Meilenstein für Patienten mit Herzrhythmusstörungen

Der Münchner Kardiologe Prof. Dr. Thorsten Lewalter vom Isar Herz Zentrum hat als einer der weltweit ersten Mediziner einem Patienten einen sogenannten Biomonitor implantiert.

Der Eingriff fand am Montag bei einer 67-jährigen Münchnerin statt und verlief ohne Komplikationen. Es ist der erste Eingriff dieser Art in München. (Ein Video-Interview mit Prof. Lewalter finden Sie unter

www.isarherzzentrum.de/de/biomonitor)

Der Biomonitor ist ein Herz-Monitor, der kontinuierlich EKG aufzeichnen kann. Dieses Mini-Gerät wird in Herznähe unter der Haut implantiert und sendet automatisch im 24-Stunden-Takt die Herz-Daten der Patientin telemetrisch an das Isar Herz Zentrum. Prof. Dr. Lewalter: „Da Schlaganfällen häufig zunächst Vorhofflimmern vorausgeht, sehen wir hier große Chancen, früher einschreiten und schwere Langzeitschäden der Betroffenen verhindern zu können. Mit den bisherigen Methoden war es bislang selten möglich, eine zielgenaue Therapie einzuleiten.“

Mit dem vom deutschen Medizintechnikhersteller BIOTRONIK entwickelten Herzmonitor lassen sich nun sowohl zu langsame (Bradykardien) als auch zu schnelle Herzfrequenzen (Tachykardien) wie das Vorhofflimmern sicher erkennen, ebenso unregelmäßige Herzaktionen (Asystolien) und plötzliche Abfälle in der Herzfrequenz.

Aktuell leiden rund ein Prozent aller Menschen an Vorhofflimmern, das unter anderem einen Schlaganfall auslösen oder eine Herzschwäche begünstigen kann. Als erste Klinik in Süddeutschland hatte das Isar Herz Zentrum im Isar Medizin Zentrum an der Sonnenstraße erst im Herbst 2011 die sogenannte Laser-Ablation als innovative Therapie gegen das Vorhofflimmern eingeführt.

Prof. Lewalter: „Seitdem ist es uns möglich, unter optischer Kontrolle diejenigen Stellen stillzulegen, die das Vorhofflimmern auslösen. Der jetzt entwickelte Biomonitor schließt eine weitere wichtige Lücke in der Diagnostik und eröffnet völlig neue Therapiemöglichkeiten.“ Sowohl für die Laser-Ablation als auch für die Implantation des Biomonitors übernehmen bei der entsprechenden medizinischen Indikation selbstverständlich auch die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten.

Auch für Patienten, die aus unklarem Grund wiederholt bewusstlos werden oder über Schwindel klagen, ist der Biomonitor ein diagnostischer Quantensprung, erklärt Prof. Lewalter: „Um die Situation richtig beurteilen zu können, benötigen wir eine Momentaufnahme des Geschehens. Dies ist nur über ein durchgehendes Monitoring möglich, welches unberechenbare Rhythmusstörungen aufdeckt und zeitnah übermittelt.“

Pressekontakt:
Torsten Fricke
t.fricke@tv-media.de
Tel. 08092 86 77 20
Mobil: 0171 41 58 329

Media Contact

Torsten Fricke presseportal

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer