Instrumentengriff mit integrierter Elektronik erleichtert Operationen

Ein neuer vulkanisierter Griff, an den sich chirurgische Werkzeuge wie Schraubenzieher und Spreizer befestigen lassen, soll Mediziner künftig bei OPs unterstützen.

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart haben das Gerät in Zusammenarbeit mit der Firma Weber Instrumente GmbH & Co. KG entwickelt. Durch die Integration von elektronischen Komponenten erhält der Operateur während des Eingriffs Feedback, ob er das Instrument noch weiter einführen kann.

Zieht er beispielsweise eine Schraube an, messen Sensoren die aufgewendete Kraft. Ist der optimale Drehmoment erreicht, melden LEDs dies durch ein optisches Signal. Die erforderliche Energie wird über ein induktives Ladeverfahren zugeführt und gespeichert. Insbesondere junge, weniger routinierte Chirurgen profitieren von dieser Technik.

Die komplette Elektronik inklusive Sensoren, Auswertung und LEDs ist im Griff vergossen. Dadurch existiert kein Spalt, in den sich Keime festsetzen können. Eine weitere Besonderheit: Der Instrumentengriff lässt sich bei 134 Grad Celsius sterilisieren. Da die Elektronik beim Sterilisationsprozess ausgeschaltet ist, übersteht sie die hohen Temperaturen unbeschadet.
Die Forscher wollen das System zudem um eine Funkschnittstelle erweitern, so dass die Sensordaten an einen PC übertragen und so der Operationsverlauf dokumentiert werden kann. Ein erster Prototyp wird vom 26. bis 28. Februar auf der Messe Medtec in Stuttgart präsentiert (Halle 3, Stand B04).

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Nobelstraße 12 | 70569 Stuttgart |
Kontakt: Dipl.-Ing. Christof Giers | Telefon +49 711 970-3635 | christof.giers@ipa.fraunhofer.de
Presse: Axel Storz | Telefon +49 711 970-3660 |
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