Wichtig zur Vorbeugung der koronaren Herzkrankheit: Cholesterin-Kontrolle und gesunder Lebensstil

Fast jedem Herzinfarkt geht die koronare Herzkrankheit (KHK) voraus. Für die Entstehung der KHK spielt ein ungesunder Lebensstil durch Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Stress eine wichtige Rolle.

„Wer jahrelang ungesund lebt, fördert die Entstehung eines Bluthochdrucks, eines Diabetes und eines erhöhten Cholesterins, die zur koronaren Herzkrankheit und zum Herzinfarkt führen können“, betont der Herzspezialist Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, zum heutigen „Tag des Cholesterins“. Je früher diese Risikofaktoren entdeckt werden, desto besser.

Cholesterin ist ein lebenswichtiger Bestandteil des Blutes, aber ein erhöhter Cholesterinwert trägt ganz entscheidend zum Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall bei. Für Interessierte bietet die Herzstiftung zur KHK und den Risikofaktoren einen Ratgeber an unter http://www.herzstiftung.de/Koronare-Herzkrankheit-Sonderband.html

Risikoabschätzung ist wichtig

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt deshalb, den von den Krankenkassen angebotenen „Check-up 35“ ab dem 35. Lebensjahr wahrzunehmen, bei dem u.a. Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck gemessen werden.

Ob bereits eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist, hängt jeweils von den Einzelwerten und von dem sich aus den Gesamtbefunden ergebenden Gesamtrisiko für Gefäßerkrankungen ab. Hierzu gehört auch, ob in der Familie frühzeitig ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall aufgetreten ist. Das Gesamtrisiko für Herzinfarkt sollte vom Arzt durch eine sog. Risikostratifikation (Risikoabschätzung) bestimmt werden. Dabei kann auch das relative Risiko im Vergleich zu altersgleichen Personen mit idealem Risikoprofil bestimmt werden. Der Check-up sollte bei guten Werten alle zwei Jahre wiederholt werden, bei erhöhten Werten ist eine engmaschigere Kontrolle sinnvoll.

Bei Gefäßerkrankung ist Cholesterinsenkung sinnvoll
Liegt bereits eine Gefäßerkrankung vor, müssen Medikamente zur Verminderung des Gesamtrisikos eingesetzt werden – in der Regel auch ein cholesterinsenkendes Statin. „Dann reicht ein gesunder Lebensstil – so wichtig er ist – leider nicht mehr aus. Deswegen ist eine rechtzeitige Kontrolle und Beeinflussung der Risikofaktoren so wichtig. Ein gesunder Lebensstil hat aber auch bei Personen mit Gefäßerkrankung eine eigenständige günstige Wirkung über die Wirkung der Medikamente hinaus!“, so Prof. Gohlke.

Ab wann ist besondere Aufmerksamkeit angesagt?
Cholesterin, Blutdruck und Blutzucker können in der zweiten Lebenshälfte ab ca. 45 Jahren deutlich ansteigen, daher sollten etwa ab diesem Zeitpunkt die Kontrolltermine enger liegen. „Besonders in dieser Lebensphase muss man die KHK im Blick haben: bei Männern tritt die KHK gehäuft ab 45 Jahren auf, bei Frauen ab 55 Jahren“, unterstreicht der Herzspezialist. Patienten mit genetischer Belastung, auch übergewichtige Kinder und Erwachsene, sollten ihre Risikofaktoren früher überwachen und – was noch wichtiger ist: korrigieren, da Diabetes und Bluthochdruck viel früher auftreten. Regelmäßige körperliche Aktivität und eine an der traditionellen Mittelmeerküche orientierte Ernährung vermindern dieses Risiko.

15/2013
Informationen:
Deutsche Herzstiftung e.V.
Pressestelle:
Michael Wichert / Pierre König
Tel. 069 955128-114/-140
Fax: 069 955128-345
E-Mail: wichert@herzstiftung.de/
koenig@herzstiftung.de

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