Östrogene zur Prävention und Therapie von Alzheimer
Forscher am Dipartimento di Fisiopatologia Clinica der Universität Florenz haben eine nutzbringende Wirkung von Östrogenen bei der Vorbeugung und Heilung von Alzheimer-Erkrankungen nachgewiesen. Die entscheidende Rolle spiele dabei der als „Selective Alzheimer's Desease Indicator 1“ (kurz: Seladin-1) bekannte Mediator, der in den Gehirnen von Alzheimer-Patienten gefunden wurde.
„Bei Frauen treten nach den Wechseljahren als Folge der rückläufigen Östrogenbildung häufig neurodegenerative Erscheinungen auf. Wir haben festgestellt, dass Seladin-1 Nervenzellen gegen neurotoxische Einflüsse wie beispielsweise das bei Alzheimer auftretende Beta-Amyloid resistent macht“, erklärte Projektleiter Alessandro Peri.
Die Schutzwirkung dieses Proteins sei zumindest teilweise auf die Stimulierung zur Synthese von intrazellulärem Cholesterin zurückzuführen. „Mit unserer Studie haben wir zum ersten Mal nachgewiesen, dass die Östrogene mit der Erhöhung von Seladin-1 eine nervenschützende Funktion ausüben.“ Umgekehrt – wenn die Wirkung dieses Proteins unterdrückt wird – gehe auch die nervenschützende Wirkung verloren.
Eine weitere Besonderheit der Untersuchung bestehe darin, dass erstmalig die Daten anhand von menschlichen Nervenzellen gewonnen wurden. Sie waren aus der Nasenschleimhaut eines Fötus entnommen worden, während die Vorgängerstudien sich der Hilfe von tierischen oder neoplastischen Zellen bedient hatten. In der Vergangenheit habe die Behandlung mit Östrogenen zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt, weil es sich zum Teil um andere Moleküle, andere Dosierungen und andere Altersklassen der Patienten handelte.
„Um die höchste Wirkung zu erzielen, ist es äußerst wichtig, dass die Östrogene unmittelbar nach Abschluss der Menopause verabreicht werden“, so der italienische Wissenschaftler abschließend. Die Einzelheiten der Untersuchung können in der Fachzeitschrift „Endocrinology“ nachgelesen werden.
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