Sozial schwache Kinder profitieren besonders vom Schulsport

76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vom 8.-10. April 2010 in Mannheim

Schülerinnen und Schüler mit höherem Sozialstatus und Bildungsniveau sind weniger oft übergewichtig und fitter als ihre sozial benachteiligten Altersgenossen. Schulkinder mit sozial schwächerem Hintergrund profitieren mehr von zusätzlichem Schulsport-Angebot.

Das sind zwei wichtige Eckdaten einer aktuellen Studie der Universität Leipzig, die heute auf der 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) präsentiert wurden. Von Donnerstag bis Samstag diskutieren in Mannheim rund 7000 Teilnehmer aus 25 Ländern aktuelle Entwicklungen aus allen Bereichen der Kardiologie.

Ein Viertel der Schulkinder ist übergewichtig

Übergewicht und Fettleibigkeit nehmen unter Schulkindern und Jugendlichen in den Industrieländern laufend zu, fast ein Viertel der europäischen Schulkinder ist bereits von überflüssigen Pfunden betroffen. Wissenschaftler der Universität Leipzig haben jetzt untersucht, ob sich zusätzlicher Schulsport an Gymnasien und Mittelschulen positiv auf körperliche Leistungsfähigkeit und Herzrisiko der Heranwachsenden auswirkt.

Dabei wurde an den beiden sächsischen Schulen, die an der Studie teilnahmen, auch erhoben, ob der soziale Status der Schüler – definiert durch die Schulzugehörigkeit und den Bildungsstatus der Eltern – einen Unterschied in Sachen körperliche Fitness macht.

Tatsächlich war der durchschnittliche Body-Mass-Index bei Mittelschülern höher als bei Gymnasiasten, die Mittelschüler hatten auch einen höheren Körperfettanteil, berichtete in Mannheim Dr. Katharina Machalica (Leipzig): „Auch die koordinativen Fähigkeiten und die körperliche Fitness war bei den Mittelschülern nicht so gut ausgeprägt wie bei den Schülern des Gymnasiums.“

Nach einem Jahr mit zusätzlichen Sportstunden in beiden Schultypen konnten die Mittelschüler signifikant ihren Körperfettanteil ab-, und dafür ihre Fitness aufbauen – bei den Gymnasiasten zeigten sich keine wesentlichen Veränderungen, ergab die Studie. Dr. Machalica: „Kinder mit einem schwächeren sozialen Hintergrund können also offenbar von zusätzlichem Schulsport profitieren.“

Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher
Christiane Limberg, Pressestelle
Tel.: 0211 / 600 692 – 61; E-Mail: limberg@dgk.org
Bettschart&Kofler Medien- und Kommunikationsberatung
Pressezentrum am Kongress: 0621 / 4106 – 5005; mobil 0043-676-6356775
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa.

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Christiane Limberg idw

Weitere Informationen:

http://www.dgk.org

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