Grünes Licht für Translationszentrum

Sie wollen Forschungsergebnisse und Daten aus der präklinischen Phase zügig in die klinische Forschung umsetzen. Die Bund-Länder-Kommission gibt grünes Licht für das Zentrum für Translationsforschung Hannover Center of Translational Medicine HTCM.

»In den USA sind Translationszentren in den vergangenen Jahren an vielen Universitäten und Universitätskliniken entstanden«, kommentiert Prof. Norbert Krug vom ITEM. »Deren Aufgabe ist es, den Transfer von Grundlagenforschung in konkrete Anwendungen und Medikamente oder Therapien zu beschleunigen.

In Deutschland fängt dieser Trend erst an. Die Entscheidung für das HTCM ist ein wichtiger Schritt, um im internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Unser Ziel ist es, eine Infrastruktur für frühe klinische Studien zu errichten, um das Potenzial von Wirkstoffen zu überprüfen.« Atemwegs- und Infektionserkrankungen sind Schwerpunkte der zukünftigen Forschung der kooperationspartner. Zudem werden aber auch Medikamente für die Behandlung von z.B. Rheuma, Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen erforscht.

Die drei Institutionen arbeiten schon seit Jahren in der präklinischen und klinischen Forschung eng zusammen. Ein Engpass besteht jedoch für die frühe klinische Phase, zum einen wenn es darum geht, die Sicherheit neuer Medikamente erstmals am Menschen zu untersuchen – Phase I Studien – oder beim ersten Nachweis der Wirksamkeit von Medikamenten am Menschen, Phase IIa Studien. Diese Lücke soll das Translationszentrum schließen und ein Studienzentrum mit Ambulanz werden – auf dem Gelände des ITEM und in unmittelbarer räumlicher Nähe zur MHH. Mit dem Beschluss der Bund-Länder-Kommision beginnt nun die Planung für den multidisziplinären und multifunktionalen Neubau.

Dieser soll im Medical Park Hannover als Institutserweiterung der klinischen Forschung des ITEM entstehen. Finanziert wird der Bau zur Hälfte mit Mitteln des Landes Niedersachsen und zur Hälfte aus der Bundeszuwendung der Fraunhofer-Gesellschaft. Anvisierter Starttermin für den Bau des HTCM ist das Frühjahr 2009. Die Kosten für Bau und Basisausstattung werden sich auf ca. 30 Mio. Euro belaufen. Die beiden anderen Partner sorgen für die spezielle Geräteausstattung des HCTM: Das HZI stellt medizinische und wissenschaftliche Geräte im Wert von bis zu 8 Mio. Euro zur Verfügung und die MHH wird für die bildgebenden Geräte, wie z.B. Computertomographen (CT), Kernspintomographen (MRT) und Positron-Emmisions-Tomographen (PET) Sorge tragen. Betrieb und laufende Kosten des Forschungszentrums werden dann von allen drei Partnern gemeinschaftlich übernommen. Das ITEM kann mit diesem Neubau seine klinische Forschung und Entwicklung wesentlich erweitern und ist für den Betrieb des Gebäudes und die zentrale Infrastruktur zuständig.

Das HCTM ist eine maßgebliche Komponente der Translationsallianz in Niedersachsen (TrAiN), die von der Landesregierung mit insgesamt etwa 60 Mio. Euro gefördert wird. Unter diesem Dach wird neben dem HCTM, die Infektionsforschung im Twincore Hannover, die Pharmazeutische Biotechnologie in Braunschweig sowie die Errichtung eines Zentrums für Systembiologie und eines Wirkstoffzentrums gefördert.

Media Contact

Prof. Dr. med. Norbert Krug Fraunhofer Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.item.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer