Diagnose von BSE, Scarpie und Creutzfeldt-Jakob-Krankheit weiter schwierig
BMBF verstärkt Forschung für neue TSE-Tests
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verstärkt die Forschung für eine schnelle Diagnose der für Menschen und Tiere meist tödlichen TSE-Erkrankungen (transmissible spongioforme Enzephalopathien). Für vier zusätzliche Projekte seien rund zwei Millionen Euro bereit gestellt worden. Zu den TSE-Erkrankungen zählen beim Menschen u. a. die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) und deren neue Variante (vCJK) sowie bei Rindern BSE und Scarpie bei Schafen.
Die Krankheiten haben eine sehr lange Inkubationszeit und können bislang erst nach dem Tod des befallenen Lebewesens sicher diagnostiziert werden. Inzwischen gilt der Zusammenhang zwischen dem Verzehr BSE-kontaminierten Rindfleisches und dem Auftreten der sogenannten vCJK beim Menschen als gesichert. In Deutschland ist bisher zwar noch kein Fall von vCJK aufgetreten. Die Entwicklung empfindlicher und noch am lebenden Tier anwendbarer BSE-Tests ist jedoch wichtig für die Lebensmittelsicherheit und den Verbraucherschutz. Die TSE-Diagnostik ist daher vorrangiges Ziel der nationalen TSE-Forschungsförderung.
Die neuen Vorhaben befassen sich mit:
- Entwicklung eines Zellkultur-Bioassays zum Nachweis infektiöser Prionen (FU Berlin, Aventis Behring GmbH)
- Testentwicklung und Testvalidierung zum Nachweis von TSE bei Cerviden (Rehwild, Dammwild u. a.) und Populations-Screening in Deutschland (Forschungsverbund Berlin)
- Entwicklung eines BSE bzw. vCJK-Tests auf Basis erhöhter Laminin-Rezeptor-konzentrationen in Organen und Körperflüssigkeiten von Mensch und Rind (LMU München
- Prüfung und Evaluierung von Dekontaminationsverfahren chirurgischer Instrumente, zur effektiven Eliminierung von TSE-Erregern (RKI; Berlin)
Die Bundesregierung startete im vergangenen Jahr das nationale TSE-Forschungskonzept für 14 Millionen Euro. Das BMBF förderte in diesem Rahmen bislang schon acht Projekte zur Entwicklung neuer TSE-Nachweisverfahren mit rund 3,7 Millionen Euro.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.fz-juelich.de/ptj/contentory/index.lw?index=478Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…