Computertomograph auf Schienen

Bei Bedarf lässt sich der CT aus dem Raum für Routinescans auf Schienen bis zu sechs Meter in den benachbarten Raum der Notaufnahme fahren.

Mit dieser Lösung können die Ärzte schwerst verletzte Unfallopfer im Schockraum schnell und umfassend untersuchen, ohne sie umlagern zu müssen.

Zugleich – da solche Situationen ungeplant und unregelmäßig eintreten – kann der Computertomograph im Routinebetrieb eingesetzt werden und so wesentlich mehr Patienten scannen, was letztlich den Betrieb wirtschaftlicher macht.

Die deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie fordert seit längerem die 24-Stunden-Verfügbarkeit eines Ganzkörper-CT in der Nähe des Schockraums.

Bisher ließ sich dieser Anspruch kaum realisieren, da ein solches Gerät nur wenig ausgelastet und damit nicht wirtschaftlich ist. Zudem ist der Transport von Schockraumpatienten immer riskant.

Mit der Installation von Siemens sind diese Probleme jetzt behoben.  Für den mobilen CT haben die Siemens-Experten das Prinzip der Sliding Gantry weiterentwickelt. Unter Gantry eines CTs versteht man die komplette rotierende Einheit, die die Strahlungsquelle, den Detektor und die erforderliche Elektronik enthält.

Während beim herkömmlichen CT die Gantry fest steht und der Untersuchungstisch mit dem Patienten bewegt wird, bleibt der Patient bei der Sliding Gantry in Ruheposition auf dem Tisch und die Gantry bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Millimeter pro Sekunde. 

Die Innovation der Sliding-Gantry-Lösung des mobilen CT SOMATOM Definition AS besteht darin, dass der hochwertige Scanner auf Schienen von bis zu sechs Metern Länge fährt. Die Schienen sind komplett in den Boden integriert und werden mit Edelstahlbändern abgedeckt, so dass sie gefahrlos begangen werden können.

Die Stromversorgung, Datenleitungen und Kühlung des CT werden über eine Deckenschiene mitgeführt. Über eine röntgendichte Schiebetür können die Räume voneinander getrennt werden, in denen sich jeweils ein separater Untersuchungstisch befindet. 

Die Sliding-Gantry-Lösung bietet im Schockraum den entscheidenden Vorteil, dass schwerst verletzte Patienten zwischen klinischer Versorgung und Stabilisierung und dem diagnostischen CT-Scan nicht umgelagert werden müssen.

Polytraumapatien­ten haben schwere Verletzungen in verschiedensten Körperregionen. Es ist sehr wichtig, lebensbedrohliche Verletzungen möglichst schnell zu identifizieren, um diese vorrangig behandeln zu können. 

Die Sliding-Gantry-Version des SOMATOM Definition AS könnte auch in anderen Klinikbereichen eingesetzt werden, zum Beispiel zwischen CT-Interventionen, Schockraum, Routineraum und Hybrid-OP. « (2014.07.2)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer