Neue Schrittmacher für Kinder mit angeborenen Herzfehlern

Wenn das Herz zu langsam wird
Herzschrittmacher für Kinder mit angeborenem Herzfehler
Stiftung KinderHerz unterstützt ein Forschungsprojekt des DHZB
Kinder mit angeborenen Herzfehlern zeigen häufig eine zu langsame Herzfrequenz (Bradykardie), sodass diese Patienten lebenslang einen Herzschrittmacher benötigen. Dieser Herzschrittmacher gibt elektrische Impulse ab, die das zu langsame Herz mit einer an das Alter und die Situation angepassten Frequenz anregen. Diese Elektrostimulation erfolgt mittels Elektroden (Sonden), die bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern häufig nicht über die Gefäße sondern von außen direkt auf den Herzmuskel angebracht werden müssen (epikardiale Elektroden). Der Nachteil ist, dass dies bisher nur chirurgisch, also durch Eröffnen des Brustkorbes, erfolgen kann.

Dies ist sehr belastend für die Kinder. Darüberhinaus können diese Kinder nach Schrittmacherimplantation nicht mit dem sehr aussagefähigen Verfahren der Magnetresonanztomographie, das ohne Röntgenstrahlen auskommt, untersucht werden. Anders als bei neueren Schrittmachersystemen für Erwachsene sind die bisher verfügbaren epikardialen Elektroden nicht kompatibel zur MRT. Es kann hier zu einer Wärmeentwicklung an der Sonde kommen, die das Herzmuskelgewebe schädigt.

Die Stiftung KinderHerz unterstützt mit 20.000 Euro ein Forschungsprojekt des Deutschen Herzzentrums Berlin zur Entwicklung neuartiger epikardialer Elektroden, das in einem sehr schonenden Verfahren minimal-invasiv, also ohne die Notwendigkeit einer Brustkorberöffnung, implantiert werden können. Darüberhinaus sollen diese Elektroden auf ihre MRT-Kompatibilität geprüft werden. Hier wird insbesondere ein Herzmodell entwickelt, mit dem die Wärmeentwicklung bei Schrittmacher-Elektroden im MRT besser untersucht werden kann.

Die Stiftung KinderHerz unterstützt finanziell und ideell in Kliniken medizinische und wissenschaftliche Projekte rund um Herzfehler von Säuglingen und Kindern. Das Deutsche Herzzentrum Berlin hat deutschlandweit das größte Kinderherzprogramm mit jährlich rund 550 offenen Herzoperationen an Frühgeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Kindern sowie über 800 Katheter-Eingriffen, ferner Herz- und Lungentransplantationen bei Säuglingen bzw. Kindern sowie Kunstherzimplantationen bei Säuglingen und Kindern.

Wir laden Sie zur offiziellen Scheckübergabe und Vorstellung des Forschungsprojekts ein:

Presse-/Fototermin
Dienstag, 16. Oktober 2012, 12.00 Uhr
Deutsches Herzzentrum Berlin, Bibliothek, 2. Stock
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Die Referenten sind: Prof. Dr. Felix Berger, Direktor d. Klinik für Angeb. Herzfehler/Kinderkardiologie
Sylvia Paul, Vorstand, Stiftung KinderHerz
OA Dr. Björn Peters, Leiter des Kinder-Herzkatheterlabors am DHZB
Kinder mit Herzschrittmachersystemen
Über Ihre Teilnahme an dem Termin würden wir uns freuen.
Dr. Barbara Nickolaus, Pressesprecherin DHZB
Infos: Tel.:030/ 832 41 37; Handy:0172-390 83 34; E-Mail: nickolaus@dhzb.de

Media Contact

Dr. Barbara Nickolaus idw

Weitere Informationen:

http://www.dhzb.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer