Luftverschmutzung und Lärmbelastung tragen zu erhöhtem Herzrisiko bei

In der Heinz Nixdorf RECALL Studie ging ein Forscherteam aus Düsseldorf, Essen und Moers unter anderem der Frage nach, warum das Wohnen an verkehrsreichen Straßen die Bildung einer subklinischen Atherosklerose (also einer noch nicht hochgradigen Gefäßverkalkung ohne einengende Anteile) fördert.

Analysiert wurden die Daten von insgesamt 4.238 Studienteilnehmern, die einer anhaltenden Feinstaubbelastung (aerodynamischer Diameter

In einer gemeinsamen Untersuchung der Universitätsmedizin der Universität Mainz und der University of Pennsylvania School of Medicine untersuchten die Forscher an 75 gesunden Freiwilligen, wie sich nächtlicher Fluglärm (30 oder 60 Lärmepisoden von mehr als 40 bis maximal 60 Dezibel) auf Gefäßfunktion, Blutdruck, Herzrate und Stresshormone auswirkt. Waren die Versuchspersonen in einer Nacht 60 Fluglärm-Episoden ausgesetzt, verringerte sich die flussvermittelte Vasodilatation – eine Messgröße für die Gefäßfunktion – von durchschnittlich 10,36 auf 9,51 Prozent.

Der Blutdruck stieg von durchschnittlich 109,75 mmHg auf 114,91 mmHg bei 30 und auf 115,21 mmHg bei 60 Lärmepisoden. Auch der Adrenalinspiegel stieg signifikant an (von durchschnittlich 28,56 ng/l auf 32,96 bzw. 34,0 ng/l). „Nächtlicher Fluglärm beeinträchtigt die Gefäßfunktion und stimuliert die Andrenalinausschüttung, und das auch bei gesunden Menschen“, so die Studienautoren. „Es ist also auch bei Menschen mit niedrigem Risiko ein negativer Effekt von Lärm auf die vaskuläre Funktion festzustellen.“

„Die Daten zeigen, dass bei Menschen, die Luftverschmutzung und Lärmbelastungen ausgesetzt sind, längerfristig ein negativer Einfluss auf die Risikofaktoren Gefäßwandveränderung und hoher Blutdruck entsteht“, kommentiert Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin), Pressesprecher der DGK.

Quellen: Kälsch et al. Is urban particulate air pollution or road traffic noise responsible fort he association of traffic proximity with subclinical atherosclerosis – Results from the Heinz Nixdorf Recall Study, Abstract V1215, Clin Res Cardiol 102, Suppl 1, 2013. Schmidt et al., Nighttime aircraft noise exposure causes endothelian dysfunction in healthy adults. Abstract V1444, Clin Res Cardiol 102, Suppl 1, 2013.

Kontakt:
Pressesprecher der DGK
Prof. Dr. Eckart Fleck
E-Mail: presse@dgk.org
Während des Kongresses:
Kongress-Pressebüro: 0621 / 4106 – 5002
B & K Kommunikationsberatung: 0621 / 4106- 5005; Mobil: 0152 59359276
Büro Berlin: 030 / 700159676
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 8200 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien.

Media Contact

Prof. Dr. Eckart Fleck idw

Weitere Informationen:

http://www.dgk.org

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer