Deutsche konsumieren doppelt so viel Salz wie empfohlen

Hoher Bluthochdruck schädigt z.B. auch die Nieren, weshalb sich zum Welt Hypertonie Tag auch die Nephrologen (Nierenexperten) dem Appell zur Vorbeugung von Bluthochdruck anschließen und dafür werben, sich salzarm zu ernähren. Jede Maßnahme zur Bluthochdruck-Prävention ist auch ein „Nierenschutz“.

Der Welt Hypertonie Tag am 17. Mai rückt in diesem Jahr mit dem Motto „Versalzen Sie sich nicht Ihre Gesundheit“ einen diätetischen Aspekt der Prävention in den Vordergrund und ruft zur Reduktion des Salzkonsums auf. Diesem Appell möchte sich die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN / www.nierengesellschaft.de) anschließen, denn Bluthochdruck und Nierenerkrankungen hängen eng miteinander zusammen.

Chronische Nierenerkrankungen entstehen häufig in Folge von Bluthochdruck, besonders, wenn dieser nicht erkannt und behandelt wird. Umgekehrt ist Bluthochdruck aber auch eine typische Begleit- und Folgeerscheinung der chronischen Nierenerkrankung, die das Fortschreiten des Nierenfunktionsverlustes noch weiter vorantreibt. In jedem Fall muss Bluthochdruck daher behandelt werden – bei Nierengesunden, um die Entstehung von Nierenerkrankungen zu verhindern, und bei Nierenkranken, um das Fortschreiten der Nierenerkrankung einzudämmen. Für Nierengesunde gelten Zielwerte von unter 140/90 mmHg, für Nierenpatienten sogar striktere Zielwerte von 125/75 mmHg.

Menschen mit Bluthochdruck müssen sich der Gefahr bewusst sein, dass sie durch den hohen Blutdruck ihre Gefäße – und damit auch ihre Nieren – schädigen. Ein Problem stellt die hohe Dunkelziffer von Bluthochdruck dar, denn nur ein Teil der Hochdruckpatienten weiß um seine Erkrankung. Da Bluthochdruck nicht weh tut, bemerken viele Menschen die Erkrankung erst, wenn Folgeerkrankungen wie kardiovaskuläre Schäden oder Nierenschäden eingetreten sind. Wichtig sind daher regelmäßige Blutdruckmessungen, um die Erkrankung auszuschließen. Menschen mit Bluthochdruck sollten zudem auch mindestens jährlich einen Nierentest (Mikroalbuminurie-Test) durchführen lassen. Denn auch die Nierenschädigungen verlaufen eine ganze Zeit lang „stumm“. Früh erkannt, kann aber dem terminalen Nierenfunktionsverlust, der eine Transplantation oder eine dauerhafte Dialysebehandlung notwendig macht, gut entgegengewirkt werden. Bluthochdruckpatienten als „Hochrisikopatienten“ für Nierenerkrankungen sollten diese intensivierte Form der Früherkennung nutzen, damit ihnen die Nierenfunktion möglichst lange erhalten bleibt.

Jeder Mensch kann aktiv gegen Bluthochdruck vorbeugen, worauf der Welt Hypertonie Tag hinweist: Als wichtige Maßnahme muss hier das Nichtrauchen erwähnt werden, aber auch die Reduktion von Übergewicht sowie die Senkung von Blutfettwerten (LDL-Cholesterin) sind wichtig. Auch Sport ist ein natürlicher „Blutdrucksenker“.

Zudem sollte der Konsum von Speisesalz reduziert werden, worauf die internationale Hochdruckliga mit dem diesjährigen Aktionstag hinweist. Denn die wenigsten Menschen wissen, dass ein hoher Salzkonsum zu Bluthochdruck führen kann. Ein hoher Natriumgehalt im Blut sorgt dafür, dass sich die Gefäße verengen, was wiederum einen erhöhten Druck in den Gefäßen verursacht. Der Befehl zur Gefäßkontraktion wird von bestimmten Botenstoffen ausgelöst, deren Konzentration sich bei einem hohen Salzgehalt im Blut erhöht. Diese Reaktion auf den Salzgehalt ist jedoch individuell unterschiedlich, manche Menschen sind sehr salzsensitiv und reagieren sofort mit Verengung der Blutgefäße, andere kaum. Salzsensitive Menschen sollten sich auf jeden Fall salzarm ernähren. Das kann allerdings zum Problem werden, denn oft nehmen wir unwissentlich Salz zu uns – es steckt in vielen Fertiggerichten und Konserven. Nach Angabe der Hochdruckliga ist der durchschnittliche pro-Kopf-Salzkonsum in Deutschland doppelt so hoch wie empfohlen. Der eindringliche Appell des Welt Hypertonie Tages 2009 lautet daher: „Versalzen Sie sich nicht Ihre Gesundheit!“

Zusammenfassend gilt:
Blutdrucksenkung ist Schutz der Nierenfunktion, denn wer dem Bluthochdruck vorbeugt, beugt auch Gefäß- und somit Nierenerkrankungen vor! Sich salzarm zu ernähren, ist eine wichtige Maßnahme zur Bluthochdruck-Prävention und somit auch ein indirekter Nierenschutz.
Für weitere Informationen oder Interviewanfragen an den Pressesprecher der DGfN, Prof. Dr. Jan Galle (Lüdenscheid), wenden Sie sich bitte an die DGfN Pressestelle:
Dr. Bettina Albers
albersconcept | Jakobstrasse 38 | 99423 Weimar
Tel. 03643/ 776423 | Fax 03643/ 776452
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Dr. Bettina Albers idw

Weitere Informationen:

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