Urologen mit neuer S2-Leitlinie zum Volksleiden Harnsteine

Immer mehr Deutsche leiden an Harnsteinen: Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre verdreifacht. Heute ist fast jeder 20. Bundesbürger einmal oder mehrfach im Leben betroffen.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) hat jetzt eine neue S2-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Harnsteinleiden veröffentlicht und sichert damit die bestmögliche Versorgung der etwa 1,2 Millionen Patienten, die jährlich wegen dieser Erkrankung behandelt werden müssen.

In den letzten Jahren hat die Häufigkeit der Harnsteinerkrankung in den westlich geprägten Industrienationen deutlich zugenommen. „Die Gründe liegen in veränderten Lebensumständen, modernen Ernährungsgewohnheiten, aber auch einer verbesserten medizinischen Grundversorgung“, so Professor Dr. Thomas Knoll, Vorsitzender des Arbeitskreises „Harnsteine“ der Akademie der Deutschen Urologen. Die allgemeine Verfügbarkeit bildgebender Verfahren, erhebliche Verbesserungen der interventionellen Möglichkeiten, sowie die Notwendigkeit einer risiko-adaptierten metabolischen Abklärung und Prävention erforderten eine vollständig neu erstellte Leitlinie, so der Urologe.

„Dabei haben wir besonderen Wert auf die übersichtliche Darstellung der Kerninhalte in Form von Tabellen und Algorithmen gelegt, um eine einfache Nutzung in der täglichen Routine zu ermöglichen“, sagt Professor Knoll.

„Die Erstellung von Leitlinien ist eine der wichtigsten Aufgaben einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft. Sie gewährleistet dadurch Patientenversorgung auf höchstem Niveau, da auf Grund einer umfänglichen Sichtung der vorhandenen Literatur und der Studienlage das aktuell verfügbare Wissen im Sinne einer qualitätsorientierten Behandlungsempfehlung nutzbar gemacht wird“, sagt Professor Dr. Jürgen Gschwend, DGU-Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Kommission Leitlinien.

Die S2 Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Urolithiasis entstand unter der Federführung des Arbeitskreises „Harnsteine“ der Akademie der Deutschen Urologen in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Endourologie und Steinerkrankung“ der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Mitgewirkt haben unter anderem ebenfalls die Sektion „Laparoskopie und Endoskopie“ des Arbeitskreises „Operative Techniken“ und die Deutsche Gesellschaft für Stoßwellen-Lithrotripsie e.V.. Die Leitlinie ist im Volltext in der Leitliniensammlung der AWMF (www.awmf.org) unter der Nr. 043/025 einsehbar.

DGU-Pressestelle
Bettina-Cathrin Wahlers
Stremelkamp 17, 21149 Hamburg
Tel.: (040) 79 14 05 60, Fax: (040) 79 12 00 27, Mobil: 0170 48 27 287
Mail: info@wahlers-pr.de

Media Contact

Bettina-Cathrin Wahlers idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer