Thoraxchirurgie: Neue spezialisierte Zentren für Lungenkrebspatienten

Die hohe Qualität der Lungenkrebszentren sichert ein Zertifizierungsverfahren. Dazu gehören zum Beispiel Ärzte aus mehreren medizinischen Fachrichtungen und ein Therapieangebot, das neueste Erkenntnisse aus der Forschung beinhaltet.

Bei Lungenkrebs kann in frühen Stadien mit einer Operation und gegebenenfalls einer Chemotherapie eine 5-Jahres-Überlebensrate von bis zu 80 Prozent erreicht werden. Voraussetzung für diese guten Ergebnisse ist eine geringe Komplikationsrate nach der Operation. Treten schwere Komplikationen auf, ist die Überlebensrate deutlich geringer.

Entscheidend ist deshalb, Lungenkrebs nach der Diagnose optimal zu behandeln. „Die Therapie des Lungenkrebses ist außerdem meist sehr komplex. Da die Komplikationsrate mit zunehmender Anzahl an Operationen in einer Klinik sinkt, benötigen Patienten eine Klinik mit umfangreicher Erfahrung“, betont Dr. med. Albert Linder, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) und Chefarzt der Thoraxklinik am Klinikum Bremen-Ost gGmbH. Um die Überlebenschancen von Lungenkrebspatienten zu erhöhen, seien die Behandlungszentren notwendig.

Die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) erarbeitete zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) und in Kooperation mit der Deutschen Krebsgesellschaft die Kriterien für Lungenkrebszentren. Unter anderem ist die Vorgabe, neben einem Lungenfacharzt, Strahlentherapeuten, Hämatoonkologen und weiteren Fachärzten mindestens zwei erfahrene Thoraxchirurgen zu beschäftigen, da etwa 30 Prozent der Lungenkrebspatienten operiert werden. Kliniken, die sich zertifizieren lassen, müssen hohe Behandlungszahlen bei Operationen sowie Chemo- und Strahlentherapien nachweisen. Weitere Standards sind die Therapie nach Leitlinien, die Berücksichtigung neuester Forschungserkenntnisse und die Pflicht, klinische Studien durchzuführen. Nach dem Zertifizierungsverfahren stellen sich die Behandlungszentren alle drei Jahre erneut einer Überprüfung. Vorbild für die Lungenkrebszentren sind bereits bestehende Einrichtungen für Brust-, Prostata- und Darmkrebs.

Neue spezialisierte Zentren für Lungenkrebs-Patienten:
Wie wird sich zukünftig die Behandlung verbessern?
Dr. med. Dipl.-Phys. Albert Linder
Präsident der DGT;
Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie, Klinikum Bremen-Ost gGmbH
Minimal-invasive versus offene Operationsmethode bei Lungenkrebs:
Wann kann die minimal-invasive Technik sinnvoll eingesetzt werden?
Dr. med. Dipl.-Oec. Erich Hecker
Tagungspräsident der 17. DGT-Jahrestagung;
Chefarzt des Thoraxzentrum Ruhrgebiet, Evangelisches Krankenhaus Herne
Behandlungspfade in der modernen Thoraxchirurgie:
Wie können diese die Therapien von Anfang an optimieren?
PD Dr. med. Godehard Friedel
Vizepräsident der DGT;
Chefarzt am Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Gerlingen
Ohne Nachwuchs keine qualifizierte Patientenversorgung:
Wie lassen sich junge Ärzte für die Thoraxchirurgie begeistern?
Dr. med. Michael Lindner
Vorstandsmitglied der DGT;
Oberarzt am Thoraxchirurgisches Zentrum, Asklepsios Fachkliniken München-Gauting
Thoraxchirurgie an den Universitätskliniken und in der Forschung –
Woran wird heute für die Zukunft geforscht?
Professor Dr. med. Bernward Passlick
Sektionssprecher Thoraxchirurgie der DGT in der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie;

Ärztlicher Direktor Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg

PD Dr. med. Joachim Schirren
Sekretär der DGT;
Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie, Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim

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