltig optimieren. So sollte beispielsweise die Thrombolysebehandlung nicht länger als viereinhalb Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome erfolgen.

Siemens hat „Act on Stroke“ bereits bei den ersten Kunden erfolgreich eingesetzt, darunter auch bei Professor Dr. Bernd Ringelstein, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Münster. „Siemens hat die Schlaganfallprozesse in unserem Haus eindrucksvoll und überzeugend analysiert. Mit den daraus abgeleiteten Lösungsansätzen und Entscheidungsgrundlagen können wir die Prozesshürden in unserer Klinik in effizienter Weise angehen“, sagte Ringelstein. Mit weiteren relevanten Versorgungsbereichen, wie beispielsweise der Herzinsuffizienzbehandlung, möchte Siemens das „Act on Outcomes“-Programm vervollständigen. Bisher gibt es das Modell für Schlaganfall und für das Akute Koronarsyndrom.

Der Siemens-Sektor Healthcare ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen und führend in der medizinischen Bildgebung, Labordiagnostik, Krankenhaus-Informationstechnologie und bei Hörgeräten. Siemens bietet seinen Kunden Produkte und Lösungen für die gesamte Patientenversorgung unter einem Dach – von der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge. Durch eine Optimierung der klinischen Arbeitsabläufe, die sich an den wichtigsten Krankheitsbildern orientiert, sorgt Siemens zusätzlich dafür, dass das Gesundheitswesen schneller, besser und gleichzeitig kostengünstiger wird.

1 Leys, D., et al.: „Facilities Available in European Hospitals Treating Stroke Patients“ Stroke 2007; S. 2985-2991
2 Busse O. et al, Nervenarzt 2008 79; S. 747-748
3 Lloyd-Jones et al, Circulation 2009 119; S. e21-e181
Die hierin enthaltenen Aussagen basieren auf Ergebnissen, die von Siemens-Kunden in deren jeweiligen spezifischen Nutzungsumfeld erzielt wurden. Es ist zu beachten, dass es kein „typisches“ Krankenhaus gibt und die Resultate von verschiedenen Variablen abhängen (wie z.B. der Größe des Krankenhauses, des Behandlungsspektrums, des Grads der IT-Integration). Aus diesem Grunde ist nicht gewährleistet, dass andere Kunden dieselben Ergebnisse erzielen werden.

Media Contact

Sonja Fischer Siemens Healthcare

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