Neuer Computertomograph von Siemens Healthcare legt die Messlatte hoch

Mit dem Somatom Definition Flash stellt Siemens Healthcare einen Computertomographen (CT) vor, der industrieweit neue Maßstäbe bei Geschwindigkeit und Dosis-Reduktion setzt: Schneller als je zuvor nimmt das System selbst kleinste anatomische Details auf und benötigt dabei nur noch einen Bruchteil der Strahlendosis bisheriger Systeme.

Somatom Definition Flash ist ein neuer Dual Source CT, bei dem zwei Röntgenröhren gleichzeitig um den Körper rotieren. Die bislang höchste Scan-Geschwindigkeit in der CT von bis zu 43 Zentimeter pro Sekunde und eine zeitliche Auflösung von 75 Millisekunden erlauben beispielsweise komplette Thorax-Aufnahmen in nur 0,6 Sekunden. Damit brauchen die Patienten während der Untersuchung nicht mehr wie bisher den Atem anzuhalten.

Gleichzeitig arbeitet der Somatom Definition Flash mit einer extrem verminderten Strahlendosis. Zum Beispiel kann ein Herz-Scan mit weniger als einem Milli-Sievert (mSv) durchgeführt werden, während die durchschnittliche effektive Dosis dafür üblicherweise zwischen 8 und 40 mSv beträgt. Der neue CT soll im ersten Quartal 2009 auf den Markt kommen.

Auf der Jahrestagung der Radiological Society of North America (RSNA), dem weltweit größten Radiologie-Kongress, wird Siemens Healthcare seinen Computertomographen (CT) Somatom Definition Flash präsentieren. Mit dieser neuesten Generation des Dual Source CT – ein Gerät mit zwei Röntgenröhren und zwei Detektoren – erhält die Dual-Source-Technologie einen Innovationsschub. Mit seiner enormen Geschwindigkeit bietet der Somatom Definition Flash entscheidende Vorteile insbesondere bei der Untersuchung sich bewegender Strukturen, etwa des Brustkorbs und des Herzens. Die Gantry, das ist das um die Öffnung angeordnete Röntgen- Detektor-System, rotiert in nur 0,28 s um die eigene Achse. Diese industrieweit bisher einmalige Rotationsgeschwindigkeit ermöglicht eine in der CT noch nie erreichte Scan-Geschwindigkeit von bis zu 43 Zentimeter pro Sekunde und eine zeitliche Auflösung von 75 Millisekunden. Der Patient wird doppelt so schnell wie mit jedem konventionellen Gerät durch die CT-Röhre bewegt.

Gleichzeitig wird bei Aufnahmen mit dem Somatom Definition Flash eine wesentlich geringere Strahlendosis als üblich benötigt. Während die durchschnittliche effektive Dosis für ein Herz-CT zwischen 8 und 40 mSv liegt, kann der neue Siemens-CT mit weniger als einem Milli-Sievert (mSv) auskommen. Zum Vergleich: Die Röntgenstrahlung, der jeder Mensch natürlicherweise ausgesetzt ist, beträgt 2-5 mSv pro Jahr. Die Werte des neuen Siemens-CT liegen auch deutlich unterhalb denen einer Herzkatheteruntersuchung und öffnen der CT damit den Weg in die kardiologische Routineuntersuchung.

Dr. Sami Atiya, Chief Executive Officer Computertomography, Siemens Healthcare sagte: „Somatom Definition Flash ist nicht nur der schnellste Computertomograph der Welt, sondern auch der mit der geringsten Strahlenbelastung. In der CT-Entwicklung hat Siemens der Strahlendosis- Reduktion schon immer höchste Priorität gegeben. Wir sind stolz darauf, dass wir mit Somatom Definition Flash wieder einen neuen Maßstab gesetzt haben.“

Thorax-Scan im Sub-Sekunden-Bereich: kein Atemanhalten mehr nötig

Aufgrund der hohen Scan-Geschwindigkeit ist es erstmals möglich, Aufnahmen des Thorax, des Herzens oder von beiden gleichzeitig in Sekundenbruchteilen anzufertigen. Zum Beispiel benötigen Thoraxuntersuchungen nur noch 0,6 Sekunden Scan-Zeit. Damit brauchen Patienten während der Aufnahme nicht mehr den Atem anzuhalten, was vor allem bei älteren Menschen, Kindern, Notfall- oder Intensiv-Patienten erhebliche Vorteile mit sich bringt.

Auch Gesamtkörper-Aufnahmen sind extrem schnell möglich: Beispielsweise lässt sich ein zwei Meter großer Mensch in weniger als fünf Sekunden scannen. Bisher dauerten solche Ganzkörperuntersuchungen von der Patientenvorbereitung bis zur Diagnose mehr als zehn Minuten. Mit Somatom Definition Flash ist das in nur wenigen Minuten erledigt.

Das wird sich besonders vorteilhaft für die Notfallmedizin erweisen, weil dort die Ärzte aus Zeitgründen bisher häufig auf diese Untersuchungsmethode verzichten mussten. Außerdem benötigen Kinder vor der Untersuchung keine Sedierung mehr, da sie weniger lange still halten müssen. Durch die hohe Scan-Geschwindigkeit kann man zudem bei der 4D-Bildgebung (3D plus Zeit) große Areale von bis zu 48 cm abdecken. Bei konventionellen Geräten sind die Areale bislang durch die Detektor- Größe auf maximal 16 cm limitiert.

Flexible Herzuntersuchungen mit minimaler Strahlendosis

Ein Scan des gesamten Herzens ist sogar in nur 250 Millisekunden durchführbar, das ist weniger als ein halber Herzschlag. Auch bei hohem Puls oder unregelmäßigem Herzschlag lässt sich das Herz ohne den Einsatz von Beta-Blockern zuverlässig darstellen. Das erleichtert den Arbeitsablauf und ist unter klinischer wie finanzieller Sicht von Vorteil. Dank der hohen Scan-Geschwindigkeit macht es der Somatom Definition Flash erstmals möglich, CT-Untersuchungen des Herzens im Sub-mSv-Bereich durchzuführen, einer vielfach niedrigeren Strahlendosis als bei herkömmlichen Geräten, wo sie zwischen 8 und 40 mSv liegt. Damit lässt sich das Herz bei einer Strahlenbelastung untersuchen, die dreimal geringer ist als die natürlich aufgenommene Hintergrundstrahlung in Deutschland. Der Somatom Definition Flash erlaubt als einziger CT auf dem Markt den Einsatz nicht-invasiver kardiologischer Diagnoseverfahren als Routineanwendung bei gleichzeitig geringster Strahlenbelastung.

Doppelter Kontrast in der täglichen Routine

Die zweite Generation der Dual-Energy-Bildgebung wird eine neue Qualität in die Bildgebung bringen. Der Kontrast in CT-Aufnahmen wird erhöht, ohne dass dafür – wie bisher üblich – eine höhere Strahlendosis nötig ist. Erreicht wird dies durch ein neues „Selektives Photonenschild“, welches unnötige Teile des Energiespektrums blockiert und für eine bessere Abgrenzung der zwei simultanen Aufnahmen, mit niedriger und hoher Photonenenergie, sorgt. So kann Somatom Definition Flash immer einen doppelten Kontrast liefern, mit dem sich beispielsweise die chemische Zusammensetzung von Geweben zum ersten Mal auch in der täglichen Routine mit CT klassifizieren lässt. Auch die nachträgliche Berechnung von nativen CT-Bildern ohne Kontrastmittel wird möglich, ohne dass dafür eine zusätzliche Untersuchung nötig ist.

Dosisschutz für strahlungsempfindliche Organe

Eine weitere technische Entwicklung zur Verminderung der Strahlenbelastung ist die X-CAREApplikation. Sie reduziert erstmals in der CT selektiv die Strahlenexposition dosis-sensitiver Körperbereiche, wie der weiblichen Brust. Dabei werden die Strahler während der Rotationsphase, in der die betreffenden Körperbereiche der Strahlung am meisten ausgesetzt sind, ausgeschaltet.

Dadurch ist es möglich, die Strahlenexposition einzelner Körperregionen um bis zu 40 Prozent zu verringern. Ein adaptives Dosisschild blockiert außerdem klinisch irrelevante prä- und post-spirale Strahlung mit dynamischen Blenden, so dass nur noch die minimale und klinisch bedeutsame Strahlenexposition stattfindet. Damit lässt sich die Dosis bei Routineuntersuchungen zusätzlich um 25 Prozent zu verringern. Ebenfalls für reduzierte Strahlenbelastung sorgt die Software Care Dose4D, die die individuelle Querschnittsanatomie in Echtzeit analysiert und die abgegebene Röntgendosis entsprechend anpasst.

Der Siemens Healthcare Sector ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Das Unternehmen versteht sich als medizinischer Lösungsanbieter mit Kernkompetenzen und Innovationsstärke in diagnostischen und therapeutischen Technologien sowie in der Wissensverarbeitung einschließlich Informationstechnologie und Systemintegration. Mit seinen Akquisitionen in der Labordiagnostik ist Siemens Healthcare das erste integrierte Gesundheitsunternehmen, das Bildgebung und Labordiagnostik, Therapielösungen und medizinische Informationstechnologie miteinander verbindet und um Beratungs- und Serviceleistungen ergänzt. Siemens Healthcare bietet Lösungen für die gesamte Versorgungskette unter einem Dach – von der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge. Zusätzlich ist Siemens Healthcare der Weltmarktführer bei innovativen Hörgeräten. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 49.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in über 130 Ländern präsent. Im Geschäftsjahr 2008 (bis 30. September) erzielte Siemens Healthcare einen Umsatz von 11,17 Mrd. € sowie einen Auftragseingang von 11,78 Mrd. €. Das Bereichsergebnis betrug 1,23 Mrd. €. (Vorläufige Zahlen)

Media Contact

Marion Bludszuweit Siemens Healthcare

Weitere Informationen:

http://www.siemens.com/healthcare

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