Kampf gegen Hepatitis B wird künftig vom Bund gefördert

In einer Abstimmung über den Haushalt des Gesundheitsministeriums beschloss der Deutsche Bundestag am 23. November 2010, 13 Millionen Euro für die Bekämpfung sexuell übertragbarer Krankheiten zur Verfügung zu stellen.

Mit diesen Mitteln wird die erfolgreiche Arbeit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Bereich HIV/AIDS auf alle sexuell übertragbaren Erkrankungen ausgeweitet. Damit kann zukünftig auch die Aufklärung über Hepatitis B deutlich gefördert werden.

Im Juni 2010 hatten die Abgeordneten Christine Aschenberg-Dugnus MdB und Karin Maag MdB zu einem Expertengespräch in den Bundestag eingeladen, an dem Vertreter der Deutschen Leberstiftung, der Deutschen Leberhilfe e.V., des Robert-Koch-Institutes und der BZgA teilnahmen. Auf diesem Treffen wurde die Notwendigkeit besprochen, dass Hepatitis B künftig als ernstzunehmende, sexuell übertragbare Infektionserkrankung anerkannt wird.

Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes sind 500.000 Menschen in Deutschland chronisch mit dem Hepatitis B-Virus infiziert – sieben Mal mehr als die 70.000 Menschen, welche von HIV oder AIDS betroffen sind. Das Hepatitis B-Virus ist 100mal ansteckender als HIV und kann über Körperflüssigkeiten beim Geschlechtsverkehr leicht übertragen werden.

Hepatitis B kann im akuten Stadium von selbst ausheilen, aber auch chronisch werden. Die chronische Hepatitis B verläuft schleichend und zeigt oft über Jahre keine eindeutigen Symptome. Dies führt dazu, dass viele chronische HBV-Infektionen nicht rechzeitig diagnostiziert werden. Daher ahnen viele Betroffene nichts von ihrer Infektion. Eine chronische Hepatitis B kann nach Jahren zu lebensbedrohlichen Spätfolgen wie Zirrhose und Leberkrebs führen. Durch eine frühzeitige Diagnose und die entsprechende Behandlung lassen sich diese Spätfolgen vermeiden.

Die Diagnose sowie eine flächendeckende Aufklärung können außerdem zahlreiche Neuinfektionen verhindern. Wer weiß, dass er infiziert ist, kann andere vor einer Ansteckung schützen. Außerdem gibt es eine sichere und effektive Impfung, die seit 1995 für alle Kinder und Jugendlichen empfohlen wird. Dennoch sind nicht alle Kinder und Jugendliche geimpft, und auch bei den Erwachsenen sind die Impfraten nicht befriedigend. Hier ist weitere Überzeugungsarbeit notwendig.

„Mit der Entscheidung des Deutschen Bundestages wurde nun eine gute Grundlage für die Aufklärungsarbeit zur Hepatitis B geschaffen. Dafür sind wir sehr dankbar.“ betonen die Deutsche Leberhilfe e. V. und die Deutsche Leberstiftung.

Die Deutsche Leberstiftung
verfolgt das Ziel, die Patientenversorgung durch die Förderung der Forschungsvernetzung zu verbessern und die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen zu steigern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.deutsche-leberstiftung.de.
Kontakt:
Deutsche Leberstiftung
Bianka Wiebner
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Tel 0511 – 532 6815
Fax 0511 – 532 6820
presse@deutsche-leberstiftung.de
http://www.deutsche-leberstiftung.de
Deutsche Leberhilfe e.V.
Achim Kautz
Krieler Straße 100
50935 Köln
Tel 0221 – 28 29 980
Fax 0221 – 28 29 981
info@leberhilfe.org
http://www.leberhilfe.org

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