Neues OP-Verfahren verbessert Kontinenz und Lebensqualität

Dadurch entfallen die nach den sogenannten Prostatektomien häufig auftretenden Kontinenz-Probleme weitgehend. Neu ist, dass sich der Zeitraum bis zur Wiedererlangung der Kontinenz deutlich verkürzt hat. Die meisten Männer erlangen unmittelbar nach der OP die Kontrolle über ihre Blasenfunktion vollständig zurück. So kann die Lebensqualität von Prostatakrebs-Patienten beträchtlich verbessert werden.

Belegt wird der Behandlungserfolg in einer aktuellen Studie, welche unlängst im wichtigsten urologischen Fachorgan, der Zeitschrift „European Urology“, erschienen ist. Im Rahmen dieser an der Martini-Klinik durchgeführten Studie wurden innerhalb eines Jahres insgesamt 691 Patienten mit Prostatakrebs von drei Operateuren operiert, davon 406 Patienten mit der neuen, an der Martini-Klinik entwickelten Technik.

Die Ergebnisse belegen einen deutlich verbesserten Behandlungserfolg gegenüber dem konventionellen Verfahren: „Über 80 Prozent der nach der neuen Methode operierten Patienten waren bereits eine Woche nach dem Eingriff wieder kontinent,“ sagt Dr. Thorsten Schlomm, leitender Arzt der Martini-Klinik, der die neue Technik entwickelt hat.

„Bei lediglich 0,9 Prozent der Operierten kam es zu einer dauerhaften und relevanten Beeinträchtigung der Kontinenz.“

Die operative, vollständige Entfernung der Prostata (radikale retropubische Prostatektomie) wird als zuverlässige Therapie bei Prostatakrebs angewandt. Vor allem, wenn der Krebs auf die Prostata begrenzt ist, eröffnet diese Methode hervorragende Heilungschancen. Die Anatomie der Harnröhre bedingte allerdings bislang, dass bei einer Entfernung der Prostata häufig der Schließmuskel beschädigt wurde. Bis zu 50 Prozent der Patienten hatten danach mit einer verminderten Kontrolle der Blasenfunktion zu kämpfen. „Die neue Operationsmethode eröffnet auch älteren Patienten mit der Diagnose Prostatakrebs nun ein Leben ohne Angst vor Inkontinenz“, sagt Prof. Markus Graefen, Ärztlicher Direktor der Martini-Klinik.

Über die Martini-Klinik
Die Hamburger Martini-Klinik ist ein Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und gehört mit 58 Betten und jährlich etwa 2000 vollständige Prostatektomien zu den größten und renommiertesten Prostatakrebszentren der Welt.

Media Contact

Christine Jähn idw

Weitere Informationen:

http://www.uke.uni-hamburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer