Siemens und Asklepios bauen Zusammenarbeit im IT-Bereich aus

So wird es um eine moderne, intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche, eine Service orientierte Architektur und ein klinisches Prozessmanagement erweitert. Beide Unternehmen unterstreichen ihr Vorhaben durch einen Kooperationsvertrag im Rahmen des Projekts „Asklepios Future Hospital (AFH)“, der heute im Umfeld der Medica in Düsseldorf unterzeichnet wird.

Das SAP-basierte Krankenhausinformationssystem i.s.h.med von Siemens ist in rund 150 Krankenhäusern in Deutschland als ein wichtiges Werkzeug zur Planung, Steuerung und Kommunikation von klinischen Abläufen erfolgreich im Einsatz. Unter dem Begriff „i.s.h.med goes Soarian“ wird nun die aktuelle Installation von i.s.h.med für Teile des Asklepios-Verbundes noch weiter ausgebaut. Erste Lösungen sollen bereits ab Dezember 2008 zur Verfügung stehen.

Intuitive Bedienbarkeit und Informationsmanagement im Fokus

Die gemeinsamen Entwicklungsaktivitäten der Partner Asklepios und Siemens Healthcare werden sich besonders auf zwei Module konzentrieren: die Benutzeroberfläche und ein innovatives Informationsmanagement. So soll i.s.h.med unter Verwendung einer neuen Oberflächentechnologie intuitiver zu bedienen sein und anwenderfreundlicher werden. Ein erster wichtiger Schritt im Entwicklungsprozess des neuen Informationsmanagementsystems ist der Dokumentationsarbeitsplatz „Station“. Er bildet Situationen des klinischen Alltags ab und soll die Effizienz vor allem in zwei Bereichen steigern: Zum einen sollen aus allen Aufgaben die notwendigen Folgeschritte einer Behandlung automatisch abgeleitet werden können. Zum anderen wollen die Entwickler die Filterfunktionen in der elektronischen Patientenakte dahingehend optimieren, dass je nach Krankheitssituation nur die dafür relevanten Informationen angezeigt werden. Dies beschleunigt im Routinefall Diagnose und Behandlung der Patienten.

Teilprojekt „Klinische Behandlungspfade“

Die Entwicklungspartnerschaft von Siemens und Asklepios beginnt mit dem Teilprojekt „Klinische Behandlungspfade“. Dabei werden das Wissen und die Erfahrung des klinischen Personals in klinische Behandlungspfade aufgenommen und in eine transparente Ablaufdokumentation umgesetzt. So können Untersuchungen zielgerichteter als bisher durchgeführt werden. Gleichzeitig wird die Anzahl der Rückfragen reduziert. Die Behandlungsprozesse werden vergleichbarer als mit bisherigen Methoden möglich, was vor allem für unerfahrene Mitarbeiter Vorteile bringt: Sie können sich schneller und sicherer als früher im klinischen Alltag einarbeiten und orientieren. Da sich alle Berufsgruppen jederzeit über den aktuellen Behandlungsstand informieren können, vereinfacht sich auch die Planung der Ressourcen im Krankenhaus. So ist etwa ein vorausschauendes Belegungsmanagement für den Krankenhausmanager ein wichtiger Entscheidungsfaktor, der sich langfristig positiv auf den Kosten- und Zeitaufwand im Krankenhaus auswirkt.

In alle Projekte fließen Anforderungen, Wissen und Erfahrung von Asklepios bezüglich konkreter Softwarefunktionalitäten und Fragen der Implementierung ein und werden dabei stellvertretend für alle zukünftigen Nutzer in die Konzeption und Weiterentwicklung von i.s.h.med eingebracht. Bei erfolgreichem Projektverlauf ist beabsichtigt, „i.s.h.med goes Soarian“ in allen Asklepios-Kliniken in Hamburg einzuführen. Gleichzeitig wird Asklepios im Rahmen der Kooperation die i.s.h.med- Installation und deren Weiterentwicklung potentiellen Interessenten demonstrieren und im Live- Betrieb vorführen. „Wir begleiten die Kunden unserer KIS-Lösung i.s.h.med mit langfristigen Entwicklungsstrategien und Trend setzenden Innovationen in die Zukunft. Das System i.s.h.med ist ein wichtiger Bestandteil unserer Healthcare-IT-Strategie in Deutschland“, erläuterte Dr. Bernd Montag, CEO der Division Imaging & IT von Siemens Healthcare. „Als neuer Partner des Asklepios-Future- Hospital-Programmes werden wir unseren Ansatz einer integrierten Gesundheitsversorgung gemeinsam mit Asklepios und den anderen Partnern im AFH-Programm noch besser und schneller vorantreiben können“.

„Mit Siemens hat Asklepios einen Kooperationspartner gewonnen, dessen Geschäftsstrategie mit den Zielen des AFH voll im Einklang steht: Die technischen Lösungen für Kommunikation und Datentransfer im Klinikbetrieb müssen eine neue Dimension der Kompatibilität und Standardisierung erreichen, damit sich Wirtschaftlichkeit und Qualität der Patientenbehandlung weiter verbessern lassen“, so Dr. Tobias Kaltenbach, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Asklepios Kliniken. Der größte private Klinikbetreiber in Deutschland hat mit dem Asklepios Future Hospital Programm ein weltweit operierendes Netz partnerschaftlich kooperierender Unternehmen aus der Informationstechnologie (IT) und Medizintechnik ins Leben gerufen. Daraus ist eine der weltweit größten Kooperations-Plattformen für die Entwicklung innovativer Technikund Prozesslösungen in der integrierten Gesundheitsversorgung entstanden. Das dort genutzte Prinzip der „Open Innovation“ verstehen auch die neuen Partner Siemens und Asklepios als maßgebliches Element, um die enormen Potentiale aus der technologischen Infrastruktur nachhaltig und für alle Beteiligten gewinnbringend einzusetzen.

Hintergrundinformation

Asklepios Future Hospital-Programm (AFH)

Im Rahmen des Asklepios Future Hospital-Programms werden innovative technologische Lösungen gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus den Bereichen der Industrie und dem Gesundheitswesen entwickelt und getestet. Der Fokus aller Projekte liegt auf der Sicherstellung einer medienbruchfreien, interoperablen Kommunikation zwischen allen Leistungsteilnehmern im Gesundheitssystem und damit letztlich auf der Verbesserung der Behandlungsqualität für den Patienten sowie auf der Wirtschaftlichkeit der Lösungen. Das AFH-Programm ist als ein offenes und dynamisches Programm konzipiert. Im April 2008 wurde das Asklepios Future Hospital für seine Zukunftsfähigkeit als „Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet.

Asklepios ist eine der führenden und innovativsten internationalen Klinikketten. Der Konzern trägt Verantwortung für über 100 Einrichtungen, knapp 40 Tageskliniken, rund 22.000 Betten und 36.000 Mitarbeiter in Deutschland, Europa und den USA. Jährlich vertrauen uns über eine Million Patienten ihre Gesundheit an. Das Familien-Unternehmen befindet sich in der Hand des Alleingesellschafters Dr. Bernhard gr. Broermann, der keine Entnahmen tätigt und dem Unternehmen somit die Re-Investition sämtlicher erwirtschafteten Mitteln ermöglicht. Mit einem Umsatz von rund 2,3 Milliarden Euro in der Gesamtgruppe ist Asklepios die größte private Klinikkette in der Bundesrepublik und in Europa. Jedes 40. Baby in Deutschland kommt in einer der Asklepios Kliniken zwischen Sylt und Lindau zur Welt. Asklepios ist das führende Krankenhausunternehmen in der Orthopädie und einer der größten Klinikträger in der Psychiatrie. Die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH zählt mit rund 11.000 Mitarbeitern zu den drei größten privaten Arbeitgebern in der Hansestadt, der bedeutendsten Klinikstadt Deutschlands.

Der Siemens Healthcare Sector ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Das Unternehmen versteht sich als medizinischer Lösungsanbieter mit Kernkompetenzen und Innovationsstärke in diagnostischen und therapeutischen Technologien sowie in der Wissensverarbeitung einschließlich Informationstechnologie und Systemintegration. Mit seinen Akquisitionen in der Labordiagnostik ist Siemens Healthcare das erste integrierte Gesundheitsunternehmen, das Bildgebung und Labordiagnostik, Therapielösungen und medizinische Informationstechnologie miteinander verbindet und um Beratungs- und Serviceleistungen ergänzt. Siemens Healthcare bietet Lösungen für die gesamte Versorgungskette unter einem Dach – von der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge. Zusätzlich ist Siemens Healthcare der Weltmarktführer bei innovativen Hörgeräten. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 49.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in über 130 Ländern präsent. Im Geschäftsjahr 2008 (bis 30. September) erzielte Siemens Healthcare einen Umsatz von 11,17 Mrd. € sowie einen Auftragseingang von 11,78 Mrd. €. Das Bereichsergebnis betrug 1,23 Mrd. €. (Vorläufige Zahlen)

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