3D-Druck hilft Arthritis-Leidenden

Gedruckte Schiene: bietet individuelle Hilfe (Foto: lboro.ac.uk)

Forscher an der Loughborough University http://lboro.ac.uk haben einen Software-Prototypen entwickelt, der Erleichterung für Patienten mit rheumatoider Arthritis verspricht.

Denn das Tool soll es Medizinern ohne jegliche Erfahrung mit computergestütztem Design (CAD) leicht machen, per 3D-Druck individuell an Patienten angepasste Handgelenksschienen zu fertigen.

Diese Schienen versprechen nicht nur mehr Komfort, sondern sollen auch schöner und billiger sein als bisher übliche Stützen.

Die neue Software und 3D-Drucker versprechen Klinikern die Möglichkeit, besonders sinnvolle Schienen zu fertigen. „Sie können das Aussehen sowie den Sitz verbessern und zusätzliche Funktionalität integrieren, die bisher nicht möglich war“, erklärt Abby Paterson von der Design School an der Loughborough University.

Denn mit modernen Geräten, wie sie an der Universität zur Verfügung stehen, können verschiedene Materialien in einer Schiene genutzt werden. Zudem macht es die Software leicht, Schienen an einzelne Patienten anzupassen.

Luftig statt hässlich

Allein in Großbritannien leiden über 400.000 Personen an rheumatoider Arthritis. Doch normale Handgelenksschienen sind „hässlich, sperrig, und können den Arm des Patienten zum Schwitzen bringen“.

Daher nutzen viele Betroffene die Hilfsmittel nicht so, wie sie sollten. Der Software-Protoyp verspricht Abhilfe, indem zunächst ein Scan des betroffenen Arms durchgeführt wird. Das erlaubt auch Mediziner ohne CAD-Kenntnisse, ein individuell und optimal auf den einzelne Patienten zugeschnittenes 3D-Modell zu erstellen.

Ein passender 3D-Drucker kann dann einfach auf Knopfdruck so viele Schienen fertigen wie nötig. Das Resultat kann nicht nur verschiedene Farben haben, sondern auch sinnvoll verschiedene Materialien verbinden. Dazu zählen flexibel-gummiartige, bewegliche Teile ebenso wie eine gute Polsterung.

Ein Design in Form eines Gitterwerks ist möglich, damit die Schiene besser durchlüftet wird und der Arm trocken bleibt. Noch ist die Software in der Entwicklungsphase, Paterson will nun Feedback von Klinikern nach ersten Versuchen einfließen lassen. Mit ausreichender Finanzierung könnte das System innerhalb von 18 Monaten Marktreife erreichen, so die Forscher.

Media Contact

Thomas Pichler pressetext.redaktion

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