Wissenschaftler der TU Darmstadt entwickeln Therapie gegen den „Mausarm“

Tausende Mausklicks und Tastatur-Anschläge bei der täglichen PC-Arbeit können sich auf Dauer schmerzhaft in der Hand und im Unterarm bemerkbar machen: Die ständig wiederholten kleinen Bewegungen belasten Muskeln, Sehnen, Nerven und Gelenke, am Ende stehen im schlimmsten Fall chronische Schmerzen und der so genannte „Mausarm“.

Wissenschaftler vom Fachbereich Psychologie der TU Darmstadt haben in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen ein Übungsprogramm für Bildschirmarbeitskräfte entwickelt, um dem Mausarm vorzubeugen und bereits vorhandene Schmerzen zu lindern.

Die Teilnehmer durchlaufen an nur zwei Tagen fünf Module von der Muskelentspannung über Arbeitsorganisation, Ergonomie und Stressmanagement bis zur Physiotherapie, werden über die Funktion des „Schmerzgedächtnis“ aufgeklärt, probieren Alternativen zur Computer-Maus und erlernen Übungen, die sie in den darauffolgenden fünf Wochen am Arbeitsplatz vertiefen. Ziel des Trainings ist eine langfristige Veränderung des Arbeitsverhaltens am PC, um die Arbeitsfähigkeit dauerhaft zu gewährleisten.

„Unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, dass sich unser RSI-Interventionskurs sowohl zur Prävention als auch zur Therapie eignet“, sagt TU-Professor Hardo Sorgatz, der sich seit Jahren mit dem RSI-Syndrom befasst und den Kurs entwickelt hat. In Zusammenarbeit mit einem speziell geschulten Physiotherapeuten bietet die TU Darmstadt zweimal jährlich einen RSI-Interventionskurs für jeweils 12 Teilnehmer an.

Dem Mausarm vorbeugen

Wer viel am PC arbeitet und dem Mausarm vorbeugen will, sollte laut Sorgatz auf jeden Fall seinen Arbeitsplatz ergonomisch korrekt einrichten, immer wieder kurze Pausen bei der Bildschirmarbeit einlegen und statt der herkömmlichen Computer-Maus alternative Eingabegeräte wie Vertikal-Mäuse oder Stift-Tablets nutzen.

Media Contact

Jörg Feuck idw

Weitere Informationen:

http://www.rsi-online.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer