Forschungsnetzwerk Nationale Kohorte setzt für Bevölkerungsstudie auf Siemens-MRT

Nationale Kohorte e.V. – ein Netzwerk 23 deutscher Forschungseinrichtungen aus Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft und verschiedenen Universitäten – hat sich in Vorbereitung einer breit angelegten Bevölkerungsstudie für fünf Magnetresonanztomographen (MRT) von Siemens entschieden.

In den Studienzentren Augsburg, Berlin, Essen, Mannheim und Neubrandenburg werden ab Mitte des Jahres rund 30.000 Menschen eine Ganzkörper-MRT-Untersuchung mit 3-Tesla-Scannern vom Typ Magnetom Skyra erhalten.

Die Forscher erwarten sich davon Aufschluss über die Entstehung wichtiger Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Demenz.

Ausschlaggebend für den Erwerb der Siemens-Systeme waren zum einen deren kurze Untersuchungsdauer, zum anderen der standardisierte Workflow, der eine bessere Vergleichbarkeit der gewonnenen Daten untereinander ermöglicht.

Die MRT-Scans sind Teil der größten deutschlandweiten Langzeitstudie „Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft – Die Nationale Kohorte (NaKo)“, in die insgesamt 200.000 Menschen zwischen 20 und 69 Jahren einbezogen werden. Gefördert wird die auf 20 bis 30 Jahre angelegte Studie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 14 Bundesländern und der Helmholtz-Gemeinschaft.

Das Forschungsprogramm beinhaltet regelmäßige Befragungen zur Lebenssituation, medizinische Untersuchungen und die Entnahme von Bioproben wie Blut und Urin. In fünf der 18 Studienzentren erhalten 30.000 der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem eine Ganzkörper-MRT-Untersuchung.

MRT-Scans sollen Aufschluss geben über Krankheitsentstehung und -risiken

Die MRT-Untersuchungen umfassen eine detaillierte Darstellung des Gehirns, des Herz-Kreislauf-Systems, der Brust- und Bauchorgane sowie der Hüfte und Wirbelsäule. Die Bildgebung soll wertvolle Erkenntnisse darüber liefern, wie genetische Faktoren, Umweltbedingungen und Lebensgewohnheiten bei der Entstehung von Erkrankungen zusammenwirken.

Insbesondere interessieren dabei subklinische Ergebnisse, also Ergebnisse, die noch nicht mit Beschwerden einhergehen, aber ein mögliches Vorstadium von Erkrankungen darstellen können. Langfristig sollen mit Hilfe der gesammelten Daten neue Methoden entwickelt werden, um Krankheiten vorzubeugen oder in frühen Stadien zu erkennen, Risikofaktoren zu identifizieren und eine gezieltere Behandlung zu ermöglichen. Überdies könnte der Untersuchungsaufwand langfristig reduziert werden, indem überflüssige Untersuchungen zukünftig vermieden werden.

Auf die Studie zugeschnittener Workflow mit verkürzter Scan-Dauer

Siemens Healthcare liefert nicht nur die fünf Magnetresonanztomographen vom Typ Magnetom Skyra an die Studienzentren in Augsburg, Berlin, Essen, Mannheim und Neubrandenburg, die MRT-Studie wird darüber hinaus im Rahmen eines engen Kooperationskonzepts begleitet: So wurde der Workflow der 3-Tesla-MRT eigens für die Nationale Kohorte optimiert und die Untersuchungsdauer damit pro Ganzkörper-Scan von etwa eineinhalb auf unter eine Stunde reduziert.

Dies ist besonders wichtig, um die große Zahl von Probanden untersuchen zu können. Zusätzlich wurde der Scanablauf so standardisiert und automatisiert, dass unabhängig vom Untersucher gleichbleibende Bildqualität und hohe Reproduzierbarkeit über einen langen Zeitraum hinweg möglich sind – und dies ohne jede Software-Änderung.

Diese Dot (Day optimizing throughput)-Technologie des Magnetom Skyra, die Schritt für Schritt durch die Untersuchungen führt, trägt ebenfalls dazu bei, die Untersuchungsqualität hoch zu halten, wenn an den fünf deutschen Studienzentren viele verschiedene klinisch-wissenschaftliche Mitarbeiter MRT-Scans durchführen, die miteinander vergleichbar sein sollen. Das regelmäßige Training der Systemanwender gehört zum umfassenden Servicevertrag zwischen dem Nationale Kohorte e.V. und Siemens.

Grundlage für personalisierte Behandlung und Vorbeugung

Was sich die Forscher von der MRT-Studie für viele Krankheitsbilder erhoffen, macht das Beispiel der Fettleber klar: Schon heute ist bekannt, dass Fetteinlagerungen in der Leber ein späteres Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen. Dieses erhöhte Risiko gilt aber nicht für alle Menschen. Die große Anzahl der in der Nationalen Kohorte untersuchten Personen und die umfangreichen Informationen aus den MRT- und anderen Untersuchungen sollen es erlauben, genau jene Gruppen zu identifizieren, die ein besonders hohes oder auch ein besonders geringes Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Vorliegen einer Fettleber aufweisen. Auf dieser Basis ließen sich gezielte, personalisierte Behandlungs- und Vorbeugungsansätze entwickeln. Gleichzeitig erlaubt die MRT-Untersuchung eine präzise Aussage zum Fettgehalt der Leber, so dass erforscht werden kann, wie viel Fett eingelagert werden muss, bevor das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.

Der Siemens-Sektor Healthcare ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen und führend in der medizinischen Bildgebung, Labordiagnostik, Krankenhaus-Informations-technologie und bei Hörgeräten. Siemens bietet seinen Kunden Produkte und Lösungen für die gesamte Patientenversorgung unter einem Dach – von der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge. Durch eine Optimierung der klinischen Arbeitsabläufe, die sich an den wichtigsten Krankheitsbildern orientiert, sorgt Siemens zusätzlich dafür, dass das Gesundheitswesen schneller, besser und gleichzeitig kostengünstiger wird. Siemens Healthcare beschäftigt weltweit rund 52.000 Mitarbeiter und ist rund um den Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2013 (bis 30. September) erzielte der Sektor einen Umsatz von 13,6 Milliarden Euro und ein Ergebnis von rund 2,0 Milliarden Euro. Weitere Informationen unter: http://www.siemens.com/healthcare

Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft – das ist der Leitgedanke der Nationalen Kohorte (NaKo), der größten Studie dieser Art in Deutschland. Ziel der Studie ist die Erforschung von Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von Volkskrankheiten sowie die Möglichkeit ihrer Vorbeugung und Früherkennung. Bundesweit werden 200.000 Menschen zwischen 20 und 69 im Rahmen der NaKo untersucht. Die voraussichtliche Laufzeit der Studie beträgt 20 bis 30 Jahre. Für die Durchführung der Studie haben sich 13 Universitäten, vier Helmholtz-Zentren, vier Leibniz-Institute und zwei Ressortforschungseinrichtungen zum Verein Nationale Kohorte e. V. zusammengeschlossen.

In 18 Studienzentren werden die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer befragt und untersucht. Das Untersuchungsprogramm umfasst Befragungen zur Lebenssituation, medizinische Untersuchungen und die Entnahme von Bioproben. Nach 5 Jahren werden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer zweiten Untersuchung eingeladen. Im Rahmen der Studie wird größter Wert auf die Einhaltung von ethischen und datenschutzrechtlichen Bestimmungen, die Wahrung der Privatsphäre sowie die Vertraulichkeit der Daten gelegt.

Gemeinsame Presseinformation von Siemens und Nationale Kohorte e.V.

Siemens AG

Wittelsbacherplatz 2

80333 München

Nationale Kohorte e.V.

Im Neuenheimer Feld 581

69120 Heidelberg

Informationsnummer: RC-DE_20140630_DE

Ansprechpartner für Journalisten:

Siemens AG

Ulrich Künzel, Tel.: +49 9131 84-3473

E-Mail: Ulrich.Kuenzel@siemens.com

Nationale Kohorte e.V., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Julia Geulen, Tel.: +49 6221 42-3155

E-Mail: J.Geulen@nationale-kohorte.de

Pressebilder finden Sie unter www.siemens.com/healthcare-bilder/nationale-kohorte

Weitere Informationen unter www.nationale-kohorte.de

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Die Verfahren wurden mit dem Bundesdatenschutzbeauftragtem und den Ethikkommissionen abgestimmt. Gefördert wird die Studie vom Bund, den Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft. Weitere Informationen unter www.nationale-kohorte.de

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