Starkes Herz verlangsamt Alterung des Gehirns

Wer sein Herz fit und stark hält, verlangsamt damit die Alterung des Gehirns. Wissenschaftler der Boston University haben nachgewiesen, dass gesunde Menschen mit einem nur schleppend arbeitenden Herzen, das weniger Blut transportierte, auch „ältere“ Gehirne hatten.

Scans von 1.500 Personen machten sichtbar, dass das Gehirn mit zunehmendem Alter schrumpft. Eine schlechte Herzleistung ließ das Herz laut dem Fachmagazin Circulation fast zwei Jahre schneller altern. Dieser Zusammenhang bestand bei jüngeren, gesunden Menschen um die 30 genauso wie bei älteren Menschen, die an einer Erkrankung des Herzens litten.

Niedriger Herzindex

Die leitende Wissenschaftlerin Angela Jefferson betonte, dass die Studienteilnehmer nicht krank waren. Nur wenige litten an einer Herzkrankheit. Die Beobachtung, dass fast ein Drittel aller Untersuchten über einen niedrigen Herzindex verfügte und dass dieser niedrigere Index mit einem kleineren Gehirnvolumen einhergeht, sei Besorgnis erregend und erfordere eine nähere Untersuchung.

Die Teilnehmer mit einem geringeren Gehirnvolumen laut MRI-Scan zeigten keine offensichtlichen Symptome einer eingeschränkten Gehirnfunktion. Die Wissenschaftler halten es jedoch für denkbar, dass diese Schrumpfung ein erstes Anzeichen dafür sein könnte, dass etwas nicht stimmt. Eine noch stärkere Schrumpfung oder Athropie findet bei einer Demenz-Erkrankung statt.

Weniger Sauerstoff fürs Gehirn

Jefferson erklärte laut BBC, es gebe mehrere Theorien, warum ein niedrigerer Herzindex die Gesundheit des Gehirns beeinflussen kann. Wird zum Beispiel weniger Blut vom Herzen in den Körper gepumpt, erhalten die Gehirnzellen weniger Sauerstoff und Nährstoffe. Es sei jedoch laut Jefferson zu früh, aus diesen Forschungsergebnissen Empfehlungen für ein gesundes Leben abzuleiten.

Klar sei jedoch, dass die Gesundheit von Herz und Hirn Hand in Hand gehen. Experten wie Clinton Wright von der University of Miami http://www.miami.edu weisen darauf hin, dass der Herzindex eines Menschen ziemlich statisch ist und nur schwer verändert werden kann. Für die aktuelle Studie wird jetzt untersucht, ob und wie die Veränderungen des Gehirns das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmer beeinflussen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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