Künstliche Vene lässt Blut natürlich fließen

Wissenschaftler des Ninewells Hospitals haben eine künstliche Vene für Patienten mit Kreislaufproblemen entwickelt. Das Gerät erleichtert den Blutfluss in seinem natürlichen spiralförmigen Fluss. Erste klinische Tests wurden mit viel versprechenden Ergebnissen abgeschlossen. Die Erfinder hoffen, dass damit Chirurgen für Bypass-Operationen eine Alternative zu körpereigenen Blutgefäßen angeboten werden kann. Die künstliche Vene soll laut BBC innerhalb eines Jahres auf den Markt kommen.

Theoretisch könnte diese Vorrichtung Millionen Patienten mit peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten helfen. Diese Erkrankungen treten auf, wenn sich fetthaltige Substanzen aufbauen und beginnen die Blutgefäße zu verengen. Die Folge können starke Beeinträchtigungen der Mobilität und in schweren Fällen eine Amputation sein. Synthetische Transplantate wurden für Operationen zur Überbrückung verstopfter Blutgefäße entwickelt. Viele dieser Transplantate verstopfen ihrerseits und versagen laut BBC häufig innerhalb von zwei Jahren. Chirurgen setzen daher lieber Blutgefäße aus anderen Bereichen des Körpers ein.

Die neue künstliche Vene wurde von Peter Stonebridge und seinem Team entwickelt. Der Wissenschaftler benutzte ausgereifte Darstellungsverfahren um nachzuweisen, dass Blut nicht in einer direkten Richtung fließt, sondern vielmehr wie ein Korkenzieher rotiert. Er entwickelte in der Folge aus dem Polymer eine Vene, die das Blut dazu anregt natürlich zu fließen. Das Innere der Vene ist daher gerillt wie der Lauf einer Waffe. Theoretisch sollte damit auch die Abnutzung verhindert, Blockierungen entfernt und das Risiko reduziert werden, dass die Arterie verstopft. Tests mit 22 Patienten in Holland und Belgien ergaben, dass die Vene nicht nur den natürlichen Blutfluss förderte, sondern auch ein Jahr nach der Einsetzung voll intakt blieb. Die beteiligten Mediziner haben für die künstliche Vene und ähnliche Stents das Unternehmen Tayside Flow Technologies gegründet.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

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