Viele Kleinkinder haben dauernd Husten oder entwickeln während einer Erkältung eine keuchende oder pfeifende Atmung. Diese Kinder müssen oft zum Arzt, werden ins Spital eingewiesen und erhalten viele Medikamente wie Antibiotika oder Asthma-Sprays. Nur wenige dieser Kinder entwickeln im Verlauf tatsächlich ein Asthma. Die meisten haben vorübergehende Probleme, die nach dem Vorschulalter verschwinden.
«Es ist wichtig, abzuschätzen ob ein Kind ein chronisches Asthma entwickelt, oder ob es nur vorübergehende Probleme hat», sagt Claudia Kühni vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern (ISPM). Wenn die behandelnden Ärzte dieses Risiko vorhersagen können, so können sie die Behandlung gezielter wählen, besorgte Eltern beruhigen und die richtigen Kinder in Forschungprojekte einschliessen.
Prognostische Modelle, die voraussagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Kind später an Asthma leidet, wurden bereits von verschiedenen Forschungsgruppen präsentiert. Die meisten dieser Modelle sind aber laut Kühni ungeeignet in der klinischen Handhabung, während andere methodologisch nicht genügen.
Nun hat Aniña Pescatore aus der Gruppe um Claudia Kühni eine Methode entwickelt, die hilft, bei kranken Vorschulkindern das spätere Asthma-Risiko einfach und recht verlässlich abzuschätzen. Die Forschenden werteten dafür Daten von ein- bis dreijährigen Kindern in England aus, die wegen häufigem Husten oder pfeifender Atmung ihren Arzt besuchten. Basierend auf den Symptomen der Kleinkinder erstellte die Forschergruppe ein statistisches Modell, welches hilft, vorherzusagen, ob die Kinder fünf Jahre später an Asthma leiden oder nicht. Das Modell wurde im Fachblatt «Journal of Allergy and Clinical Immunology» publiziert.
Verlässlich und kostengünstig
Das Modell basiert ausschliesslich auf Daten, die auf einfache Weise von Hausärztinnen und Hausärzten gewonnen werden können. Die Methode ist nicht-invasiv, also nicht von Bluttests oder anderen Laboruntersuchungen abhängig. «Wichtig für uns war auch, ein standardisiertes Instrument zu haben – welches nicht nur für die untersuchte Stichprobe, sondern möglichst für alle Kleinkinder mit Atemwegsbeschwerden gültig ist», sagt Aniña Pescatore vom ISPM.
Von den 1226 untersuchten Kleinkindern mit chronischem Husten und pfeifender Atmung hatten nur 345 im Schulalter Asthma – dies entspricht 28 Prozent. Das Berner Vorhersage-Modell besteht aus zehn Faktoren, die auf einer Skala bis maximal 15 Punkte ergeben können. Die Faktoren umfassen Geschlecht, Alter und Asthma der Eltern, vor allem aber eine genaue Beschreibung der vorhandenen Beschwerden.
«Unsere Methode ist einfach und kann von jedem Kinderarzt oder jeder Hausärztin innert weniger Minuten angewendet werden – und ist dennoch verlässlicher und aussagekräftiger als bisherige Modelle», freut sich Pescatore. Damit bietet das Berner Modell eine unkomplizierte, kostengünstige und nicht-invasive Möglichkeit, das spätere Asthma-Risiko bei Kleinkindern zu bestimmen.
Angaben zur Publikation:
Nathalie Matter | Universität Bern
Weitere Informationen:
http://www.unibe.ch
Weitere Berichte zu: > Allergy > Asthma > Asthma-Risiko > Atmung > Husten > ISPM > Kinder-Asthma > Kleinkind > Pescatore > Präventivmedizin
Zwischen Erregung und Hemmung
06.12.2019 | Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
Wenn der Rücken vom vielen Sitzen schmerzt
05.12.2019 | Technische Universität Chemnitz
Die Umwandlung von Sonnenlicht in chemische Energie ist für das Leben unerlässlich. In einer der größten Simulationen eines Biosystems weltweit haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen komplexen Prozess an einem Bestandteil eines Bakteriums nachgeahmt – am Computer, Atom um Atom. Die Arbeit, die jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „Cell“ veröffentlicht wurde, ist ein wichtiger Schritt zum besseren Verständnis der Photosynthese in einigen biologischen Strukturen. An der internationalen Forschungskooperation unter Leitung der University of Illinois war auch ein Team der Jacobs University Bremen beteiligt.
Das Projekt geht zurück auf eine Initiative des inzwischen verstorbenen, deutsch-US-amerikanischen Physikprofessors Klaus Schulten von der University of...
University of Texas and MIT researchers create virtual UAVs that can predict vehicle health, enable autonomous decision-making
In the not too distant future, we can expect to see our skies filled with unmanned aerial vehicles (UAVs) delivering packages, maybe even people, from location...
Beim Schlichtfräsen komplexer Freiformflächen können Kreissegment- oder Tonnenfräswerkzeuge jetzt ihre Vorteile gegenüber herkömmlichen Werkzeugen mit Kugelkopf besser ausspielen: Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen entwickelte im Forschungsprojekt »FlexiMILL« gemeinsam mit vier Industriepartnern passende flexible Bearbeitungsstrategien und implementierte diese in eine CAM-Software. Auf diese Weise lassen sich große frei geformte Oberflächen nun bis zu 80 Prozent schneller bearbeiten.
Ziel im Projekt »FlexiMILL« war es, für die Bearbeitung mit Tonnenfräswerkzeugen nicht nur neue, verbesserte Werkzeuggeometrien zu entwickeln, sondern auch...
Durch Untersuchungen struktureller Veränderungen während der Synthese von Kathodenmaterialen für zukünftige Hochenergie-Lithium-Ionen-Akkus haben Forscherinnen und Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und kooperierender Einrichtungen neue und wesentliche Erkenntnisse über Degradationsmechanismen gewonnen. Diese könnten zur Entwicklung von Akkus mit deutlich erhöhter Kapazität beitragen, die etwa bei Elektrofahrzeugen eine größere Reichweite möglich machen. Über die Ergebnisse berichtet das Team in der Zeitschrift Nature Communications. (DOI 10.1038/s41467-019-13240-z)
Ein Durchbruch der Elektromobilität wird bislang unter anderem durch ungenügende Reichweiten der Fahrzeuge behindert. Helfen könnten Lithium-Ionen-Akkus mit...
Höhere Atmosphärenschichten werden für Klimaforscher immer interessanter. Bereiche oberhalb von 40 km sind allerdings nur mit Höhenforschungsraketen direkt zugänglich. Ein LIDAR-System (Light Detection and Ranging) mit einem diodengepumpten Alexandritlaser schafft jetzt neue Möglichkeiten. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Atmosphärenphysik (IAP) und des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT entwickeln ein System, das leicht zu transportieren ist und autark arbeitet. Damit kann in Zukunft ein LIDAR-Netzwerk kontinuierlich und weiträumig Daten aus der Atmosphäre liefern.
Der Klimawandel ist in diesen Tagen ein heißes Thema. Eine wichtige wissenschaftliche Grundlage zum Verständnis der Phänomene sind valide Modelle zur...
Anzeige
Anzeige
QURATOR 2020 – weltweit erste Konferenz für Kuratierungstechnologien
04.12.2019 | Veranstaltungen
03.12.2019 | Veranstaltungen
Intelligente Transportbehälter als Basis für neue Services der Intralogistik
03.12.2019 | Veranstaltungen
Verstopfung in Abwehrzellen löst Entzündung aus
06.12.2019 | Biowissenschaften Chemie
06.12.2019 | Geowissenschaften
06.12.2019 | Agrar- Forstwissenschaften