Regenerative Medizin: Mit Stammzellen gegen Diabetes

Stammstellenforschung ist ein umstrittenes Feld. Im Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) ist man zuversichtlich darüber, dass die regenrative Medizin eine große Zukunft vor sich hat. Die gestiegene Lebenserwartung der Menschen provoziert die Frage, wie man auch im hohen Alter gesund leben könne.

„Wenn die Lebenserwartung steigt, nehmen die chronischen und degenerativen Erkrankungen zu“, sagt Frank Emmrich, Direktor des TRM.

Dann habe die Medizin die Aufgabe, körpereigene Reparaturmechanismen nicht nur zu erkennen, sondern bewusst einzusetzen und zu steuern. Es sei sanfter, den Körper zur Selbstheilung anzuregen und Gewebe und Organe zu regenerieren anstatt auf Maschinen und Katheder zurückzugreifen, so Emmrich.

Die Forschung an embryonalen Stammzellen läuft auf Hochtouren. „Wir sind einerseits bei der Regeneration von Haut und Knorpel bereits in der klinischen Anwendung, die auch von den Krankenkassen bezahlt wird“, sagt Emmrich. Andererseits müssten sich viele Verfahren erst noch in der klinischen Praxis bewähren.

Wenn medizinisch-technische Lösungen nicht greifen

Regenerative Verfahren sind angebracht, wenn medizinisch-technische Lösungen unbefriedigend ausfallen. Beispielsweise ist für Diabetes keine technische Lösung absehbar. Zwar kann man Insulin mittels Pumpe abgeben. Eine Regulierung, die über die kontinuierliche Messung des Blutzuckerspiegels gesteuert wird, ist bislang aber nicht möglich. „Hier liegt die Hoffnung und die Erwartung auf der regenerativen Medizin, dass es gelingen wird, insulinspendende Zellen zu konstruieren und in den Körper einzubringen“, sagt Emmrich.

Das Forschungsfeld um Diabetes sei kompliziert, sagt Insa Schröder, eine Forscherin am TRM. „Eine insulinproduzierende Betazelle funktioniert nur im Verbund und im Zusammenspiel mit anderen Zellen aus der Bauchspeicheldrüse richtig „, erläutert die Wissenschaftlerin. Um aus Stammzellen insulinproduzierende Zellen erzeugen zu können, müsse man im Prinzip das gesamte Organ „nachbauen“. Bisher können nur unreife, noch nicht voll funktionstüchtige Zellen hergestellt werden. Der Bevölkerung müsse klar sein, dass es bis zur Bekämpfung von Erkrankung mit regenerativer Medizin noch Jahre dauern könnte.

Media Contact

Oranus Mahmoodi pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.trm.uni-leipzig.de

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