Sanfte Methode zeigt Leberschäden

Leberschäden schnell, schmerzfrei und gefahrlos erkennen – das kann jetzt die Essener Uni-Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie. Dank eines neuen, modernen Diagnosegerätes – dem so genannten Fibroscan.

Bisher war meist eine Leberpunktion notwendig, damit der Arzt Art und Umfang einer Leberschädigung bei seinem Patienten abschätzen konnte. Im Gegensatz hierzu ist jetzt beim Fibroscan kein Eingriff in den Körper mehr notwendig; er funktioniert ähnlich wie ein Ultraschallgerät. Die Hemmschwelle ist dadurch für Arzt und Patient viel geringer, mögliche Leberschädigungen aufzuspüren.

„Hat ein Patient beispielsweise erhöhte Leberwerte, wissen wir jetzt mit Hilfe des Gerätes schon zehn Minuten später näheres zum Ausmaß der Erkrankung, ohne Schmerz- und Blutungsrisiko“, erläutert Prof. Guido Gerken, der Direktor der Klinik, die Vorteile des neuen Verfahrens. Nähere Infos unter: 02 01 / 7 23 – 23 90.

Gerade bei Lebererkrankungen ist eine möglichst frühe Diagnose der Erkrankung wichtig. Rund 14.000 Menschen sterben jährlich an einer Vernarbung des Organs, der so genannten Zirrhose, wobei Alkoholmissbrauch und Viren in Deutschland zu den größten Risikofaktoren zählen. „Eine frühzeitige Therapie hat meist einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit“, betont Prof. Gerken. Doch leider könne sie lange unbemerkt verlaufen, da der Betroffene zunächst keine Schmerzen habe. Erst wenn das Organ schwer geschädigt, Leber- bereits durch Bindegewebe ersetzt sei, würde der Erkrankte deutliche Symptome spüren. Umso wichtiger sei es, bereits ersten Anzeichen gründlich nachzugehen, um eine Leberfibrose auszuschließen oder möglichst früh behandeln zu können. Wurde eine entsprechende Erkrankung diagnostiziert, helfen dem Patienten regelmäßige Untersuchungen mit dem Fibroscan, den Verlauf der Erkrankung mit wenig Aufwand und ohne Nebenwirkungen zu beobachten. Die dadurch gewonnen Erkenntnisse liefern dann wertvolle Hinweise für die Therapie.

Zum Verfahren: Die Untersuchung mit dem Fibroscan wird ambulant durchgeführt. Dabei wird die Festigkeit der Leber in mindestens zehn Untersuchungsschritten gemessen. Je fester die Leber ist, desto fortgeschrittener ist die Schädigung des Organs. Zu den Ursachen der Erkrankung lässt die Methode zwar keine Aussagen zu, hierfür stehen der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie weitere Diagnoseverfahren zur Verfügung: Blutuntersuchung, Kernspintomographie, Mini-Laparoskopie oder dann doch die Leberpunktion.

Nähere Informationen:
Prof. Guido Gerken, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum Essen, Tel. 02 01 – 36 10, guido.gerken@uk-essen.de

Media Contact

Kristina Gronwald idw

Weitere Informationen:

http://universitaetsklinikum-essen.de

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