Zelltransplantat kuriert Parkinson-Erkrankung

Patient zeigt zwei Jahre nach Behandlung keine Symptome

Ein Transplantat von Zellen aus dem eigenen Gehirn ist erstmals erfolgreich zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung eingesetzt worden. Der Eingriff hat nach Angaben der Forscher zur Reduktion des durch die Krankheit ausgelösten Zitterns geführt. Zwei Jahre nach der experimentellen Behandlung ist der Patient frei von Symptomen der degenerativen Gehirnerkrankung, berichtet die BBC heute, Dienstag. Die Forscher präsentierten die Ergebnisse auf dem Jahrestreffen der American Association of Neurological Surgeons in Chicago

Die Forscher isolierten adulte Stammzellen aus dem Gehirn des Patienten, der in den 40er Jahren Parkinson entwickelte, züchteten sie im Labor und injizierten die Zellen wieder in das Gehirn. Stammzellen gelten als die so genannten „Meisterzellen“ des menschlichen Körpers, da sie sich zu verschiedenen Geweben entwickeln können. „Noch ist der Einsatz bei der Parkinson-Erkrankung im experimentellen Stadium und muss, um als Verfahren Anerkennung zu finden, noch weiter erforscht werden“, erklärte Michel Levesque vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles.

Von den extrahierten Stammzellen produzierte ein Teil die Substanz Dopamin. Dopamin spielt bei der Bewegungskoordination eine bedeutende Rolle. Bei Parkinson-Patienten sterben die Dopamin produzierenden Zellen ab, wie es aktuell aber nicht der Fall war. Bildaufnahmen bewiesen, dass drei Monate nach der Transplantation der Dopamin-Spiegel um 58 Prozent stieg. Die Dopamin-Produktion senkte sich zwar in der Folge, die Parkinson-Symptome traten aber nicht mehr auf. Levesque schließt dennoch nicht aus, dass die Symptome wieder augenfällig werden können. Möglicherweise zeigten die Bilder auch nicht alle Vorgänge im Gehirn. Der Forscher plant nun, derartige Versuche auf weitere Patienten auszudehnen.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer