Medico: Medizinische Daten intelligenter nutzen

Medico ist eines von sechs Anwendungsszenarien des Forschungsprogramms Theseus des Bundeswirtschaftsministeriums. Seit Ende 2007 entwickeln etwa 60 Partner neue Technologien für das Internet der Dienste. Bei Medico arbeiten Forscher von Siemens mit Partnern der Universitätsklinik Erlangen, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität und der Fraunhofer Gesellschaft. Medico ist eines der Highlights bei der Abschlussveranstaltung des Forschungsprogramms Theseus in Berlin am 14. und 15. Februar 2012.

Medico verknüpft medizinisches Wissen mit neuen Methoden der Bildverarbeitung, wissensbasierter Informationsverarbeitung und maschinellem Lernen. Ärzte können so effizienter auf unterschiedlichste Arten medizinischer Informationen zugreifen. Diese Daten liegen heute in sehr heterogenen Formaten vor, sind stark verteilt und nicht verknüpft. Es handelt sich um Daten aus bildgebenden medizinischen Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder Computertomographie und zugehörige Informationen wie Bilder, Berichte oder Labordaten. Medico analysiert den Inhalt, strukturiert die Daten, verknüpft sie mit anderen Informationen und macht sie einfach und schnell zugänglich. Die Software erkennt Auffälligkeiten in den Bildern und katalogisiert die Daten automatisch. Medico trägt

Vergleichsbilder zusammen und verarbeitet sie, wobei die Software auch Behandlungs- oder Laborberichte aus unterschiedlichen Speichermedien in Kliniken berücksichtigt.

So wird durch Medico eine anatomische Struktur wie zum Beispiel „Lymphknoten“ in einem Arztbrief mit der entsprechenden Stelle in den medizinischen Bildern automatisch verknüpft und als Hyperlink im Text angeboten. Auch zusätzliches Wissen etwa aus einer Online-Wissensdatenbank kann der Arzt mit nur einem weiteren Klick erreichen.

In Medico sollen zukünftig verschiedene medizinische Anwendungen gekoppelt werden. Prototypisch umgesetzt sind bereits die semantische Suche, die automatisierte Bildanalyse, Verschlag­wortung, Patientenklassifikation sowie die kontextsensitive Befundunterstützung. Im Gegensatz zu heutigen Systemen wird das Wissen des Arztes mit Logik formalisiert und kann durch Prüfalgorithmen validiert werden. Entstanden ist ein umfassendes Diagnose-Assistenzsystem, das von Ärzten sehr interessiert aufgenommen wird.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovationnews

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