Forscher entdecken Verfahren gegen Blutvergiftung

Wissenschaftler der University of Glasgow haben ein neues Verfahren zur Behandlung von Blutvergiftungen entdeckt. Das Blockieren eines Moleküls, das während eines septischen Schocks aktiviert wird, konnte in Experimenten die Todesrate bei Mäusen senken.

50 Prozent sterben

Nun hoffen die Forscher, dass die in Science veröffentlichen Forschungsergebnisse zur Entwicklung einer ganzen Reihe von Medikamenten beitragen können. 20 Mio. Menschen erkranken laut BBC weltweit jedes Jahr an einer Sepsis. Bis zu 50 Prozent jener, die einen septischen Schock erleiden, sterben.

Die aktuelle Studie baut auf früheren Forschungsergebnissen auf. Diese haben nachgewiesen, dass das Enzym SphK1 während der Entzündung, die bei einem septischen Schock stattfindet, aktiviert wird. Immunzellen von Patienten mit einer schweren Sepsis produzieren abnormal hohe Werte des Enzyms.

Das Enzym blockieren

Eine Blockierung verringerte die von den Zellen ausgesendeten Entzündungssignale. Medikamente, die das Enzym blockieren, zeigten, dass eine Behandlung das Sterberisiko zumindest bei Mäusen senken kann. Die behandelten Tiere waren auch vor einem multiplen Organversagen geschützt und kamen mit der bakteriellen Infektion viel besser zu recht.

Der leitende Wissenschaftler Alirio Melendez betont, dass die Anzahl der Sepsis-Erkrankungen ansteige, die Behandlungsmöglichkeiten noch immer nicht adäquat seien und daher dieser Durchbruch gerade zur richtigen Zeit komme. Einer der entscheidenden Faktoren zur Verbesserung der Überlebenschancen sei jedoch eine frühzeitige Diagnose und eine sehr gezielte Behandlung, so John Heyworth vom College of Emergency Medicine.

Allein in England und Wales sterben jährlich rund 31.000 Menschen an einer schweren Sepsis, also an einer Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion, die zu einem Organversagen führt. Patienten müssen auf die Intensivstation eingeliefert, ihre Organe unterstützt werden, während gleichzeitig auch die Infektion bekämpft wird.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

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