Zentrum für Nervenheilkunde an EU-Projekt zu Multipler Sklerose beteiligt

Dabei kann es zu zahllosen, teils sehr unterschiedlichen Störungen kommen, die nicht vorausgesagt werden können. Die Ursache der Erkrankung ist nach wie vor ungeklärt.

Mittlerweile gibt es aber leistungsstarke, lindernde Medikamente, deren Wirkungsmechanismus bei verschiedene Patienten von Rostocker Medizinern in einem europaweiten Forschungsprojekt gemeinsam mit Kollegen aus Frankreich, Holland, Spanien und Großbritannien untersucht wird.

Es gehe darum herauszufinden, welcher Patient auf welches Medikament besonders gut anspricht, erklärt Professor Dr. Uwe Zettl, aus der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Rostock. Denn die „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ wirkt sich bei jedem Patienten unterschiedlich aus.

Genauso unterschiedlich „schlagen“ auch Medikamente an. Was bei dem einen hilfreich ist, wirkt bei einem anderen Patienten möglicherweise überhaupt nicht. Ziel sei es also, die Therapie so individuell wie möglich zu gestalten. Das heißt: Am Anfang der Behandlung wird ein genetischer Fingerabdruck vom Patienten erstellt, anhand dessen die Ärzte voraussagen können, welches Medikament besonders wirksam zur Behandlung eingesetzt werden kann.

„Wir haben bereits zahlreiche Patienten untersucht und individuelle Protein-Profile erstellt“, so Dr. Robert Goertsches von der Forschungsgruppe für klinische und experimentelle Neuroimmunologie.

Die daraus abgeleitete Vorhersage des Therapieergebnisses sei in 90 Prozent der Fälle erfolgreich gewesen. Dafür bekam die neunköpfige Rostocker Forschergruppe der Universität Rostock bereits mehrere renommierte Preise – etwa den Preis der American Academy of Neurology in Boston. Zweimal (2007 und 2008) wurde die Arbeit von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie honoriert.

Für die aktuelle Forschungsarbeit sind die Wissenschafter in ein europaweites Netzwerk eingebunden, in dem die Rostocker ein Protein- Raster – ein so genanntes RNA-Profiling – für die optimale Wirkung von Medikamenten erstellen. Das Projekt UEPHA MS (United Europeans for the Development of Pharmacogenomics in Multiple Sclerosis) vereint zehn internationale Forscherteams.

Kontakt
Professor Dr. Uwe Zettl
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Zentrum für Nervenheilkunde
Universitätsklinikum Rostock (AöR)
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
Tel. 0381 494-9656

Media Contact

Ingrid Rieck idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-rostock.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer