Tatort Hautpilz: Spurensuche mit innovativem DNA-Test

Die Experten der Klinik für Dermatologie des Uniklinikums und der Biotype Diagnostic haben den bislang einzigartigen DNA-Test in nur drei Jahren entwickelt. Damit verkürzt sich die Diagnosezeit von 30 Tagen auf 24 Stunden. Seit einigen Wochen wird der innovative Test am Uniklinikum selbst sowie in ersten Arztpraxen und Laboren eingesetzt.

Zudem wird die Diagnostik ab sofort – als Patiententest – auch in Apotheken angeboten. Nach umfangreicher Forschungsarbeit und zahlreichen Untersuchungen ist damit die Marktreife des Verfahrens erreicht. „Die Kooperation zwischen dem Universitätsklinikum und der Biotype Diagnostic GmbH ist ein Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Forschung, Entwicklung sowie der unmittelbaren Patientenversorgung, die innerhalb Sachsens Gesundheitswirtschaft bereits vorbildhaft funktioniert“, so Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden.

Der Test untersucht die DNA einzelner Pilzzellen in Haut-, Haar- oder Nagelproben, ähnlich wie bei der Spurensuche an einem Tatort. „Im Gegensatz zur konventionellen Methode dauert die Analyse mit dem innovativen Gentest nur noch 24 Stunden statt vier Wochen wie bisher – für uns ein enormer Zeitgewinn“, so die maßgeblich an der Entwicklung des Testsystems beteiligte Dermatologin Prof. Dr. Andrea Bauer, Oberärztin der Klinik für Dermatologie am Dresdner Uniklinikum. Zudem konnte der Test in einer Patientenstudie mehr als 50 Prozent häufiger Hautpilzinfektionen nachweisen, die bislang unerkannt – und damit auch untherapiert – geblieben sind.

Dank innovativem Test und entsprechender Diagnose des Pilzerregers kann nun die gezielte Therapie rascher erfolgen. Das frühe Wissen um eine vorhandene Pilzinfektion ist, so Prof. Bauer, ein entscheidender Vorteil für die Therapieplanung, den zeitnahen Genesungsprozess sowie die Vermeidung von Komplikationen.

Weltweit sind Pilzerkrankungen eine der häufigsten Krankheitsursachen überhaupt. 15 bis 26 Prozent der Menschen sind davon betroffen. Dabei deckt das Spektrum des neuen Tests etwa 98 Prozent der in Europa üblichen Hautpilzerreger ab. Der neue Test kann selbst bei antherapierten Patienten innerhalb von 24 Stunden die Pilze spezifisch bestimmen, die Ursache der Infektion sind. Bei einem positiven Befund sollten Betroffene zeitnah einen Hautarzt aufsuchen. Über den Blog www.diagnose-hautpilz.de und die Webseite www.mycoderm.de informiert die Biotype Diagnostic GmbH alle Interessierten rund um das Thema Pilzerkrankungen und das neue Diagnoseverfahren.

Der Test kann ab sofort bundesweit in allen Apotheken beauftragt werden. Er wird außerdem in ersten Krankenhäusern, Arztpraxen und Laboren angeboten, unter anderem im Universitätsklinikum Dresden, im Bundeswehrkrankenhaus Berlin und im Universitätsklinikum Bochum.

Weitere Informationen finden Sie im ARD-Bericht zum Thema: http://bit.ly/mycotype-skin
Kontakte
Prof. Dr. med. habil. Andrea Bauer, MPH
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
Tel. +49 (0)351 458-12131
E-Mail: andrea.bauer@uniklinikum-dresden.de
Dr. med. Eric Aichinger
Biotype Diagnostic GmbH
Tel. +49 (0)351 8838 440
E-Mail: e.aichinger@biotype.de
Spitzenmedizin für Dresden: Uniklinikum erobert Top-Position in deutschen Krankenhaus-Rankings

Deutschlands größter, im Mai 2013 erschienener Krankenhausvergleich des Nachrichtenmagazins „Focus“ bescheinigt dem Universitätsklinikum Carl Gustav Dresden (UKD) eine hervorragende Behandlungsqualität. Die Dresdner Hochschulmedizin erreichte Platz vier im deutschlandweiten Ranking. Dies ist ein weiterer Beleg für die überdurchschnittliche Qualität der 21 Kliniken des UKD. Gesundheitsexperten sowie insgesamt 22.000 Ärzte hatten Kliniken aus ganz Deutschland beurteilt. Sie honorierten dabei die großen Anstrengungen des Dresdner Uniklinikums in den Bereichen Behandlungsqualität und Patientensicherheit. Beim Focus-Vergleich erreichte das Dresdner Uniklinikum vor allem Top-Noten für die Therapie von Parkinson und Prostatakrebs. Damit belegen die Kliniken für Neurologie beziehungsweise Urologie jeweils Platz zwei. Unter den Top zehn ist nochmals die Neurologie mit der Behandlung von Multipler Sklerose vertreten. Top-Plätze im Ranking erreichten zudem die Klinik für Viszeral- Thorax- und Gefäßchirurgie mit der Versorgung von Darmkrebspatienten sowie die Klinik für Psychiatrie mit der Therapie von Depressionen und Alzheimer. Weitere Kliniken des Dresdner Universitätsklinikums, die als „Top-Fachkliniken“ ausgezeichnet wurden sind: Klinik für Orthopädie (Bewegungsapparat); Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik (Angst- und Zwangserkrankungen), Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Brustkrebs und Risikogeburten) sowie die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie.

Media Contact

Holger Ostermeyer idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer