Lebensmittelueberwachung der Laender beanstandet 138.000 Betriebe

Fast jeder vierte ueberpruefte Betrieb, der Lebensmittel herstellt, bearbeitet oder verkauft ist im Jahr 2006 bei Lebensmittelkontrollen aufgefallen. Rund zwoelf Prozent der kontrollierten Betriebe verstiessen gegen Hygienebestimmungen, Vier Prozent hatten ihre Produkte mangelhaft gekennzeichnet oder irrefuehrend beworben oder verpackt. Die betrieblichen Eigenkontrollen wurden in rund fuenf Prozent der Betriebe beanstandet. Dies ist das Ergebnis des „Jahresberichts Lebensmittelueberwachung 2006“, den das Bundesamt fuer Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf der Basis der Kontrollergebnisse der Bundeslaender zusammengestellt hat, die fuer die Lebensmittelueberwachung zustaendig sind. Das BVL informiert mit dem Bericht die Europaeische Kommission ueber die Aktivitaeten der Lebensmittelueberwachungsbehoerden.

Die Ueberwachungsbehoerden in den Bundeslaendern fuehrten 2006 insgesamt 1.067.330 Kontrollen in 590.010 Betrieben durch. Dabei wurde die Haelfte aller Betriebe kontrolliert, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten, handeln, lagern und transportieren sowie verkaufen. In den vergangenen fuenf Jahren ging die Zahl der Kontrollbesuche um insgesamt rund zehn Prozent zurueck.

Neben der Kontrolle von Betrieben nehmen die Untersuchungsbehoerden der Laender auch Lebensmittelproben. Von den im vergangenen Jahr untersuchten 407.815 Proben wurden durchschnittlich 15,2 Prozent beanstandet. Der Anteil der beanstandeten Proben ist damit seit 2002 praktisch gleich geblieben. Mit ueber 21 Prozent der untersuchten Proben wiesen Fleisch, Wild, Gefluegel und Wurst die hoechste Beanstandungsquote auf. Auch Suesswaren, Honig und Zucker waren mit rund 20 Prozent haeufig zu beanstanden. Deutlich verbessert hat sich gegenueber dem Vorjahr die Beanstandungsquote von Eis und Desserts, die um ueber fuenf Prozent auf 16 Prozent sank. Nur rund zehn Prozent der untersuchten Obst- und Gemueseproben und rund zehn Prozent der Proben von Schokolade, Kakao, kakaohaltigen Erzeugnissen, Kaffee und Tee wurden beanstandet.

Etwa die Haelfte der Beanstandungen durch die Lebensmittelueberwachungsbehoerden ging auf falsche, mangelhafte oder irrefuehrende Kennzeichnung bzw. Aufmachung von Lebensmitteln zurueck. Beispiele hierfuer sind ein fehlendes Mindesthaltbarkeitsdatum oder Mogelpackungen, die eine groessere Fuellmenge vortaeuschen. Fast jede sechste beanstandete Probe war verdorben oder enthielt in Ausnahmefaellen krankheitserregende Keime. Elf Prozent der beanstandeten Proben wiesen Verunreinigungen durch Rueckstaende wie Pflanzenschutzmittel, Kontaminanten wie Acrylamid oder Fremdkoerper wie Sand oder Glassplitter auf. In 16 Prozent der beanstandeten Proben entsprach die Zusammensetzung der Lebensmittel nicht den Vorschriften. Hierunter faellt zum Beispiel die Verwendung von Schweinefleisch fuer ein Wiener Schnitzel, das aus Kalbfleisch bestehen muss.

Ans Europaeische Schnellwarnsystem wurden Proben gemeldet, bei denen Hoechstgehalt unerwuenschter Stoffe ueberschritten wurden oder von denen ein ernstes Risiko fuer die menschliche Gesundheit ausging. Soweit moeglich wurden diese Lebensmittel vom Handel zurueckgezogen oder die Verbraucher wurden durch einen Rueckruf informiert. Die Auswahl der Betriebe und Proben erfolgt EU-weit nach einheitlichen Grundsaetzen und ist vor allem auf Betriebe und Lebensmittel gerichtet, von denen ein erhoehtes Risiken fuer den Verbraucher ausgehen kann. Aus der Zahl der Beanstandungen kann daher nicht auf die generelle Sicherheit der Lebensmittel und die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen durch alle Betriebe in Deutschland geschlossen werden.

Der Jahresbericht Lebensmittel steht online zur Verfügung unter http://www.bvl.bund.de/lmue

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Jochen Heimberg idw

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