Beschichtete Gefäßstützen halten Adern länger offen

Problem: Patienten sind verunsichert, da die Finanzierung unklar scheint

Neue Medikamenten-beschichtete Gefäßstützen (Stents) ersetzen immer mehr die herkömmlichen Metallgitter – sie senken das Risiko einer erneuten Gefäßverengung von 20 bis 30 Prozent auf bis zu vier Prozent. Der neue Stenttyp verringert die häufigen Reizungen der Gefäßwände in den ersten zwei bis drei Jahren; diese Reizungen können die Verengungen verursachen.

"Viele Patienten sind aber zurzeit verunsichert, weil für sie nicht klar ist, ob die neuen Stents überhaupt von der Krankenkasse bezahlt werden", sagt Professor Dr. Helmut Drexler, Direktor der Abteilung Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Trotz des Therapieerfolgs betrage der Anteil der Medikamenten-beschichteten Stents in Deutschland nur zehn Prozent. "In unserer Abteilung erhalten hingegen 70 Prozent aller Patienten, bei denen ein Stent eingesetzt wird, den neuen Stenttyp. Die MHH folgt somit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie", sagt Professor Drexler.

Einen Grund für die schlechte Versorgungssituation sieht der MHH-Kardiologe in den hohen Kosten: Medikamenten-beschichtete Gefäßstützen sind bis zu siebenmal teurer als eine herkömmliche. "In der MHH setzen wir die neuen Stents sowohl bei stabilen als auch bei Notfallpatienten, beispielsweise nach einem akuten Herzinfarkt, ein. Der Versicherungsstatus spielt dabei keine Rolle", sagt Professor Drexler. Dank intensiver Gespräche übernähmen die Krankenkassen diese Kosten für MHH-Patienten.

Stents sind Gefäßstützen aus feinen Metallgittern, die die Verengungen der Herzkranzgefäße aufdehnen. Die Medikamenten-beschichteten Stents geben bestimmte Wirkstoffe ab, die eine unkontrollierte Zellteilung der Gefäßwand verhindern und eine erneute Einengung deutlich reduzieren.

Weitere Informationen gibt gern Professor Dr. Helmut Drexler, Direktor der MHH-Abteilung Kardiologie und Angiologie, Telefon: (0511) 532-3840, E-Mail: Drexler.Helmut@mh-hannover.de.

Media Contact

Dr. Arnd Schweitzer idw

Weitere Informationen:

http://www.mh-hannover.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer