Das „vaskuläre Alter“ bestimmen

Siemens Medical Solutions hat sein Portfolio an Ultraschallanwendungen erweitert: Die Software syngo Arterial Health-Paket (AHP) berechnet das kardiovaskuläre Risiko, indem es die Innenschichtdicke der Halsschlagader misst und das so genannte vaskuläre Alter – das relative Alter der Gefäße – bestimmt. Zusammen mit anderen Faktoren, wie Cholesterinwerte und Blutdruck, kann der Arzt die Ergebnisse von syngo AHP nutzen, um das Herzinfarkt- oder Schlagfallrisiko eines Patienten besser einzuschätzen und einen individuellen Vorsorge- und Behandlungsplan zu erstellen.

Auf dem ESC 2007, dem Kongress der European Society of Cardiology in Wien vom 1. bis 5. September 2007, wird Siemens Medical Solutions syngo AHP zum ersten Mal in Europa vorstellen. Mit syngo Arterial Health-Paket (AHP) lässt sich das vaskuläre Alter, das heißt der Fortschritt der arteriellen Gefäßsteifigkeit abschätzen und für den Patienten visuell darstellen. Das Wissen um das vaskuläre Alter hilft dem Arzt, das persönliche Risiko eines Patienten, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln, zu prognostizieren und einen Präventions- und Therapieplan zu entwerfen. Zur Diagnose stellt die neue Ultraschall- Applikation Werkzeuge bereit, mit denen sich die Dicke der Intima-Media der Karotis – die innerste Schicht der Gefäßwand der Halsschlagader – messen lässt.

Eine Verbreiterung der Intima-Media wird als Hinweis auf eine drohende oder schon bestehende Arteriosklerose betrachtet. Zusätzlich berücksichtigt syngo AHP die „Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC)“-Datenbank, um den Risikoindex aus der Framingham-Herz-Studie mit Hilfe des relativen Gefäßalters anstelle des chronologischen Alters des Patienten zu bestimmen. Bisher ziehen Kardiologen vor allem die Framingham-Risikofaktoren zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos heran. Die Kombination von vaskulärem Alter, Framingham-Faktoren und ARIC-Daten ergibt bei bis zu 60 Prozent der Patienten eine genauere Prognose hinsichtlich des Herzinfarktoder Schlagfallrisikos.

Syngo AHP läuft auf den Ultraschallsystemen Acuson Sequoia C512, Antares, X500 und X300 sowie CV 70 von Siemens und ist seit kurzem auch offline für den syngo Ultrasound Workplace erhältlich. Klaus Hambuechen, Leiter des Geschäftsgebiets Ultraschall bei Siemens Medical Solutions, erläuterte noch einen ganz speziellen Vorteil der neuen Ultraschallanwendung von Siemens: „Syngo AHP ist ein visuelles Werkzeug für den Arzt, mit dem er dem Patienten den Zustand seiner Blutgefäße anschaulich zeigen und erklären kann.

Wie uns Anwender aus den USA berichten, erweist sich das als sehr wirkungsvoll, vor allem dann, wenn der Patient davon überzeugt werden muss, seine Lebensführung zu ändern.” Mit syngo AHP rundet Siemens sein Portfolio für innovative Werkzeuge zur kardiovaskulären Risikobewertung ab. Weitere Applikationen aus diesem medizinischen Fachgebiet sind auf dem ESC 2007 zu sehen: syngo Auto Ejection Fraction und syngo Velocity Vector Imaging (VVI). In Kombination miteinander sorgen diese Ultraschallanwendungen in vielen Akutsituationen für einen automatisierten Workflow, zum Beispiel bei der Herzresynchronisationstherapie und der Beurteilung des akuten Koronarsyndroms.

Hintergrundinformation zum vaskulären Alter

Das „vaskuläre Alter“ steht in enger Verbindung zum „biologischen Alter“, das vom Zustand des Gefäßsystems beeinflusst wird. Eine gute Durchblutung versorgt die Organe ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen und erhält so ihre Leistungsfähigkeit. Je nach Veranlagung und Risikoprofil eines Menschen führt die Gefäßalterung zu einer unterschiedlich schnellen Ablagerung von Cholesterin an der Gefäßwand. Das Gefäßalter lässt sich unter anderem abschätzen, indem man die Innenschichtdicke der Halsschlagader (Intima media) mit Hilfe von Ultraschall bestimmt. Moderne 3 / 3 Corporate Communications Media Relations 80312 München Informationsnummer: Med US 200709.061 d Pressereferat Medical Solutions Postfach 3260, 91050 Erlangen Tel.: +49-9131 84-3292; Fax: -3047 E-mail: marion.bludszuweit@siemens.com Ultraschallmethoden können damit das vaskuläre Alter sichtbar machen und das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung abschätzen.

Hintergrundinformation: Framingham-Herz-Studie

Die Framingham-Herz-Studie untersucht in regelmäßigen Abständen die Risikofaktoren, die das Auftreten von arteriellen Verschlusskrankheiten im kardiovaskulären Bereich wahrscheinlich machen. Die Studie wird vom National Heart, Lung, and Blood Institute mit Sitz in Bethesda, Maryland, USA, in Kooperation mit der Boston University betreut.

Siemens Medical Solutions ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Der Bereich steht für innovative Produkte und Komplettlösungen sowie für ein umfangreiches Angebot von Dienst- und Beratungsleistungen. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum von bildgebenden Systemen für Diagnose und Therapie, über die Molekularmedizin und die Audiologie bis hin zu IT-Lösungen. Jüngste Akquisitionen auf dem Gebiet der Labordiagnostik (In-Vitro) – wie die Diagnostic Products Corporation und Bayer Diagnostics – ebnen den Weg dazu, weltweit erstes integriertes Diagnostik-Unternehmen zu werden. Mithilfe all dieser Lösungen ermöglicht Siemens Medical Solutions seinen Kunden, sichtbare Ergebnisse sowohl im klinischen, als auch im administrativen Bereich zu erzielen – so genannte „Proven Outcomes“. Innovationen aus dem Hause Siemens optimieren Arbeitsabläufe in Kliniken, Praxen sowie im Rahmen einer integrierten Gesundheitsversorgung und führen zu mehr Effizienz. Siemens Medical Solutions beschäftigt weltweit mehr als 41.000 Mitarbeiter und ist in über 130 Ländern präsent. Im Geschäftsjahr 2006 (30. September) erzielte Siemens Medical Solutions nach U.S. GAAP einen Umsatz von 8,23 Mrd. € sowie einen Auftragseingang von 9,33 Mrd. €. Das Bereichsergebnis betrug 1,06 Mrd. €.

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