Magnetische Flüssigkeit erneuert verletzte Netzhaut

Behandlung im Laborversuch vielversprechend

Forscher der Virginia Tech in Blacksburg entwickeln magnetische Flüssigkeiten, die Medikamente an einen bestimmten Zielort im Körper befördern. Kleine Metallteilchen in Nanogröße, umgeben von einer auf Silikon basierten Lösung, werden injiziert und durch Magnetismus bewegt. Die Technik wurde vorerst für schwierige Augenoperationen entwickelt, berichten die Forscher auf dem 223. Treffen der American Chemical Society. Weitere Einsatzmöglichkeiten der Flüssigkeit sind Tumorbehandlungen und Krebstherapien.

Der Augenarzt J.P. Dailey und die Studienleiterin Judy Riffle von der Virginia Tech verwenden die Flüssigkeit, um eine geschädigte Netzhaut im Fall einer Ablösung an die richtige Stelle zu schieben. Mit herkömmlichen Methoden auf Basis von Silikon-Flüssigkeiten werden aber nicht alle Teile des Auges erreicht. Eine magnetische Flüssigkeit soll dieses Defizit überwinden. In Laborversuchen erwies sich die Behandlung als vielversprechend, so Riffle, deren Labor das magnetische Material seit rund zehn Jahren entwickelt. Tierstudien können noch in diesem Jahr starten und bald darauf Fortsetzung in klinischen Tests finden.

Die in der Flüssigkeit enthaltenen Mini-Partikel enthalten Kobalt. Wird die Flüssigkeit einem externen magnetischen Feld ausgesetzt, kann diese bewegt werden, erklärt Riffle. Noch gibt es aber Probleme im Einsatz der magnetischen Nanoflüssigkeit bei Menschen. Grund dafür ist die Toxizität von Kobalt. Derzeit experimentiert Riffle mit Eisen basierten Materialien wie Magnetit, das laut Riffle weniger zelltoxisch ist. Um den Magnetismus zu erhalten, versucht das Forscherteam die Nanopartikel mit einem Silizium-Mantel zu umhüllen. Dadurch können die Partikel permanent implantiert werden, resümiert die Forscherin. Riffle und Dailey haben sich die magnetische Flüssigkeit auf Silikonbasis für den Bereich Augenchirurgie bereits patentieren lassen.

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Sandra Standhartinger pte.online

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