Glückshormon Serotonin treibt Tumorzellen in den Selbstmord

Neurotransmitter löst Selbstzerstörungsmechanismus aus

Wissenschaftler der University of Birmingham haben entdeckt, dass der als Glückshormon bezeichnete Neurotransmitter Serotonin bestimmte Krebszellen in die Selbstzerstörung treibt. Serotonin regelt beim Menschen den Schlafrhythmus, den Gefühlszustand, das Sexualverhalten und die Körpertemperatur. Die Ergebnisse könnten eine Erklärung dafür sein, warum Optimisten eine Tumorerkrankung eher besiegen. Die Studie wurde im Fachmagazin Blood (Blood 2002 99: 2545-2553)publiziert.

Im Laborversuch stellte das Forscherteam um den Immunologen John Gordon und den Neuropharmakologen Nicholas Barnes fest, dass der bekannte Botenstoff des Zentralnervensystems Serotonin einen Selbstzerstörungsmechanismus in den Tumorzellen des Burkitt-Lymphoms in Gang setzte. „Serotonin dringt in die Zellen ein und zwingt diese zum Selbstmord, was Nahe legt, dass das Glückshormon das Potenzial für eine wirksame Therapie besitzt“, erklärte Gordon. Im nächsten Schritt will das Team nun die Priorität darauf lenken, wie Serotonin ähnlich wirkende Medikamente bei Patienten eingesetzt und in Zukunft zur Behandlung des Burkitt-Lymphoms herangezogen werden können.

Das Burkitt-Lymphom ist eine Krebserkrankung, die von B-Lymphozyten ausgeht. Es sind verschiedene Formen des Burkitt-Lymphoms bekannt. Die größte Bedeutung hat das endemische Burkitt-Lymphom, das in malariaverseuchten Gebieten Afrikas gehäuft auftritt und bevorzugt Kinder im Alter von drei bis acht Jahren befällt. Das Burkitt-Lymphom ist ein extrem rasch wachsender Tumor, der vorwiegend an Organen der Bauchhöhle und im Gesicht auftritt. Er ist in frühen Stadien durch eine Chemotherapie erfolgreich behandelbar. Die Ursachen für die Entstehung des Burkitt-Lymphoms im Einzelnen sind noch nicht geklärt. Genetischen Faktoren scheint jedoch eine besondere Bedeutung zuzukommen. Gordon beschäftigt sich seit Jahren damit, wie das Immunsystem und das Gehirn kommunizieren bzw. welche Rolle positivem Denken bei Krebs zukommt.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.monitor

Weitere Informationen:

http://www.bloodjournal.org

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