Erkrankungen beim Menschen schneller verstehen: Internationales Projekt will alle Gen-Funktionen erforschen

Das Helmholtz Zentrum München ist als deutscher Partner Teil des internationalen Konsortiums, dessen Ziel es ist, die Entstehung von Erkrankungen beim Menschen zu verstehen.

Das Internationale Maus-Phänotypisierungs-Konsortium (International Mouse Phenotyping Consortium, IMPC*) baut eine der bislang größten Enzyklopädien des Lebens auf, die die Funktionen aller Gene der Maus beschreiben soll. Die Maus ist ein wichtiger Modellorganismus bei der Erforschung humaner Erkrankungen, da der Mensch ein Äquivalent zu 99 Prozent der murinen Gene hat. Indem sie die jeweilige Funktion bei der Maus aufklären, können Wissenschaftler ihr Verständnis darüber verbessern, wie Erkrankungen beim Menschen entstehen – z. B. die Volkskrankheit Diabetes mellitus.

Das Helmholtz Zentrum München hat mit der Deutschen Mausklinik als erste Institution weltweit die systemische Analyse von Krankheitsmodellen eingeführt, die nun als Grundlage für das globale Projekt dient. Es ist als bislang einzige deutsche Einrichtung Partner dieses internationalen Projekts, an dem weitere 15 renommierte wissenschaftliche Institutionen aus Großbritannien, USA, Japan, Kanada und China beteiligt sind.

Professor Martin Hrabĕ de Angelis vom Helmholtz Zentrum München koordiniert das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt Infrafrontier*, das die systematische Phänotypisierung und Archivierung von Mausmodellen für Erkrankungen beim Menschen zum Ziel hat. „Die vor uns liegende Aufgabe ist zu groß, um von einem Land allein gelöst zu werden. IMPC bietet uns erstmals die Chance, die Funktion aller 23000 Gene der Säugetiere aufzuklären und die Daten der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung zu stehen,“ so Hrabĕ de Angelis. „Unsere Beteiligung unterstreicht, dass unsere Forschung international konkurrenzfähig ist.“ Das Verständnis der Entstehungsmechanismen von Volkskrankheiten und die Ableitung neuer Angriffspunkte für Diagnose, Therapie und Prävention sind Ziele des Helmholtz Zentrums München.

Weitere Informationen

* IMPC: http://www.mousephenotype.org – IMPC basiert auf dem EUMODIC-Projekt, das von der Europäischen Kommission gefördert wird (LSHG-CT-2006-037188). EUMODIC hat Standard Operation Procedures und IT-Systeme entwickelt, die benötigt werden, um die großen Datenmengen zu verarbeiten, die bei der Phänotypisierung von Mausmodellen entstehen. * Infrafrontier: http://www.infrafrontier.eu – Das von der EU-Kommission geförderte Projekt Infrafrontier hat die systematische Phänotypisierung und Archivierung von Mausmodellen für Erkrankungen beim Menschen zum Ziel. Es wird eine Plattform für Teile des IMPC-Projekts bieten.

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 17 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 31.000 Beschäftigten angehören.
http://www.helmholtz-muenchen.de
Ansprechpartner für die Medien
Sven Winkler, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstraße 1 85764 Neuherberg – Tel.: 089-3187-3946 – Fax: 089-3187-3324 – E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

Fachlicher Ansprechpartner

Prof. Martin Hrabĕ de Angelis, Institut für Experimentelle Genetik, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstraße 1 85764 Neuherberg – Tel.: 089-3187-3302 – Fax: 089-3187-3500 – E-Mail: gailus@helmholtz-muenchen.de

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Susanne Eichacker Helmholtz-Zentrum

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